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Sport: Zwei Punkte zu wenig

Fußball-Drittligist SV Babelsberg 03 spielte daheim gegen Borussia Dortmund II nur 1:1

Die Stimmung war am Boden, als die Drittliga-Kicker des SV Babelsberg 03 am Dienstagabend nach dem Abpfiff in die Katakomben des heimischen Karl-Liebknecht-Stadions stiefelten. Allen war klar: Die Nulldreier hatten gegen den Tabellennachbarn Borussia Dortmund II durch ein 1:1 zwei Punkte liegen gelassen, die sie ganz dringend gebraucht hätten, um aus dem Abstiegskeller zu klettern. Interimscoach Almedin Civa, der letztmals als verantwortlicher Trainer 90 Minuten am Spielfeldrand amtierte, meinte später lakonisch: „Haben wir gekämpft? Ja. Haben wir ein Tor geschossen? Ja. Hatten wir weitere Chancen? Ja. Haben wir wieder ein einfaches Gegentor kassiert? Ja. Es ist immer wieder die gleiche Leier “ Zugleich zeigte sich der 41-Jährige weiter kämpferisch. „Es war heute kein Sieg. Aber wir werden aufstehen, da bin ich mir sicher“, so Civa. „Wir sind noch nicht abgestiegen und wir werden auch nicht absteigen.“

Um das zu schaffen, müssen die Nulldreier ihre Chancen aber besser nutzen als am Dienstagabend unter Flutlicht. Die Partie begann für den SVB vor 2734 Zuschauern durch die frühe Führung verheißungsvoll. Süleymann Koc setzte sich auf der rechten Außenbahn durch, tanzte zwei Dortmunder aus und schlug das Leder scharf nach innen, wo Christian Essig per Volley-Flachschuss zum 1:0 einnetzte (6.). Die Platzherren dominierten und hätten nachwaschen können, doch einen 20-Meter-Schuss Matthias Kühnes von halbrechts kratzte Borussia-Keeper Zlatan Alomerovic noch aus dem linken Winkel (27.), nach der daraus resultierenden Ecke köpfte Markus Müller Alomerovic an. In dieser Phase wurde der SVB durch die Gäste schon stärker in die eigene Hälfte gedrängt. Dennoch fiel der Ausgleich überraschend, als nach einem Freistoß Jonas Hofmanns aus dem rechten Halbfeld Marvin Bakalorz im Strafraumgewimmel an das Leder kam und es über die Linie drosch (34.). „Wir haben heute wieder zu viele Standards zugelassen, und wir lassen zu oft einen Ball durch. Das zieht sich bei uns durch die ganze Saison“, meinte später SVB-Kapitän Daniel Reiche. Reiche selbst köpfte nach dem 1:1 einen Hofmann-Freistoß von links noch von der Linie (43.), während auf der Gegenseite Sergej Eveljuskins Kopfball in den Torwart-Armen landete (45.+2). Nach dem Seitenwechsel hatte Nulldrei weitere Möglichkeiten durch Oliver Kragl (62.), Koc (72.) und in der Schlussminute durch Burak Kaplan und Koc, gegen die Alomerovic mit Glanzparaden klärte (90.). Doch auch Dortmund II hätte noch gewinnen können, hätten Balint Bajner (58.) und Kerem Demirbay (80.) ihre Chancen genutzt.

So blieb es bei der Punkteteilung. „Die ist viel zu wenig. Wir hätten mehr Tore machen müssen, stattdessen hat eine Kette von Fehlern wieder zum Gegentor geführt“, meinte später Oliver Kragl. „Wir haben uns heute selbst geschlagen“, erklärte Co-Trainer Cem Efe, und Süleyman Koc ärgerte sich: „Irgendwann muss auch bei mir mal der Ball reingehen.“ Notvorstand Götz Schulze vertraut auf die beiden letzten Heimspiele gegen die SpVgg Unterhaching und Wacker Burghausen. „Wir können zu Hause noch sechs Punkte holen, und mit dann 40 Punkten steigen wir nicht ab. Mit zwei Siegen ist noch alles drin – aber die müssen wir noch schaffen.“ Was Matthias Kühne unterstrich: „Am Samstag gegen Unterhaching heißt es Hopp oder Topp – da brauchen wir uns nichts vormachen.” Michael Meyer

Babelsberg: Löhe; Kühne, Hebib, Reiche, Kragl; Evljuskin (88. Albrecht), Groß; Koc, Kreuels (82. Prochnow), Essig (70. Kaplan); Müller.

Dortmund II: Alomerovic; Kübel, Hübner, Meißner, Halstenberg; Bakalorz, Baykan (89. Knappmann); Hofmann, Ducksch (59. Demirbay), Benatelli (78. Treude); Bajner.

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