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In Frankfurt (Oder) demonstrierte am Samstag die „Querdenken“-Bewegung.

© Adam Berry / AFP

Update

1500 Teilnehmer an polnischer Grenze: „Querdenken“-Demonstration zieht durch Frankfurt an der Oder

Ein Großaufgebot der Polizei begleitete den Aufzug der deutschen und polnischen „Querdenker“. Viele Teilnehmer trugen keine Maske.

Eine Demonstration der Gegner von Corona-Einschränkungen in Frankfurt (Oder) ist nach dem offiziellen Ende mit einem Spaziergang nach Polen weitergegangen. Die Veranstalter riefen am Samstag dazu auf, die Besucher aus Polen über die Oder-Brücke zurück in die Stadt Slubice zu begleiten.

Zwei Gruppen mit mehreren hundert Teilnehmern gingen über die Frankfurter Stadtbrücke und - wenn sie nicht aus Polen kamen - wieder zurück. Die Polizei in Deutschland und Polen ließ die Gruppen passieren, einige Teilnehmer trugen allerdings keine Corona-Maske. Die Demo in Frankfurt (Oder) war von der Initiative „Querdenken“ aus Duisburg angemeldet worden.

Etwa 1500 Teilnehmer haben laut Polizeiangaben demonstriert. Begleitet von einem Großaufgebot der Polizei hatte die Demonstration von Gegnern der Corona-Einschränkungen begonnen. Zu der Demo der Initiative „Querdenken“ aus Duisburg waren der Polizei zufolge 1500 Teilnehmer angemeldet.

Die Veranstalter wollten gemeinsam mit Gästen aus Polen ein „Zeichen für Frieden und Freiheit“ setzen. Zwei Gegendemonstrationen waren vorgesehen. Ein Sprecher der Stadt Frankfurt (Oder) rief die Bürger in der „Märkischen Oderzeitung“ dazu auf, zuhause zu bleiben. Auf Deutsch und Polnisch wurde „Frieden“ und „Freiheit“ gerufen. Aus Slubice auf polnischer Seite kamen Hunderte nach Frankfurt (Oder), einige schwenkten polnische Flaggen. In Slubice auf der polnischen Seite waren nur vier Kundgebungen mit je fünf Teilnehmern erlaubt. Die Beamten gingen bereits im Vorfeld davon aus, dass auch Teilnehmer aus Polen nach Frankfurt (Oder) kommen.

Die Polizei hatte darauf hingewiesen, dass bei Demos der Mindestabstand eingehalten und Maske getragen werden muss. Die Teilnehmer der Demo von Corona-Gegnern standen an der Bühne teils dicht beieinander, ein Großteil trug keine Maske. Die Veranstalter appellierten an sie, die Regeln zu beachten, sonst unterbreche die Polizei die Kundgebung und kontrolliere.

Die Polizei rief über Lautsprecher und über Twitter - in Deutsch und Polnisch - dazu auf, sich an die Corona-Vorgaben zu halten. Sie erweiterte das Demo-Gelände an der Oderpromenade, damit mehr Abstand möglich war.

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„Querdenken“-Gründer Michael Ballweg, der als Redner eingeladen war, betonte vor der Demonstration: „Wir rufen von der Bühne dazu auf, dass die Vorgaben, die genannt sind, eingehalten werden.“ In seiner Rede wandte er sich auch gegen Extremismus. „Wir sind eine friedliche Bewegung, in der Extremismus, Gewalt, Antisemitismus und menschenverachtendes Gedankengut keinen Platz hat“, sagte er. Die Verfassungsschutzbehörden von Bund und Ländern nehmen die Veranstaltungen der „Querdenken“-Bewegung genauer in den Blick, nachdem dort zuletzt mehrfach Extremisten aufgetaucht waren.

Die Initiative „Querdenken“ zweifelt die Corona-Beschränkungen aufgrund einer nationalen epidemischen Lage an und spricht von Einschränkungen der Grundrechte. Die Gesundheitsämter in Deutschland hatten dem Robert Koch-Institut (RKI) 21 695 neue Corona-Infektionen innerhalb von 24 Stunden und 379 neue Todesfälle übermittelt. (dpa)

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