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Die Potsdamer Wasserballer wollen den Favoriten das Leben schwer machen.

© Patrick B. Krämer / dpa (Symnolbild)

Wasserballer auf Titeljagd: OSC Potsdam startet in Meisterschaftsturnier

Die deutsche Wasserball-Meisterschaft wird in zwei Turnierphasen ausgetragen. Dabei könnte es zum Dauerduell zwischen dem OSC Potsdam und den Wasserfreunden Spandau kommen.

Potsdam - Die deutschen Wasserball-Elite sucht zum hundertsten Mal seinen Meister – und das nicht auf traditionelle Art und Weise der vergangenen Jahre mit Vorrunden, Play-off- und Play-down-Spielen. Die Corona-Pandemie zwingt die Macher der Deutschen Wasserliga zu Kreativität, was zu einem verkürzten, aber spannenden Spielmodus führt. In zwei Turnierrunden und anschließenden Halbfinal- und Finalspielen wird der Champion gesucht.

„Das ist der richtige und sinnvolle Weg“, befindet André Laube, sportlicher Leiter des OSC Potsdam. In drei Turnieren einer so genannten Pre-Saison seit Mitte Februar haben die Bundesligateams Wettkämpfe unter verordneten Hygienemaßnahmen und auferlegten Coronatests absolviert. „Das war schon ein enormer Aufwand, aber es hat sich bewährt, sodass die Turnierform auch gut für die Austragung der Meisterschaft geeignet ist“, sagte Laube. 

Drei Spiele an einem Wochenende

Drei Spiele auf Bundesliganiveau an einem Wochenende werden aber sehr wohl eine sportliche Herausforderung sein, meint Laube. Und „einen Schnitzer darf man sich nicht erlauben“, will der OSC wie im vergangenen Jahr ins Halbfinale kommen. Dort scheiterten die Potsdamer schließlich in zwei Spielen am späteren Vize-Meister Wasserfreunde Spandau 04, gewannen aber Bronze gegen die White Sharks Hannover.

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Mit den Wasserfreunden Spandau sowie den Wasserballern der SG Neukölln und des SV Ludwigsburg spielen die Potsdamer in der ersten Meisterschaftsphase der Gruppe A. Insgesamt werden in vier Gruppen zwei Turniere ausgetragen – innerhalb von drei Wochen kommt es zu Hin- und Rückspielen. Die Gruppe mit dem OSC Potsdam spielt ihr erstes Turnier am kommenden Wochenende in der Schöneberger Schwimmhalle. 

OSC will Spandau Gegenwehr leisten

Serienmeister Spandau ist klarer Favorit auf den Gruppensieg, obwohl 04-Präsident Hagen Stamm vom OSC Potsdam eine „noch größere Gegenwehr“ als in den vergangenen Jahren erwartet. „Das ist ganz klar auch unser Ziel“, bestätigt André Laube. Zwar sei es vermessen, einen Sieg gegen den Berliner Rivalen zu erwarten, „aber wir wollen die Spiele so lange wie möglich offenhalten“, sagt der OSC-Sportchef. 

Vor allem wollen die Potsdamer den Wasserfreunden kontinuierlich Paroli bieten und nicht wie in den vergangenen Jahren nach einem knappen Spiel die folgenden Partien mit zehn oder mehr Toren Unterschied verlieren. „Unser Fokus liegt ganz klar darauf, den Abstand auf die Liga-Größen Spandau und Waspo Hannover zu verkürzen und uns vom Rest der Liga abzusetzen“, sagt Laube.

Gute Vorbereitung

Vehement etwas dagegen hat allerdings Adrian Jakovcev, der Teammanager vom Potsdamer Gruppenkonkurrenten SV Ludwigsburg. Seine Mannschaft sei heiß auf den zweiten Gruppenplatz, nehme Potsdam und Neukölln ohne Frage ernst, wisse aber, was zu tun ist.

Der OSC nimmt die Kampfansage interessiert zur Kenntnis, weiche Knie verursacht sie aber nicht. Zu gut waren die Vorbereitungsturniere mit Siegen gegen die Bundesligisten aus Neukölln, Esslingen und Duisburg sowie die White Sharks Hannover. Lediglich gegen Meister Waspo Hannover wurde verloren. „Ich kann mir vorstellen, dass unsere guten Aufritte für einige überraschend waren“, sagt André Laube. Für ihn nicht. Die Potsdamer Bundesliga-Wasserballer konnten trotz Coronapandemie am Olympiastützpunkt trainieren, die Fitness ist top.

Eine gute Physis werden die Wasserballer brauchen für den kräftezerrenden Spielmodus. Nach dem Auftaktturnier folgen drei Wochen später die Rückspiele – wo ist noch offen. Der OSC würde das zweite Turnier am 10. Und 11. April  gern austragen, doch noch hat die Stadt Potsdam die Freigabe des „blu“-Sportbades nicht erteilt. Durch die geschlossene Trainings- und Wettkampfstätte bekommen die Potsdamer Wasserballer nun auch Probleme für die weitere Meisterschaftsvorbereitung. Nachdem die Schulen wieder geöffnet sind und somit die Schwimmhalle am Luftschiffhafen auch wieder für den Unterricht der Sportschule genutzt wird, „kommen wir an die Auslastungsgrenze“, sagt Laube.

Waspo Hannover und Spandau 04 die klaren Favoriten

Nach der ersten Turnierphase bestreiten die Teams auf den Plätzen drei und vier in den nominell stärkeren Gruppen A und B zwei Relegationsspiele gegen die Erst- und Zweitplatzierten der Gruppen C und D. „Damit geben wir Mannschaften aus der unteren Hälfte die Möglichkeit, in die Top acht aufzurücken“, sagt DWL-Spielleiter Holger Sonnenfeld. 

Es folgt eine zweite Phase mit erneut vier Gruppen, für die sich die Klubs nach Spielstärke zusammenfinden – das garantiere „spannende Duelle auf Augenhöhe“. Hier könnte es also wiederum zu Duellen zwischen dem OSC und Spandau 04 kommen. Anschließend bestreitet ab 19. Mai jede Gruppe dann für sich die Playoffs beziehungsweise die Platzierungsspiele, um so die Abschlussplatzierungen auszuspielen.

Dass die Meisterschaft die Favoriten von Waspo Hannover und Spandau 04 unter sich ausmachen, gilt für die Konkurrenz als sicher. Auf dem Bronzerang der 100. Deutsche Meisterschaft, so gibt es Laube als Ziel aus, sollen die Wasserballer des OSC Potsdam stehen.

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