zum Hauptinhalt
Hannes Schulz stammt aus der Jugend des OSC Potsdam und spielte zuletzt drei Jahre lang bei den Wasserfreunden Spandau. Seit dieser Saison trägt der Centerverteidiger wieder die OSC-Kappe und trifft mit den Potsdamern am Samstag im Pokal-Halbfinale auf Spandau.

© Sandra Seifert

Wasserball-Pokal in Potsdam: Elite am Brauhausberg

Für den OSC Potsdam ist es eine Ehre, die Endrunde im Wasserball-Pokal auszutragen. Im Finale kämpfen die Wasserballsportler aus Potsdam gegen den Rekordmeister Wasserfreunde Spandau. Ein Sieg wäre sensationell.

Von Tobias Gutsche

Potsdam - Das Wasser rinnt auf der Haut von Hannes Schulz hinab, nachdem er aus dem Schwimmbecken des Brauhausberg-Bades gestiegen ist. Der Wasserballer setzt sich auf die obere Stufe der beheizten Sitzbank aus Stein, die sich an der Stirnseite der Halle befindet, und zieht sich seine Spielerkappe vom Kopf. Das weiße Textil mit der Nummer 7 stammt aus der Kollektion des Olympischen Sportclub Potsdam Luftschiffhafen e.V (OSC). Es ist der Heimatverein von Hannes Schulz. Der Klub, mit dem er in der Jugend Deutsche Meistertitel in Serie sammelte. Nach seinem dreijährigen Abenteuer bei den Wasserfreunden Spandau spielt der 24-Jährige seit der aktuellen Saison wieder in Potsdam, wieder zu Hause, wieder am Brauhausberg. Dort richtet der OSC am kommenden Wochenende die Endrunde der Männer und Frauen um den Deutschen Pokal aus. Im Halbfinale am Samstag treffen die Gastgeber auf Schulz’ Ex-Team aus Spandau.

„Das ist ohne Frage ein besonderes Spiel für mich – und das ist keine Floskel“, sagt der Centerverteidiger und trocknet sich mit einem giftgrünen Handtuch sporadisch ab. Mit den Wasserfreunden erkämpfte er zweimal das Double aus Deutscher Meisterschaft und Pokalsieg. Doch nicht nur Schulz fiebert dem Wochenende entgegen, der gesamte OSC Potsdam freut sich auf das Final-Four-Turnier in der eigenen Badewanne.

Pokalendrunde ist das Top-Event im deutschen Wasserball

„Es ist eine Ehre und Auszeichnung, dass wir die Endrunde ausrichten dürfen. Schließlich ist es das Top-Event im deutschen Wasserball“, erklärt André Laube, Sportlicher Leiter des OSC. Die bedeutendste nationale Veranstaltung dieser Sportart findet zum zweiten Mal im Bundesland Brandenburg statt, 2004 war Brandenburg an der Havel Veranstaltungsort. Nun darf also auch die Landeshauptstadt ran. Ganz unerprobt sind die Potsdamer bei der Organisation einer solchen Großveranstaltung aber nicht. „Seit 2009 haben wir sechs Endrundenturniere um die Deutsche Meisterschaft im Jugendbereich ausgerichtet“, sagt Laube.

Dass sich der OSC als Gastgeber des Championats präsentieren darf, wurde nur durch den Erfolg in der diesjährigen Pokalsaison möglich. Denn traditionell wird in der Halle eines Endrundenteilnehmers um den Cup gespielt. Auf dem Weg ins Halbfinale machte Potsdam zunächst Laatzen und anschließend die eine Klasse höher spielenden White Sharks Hannover und Bayer Uerdingen aus der Bundesliga-A-Gruppe nass.

"Wir glauben an uns"

Und jetzt kommt der Rekordmeister. „Es wird natürlich schwer, Spandau zu schlagen. Wir müssen das Spiel lange ausgeglichen gestalten, dann haben wir eine Chance“, weiß OSC-Trainer Alexander Tchigir, der viele Jahre bei den Berlinern im Tor stand und damit ein Teil der unermüdlichen Titeljagd war. „Ein Sieg käme einer Sensation gleich, aber wir glauben an uns“, gibt sich Hannes Schulz, der die Torschützenliste im Pokaljahr 2014/15 gemeinsam mit dem Laatzener Tobias Müller (beide neun Treffer) anführt, kämpferisch. Schließlich sei der Gewinn einer Medaille das Ziel. „Dafür müssen wir entweder Spandau schlagen oder am Sonntag im Spiel um Platz 3 gewinnen.“

Bei diesem Unterfangen setzen die Hausherren vor allem auf die Unterstützung von den Rängen. 750 Zuschauer sollen am Wochenende in der Halle Platz finden. 500 auf der Tribüne, 250 rund um den Beckenrand. „Für den Sonntag erwarten wir ein ausverkauftes Haus“, erklärt André Laube, der bereits über 200 verkaufte Tickets gezählt hat.

Vor einer außergewöhnlich großen Kulisse in Potsdam spielen zu dürfen, hat Schulz übrigens bereits erlebt. 2010 sprang er vor fast 700 Zuschauern ins Becken, als er mit dem deutschen Nationalteam ein Länderspiel gegen die USA bestritt und 9:13 verlor. „Die Halle war ein Hexenkessel“, erinnert sich der Rechtshänder. „Das war ein persönliches Highlight für mich. Die Pokal-Endrunde hat aber einen anderen Stellenwert. Das ist ein Höhepunkt für den ganzen Verein.“ Der OSC stehe vor einem besonderen Erlebnis. Zu Hause, am Brauhausberg.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false