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Führungsspieler. Matteo Dufour ist der aktuelle Kapitän des OSC-Männerteams.

© Sandra Seifert/Verein

Wasserball beim OSC Potsdam: Der dritte Anlauf

Potsdams Wasserballer unternehmen ihren nächsten Versuch, um in die Bundesliga-A-Gruppe zurückzukehren. Die Teilnahme in der stärkeren der beiden Erstliga-Staffeln würde den Verein und seine Talente noch mehr voran bringen, meint Kapitän Matteo Dufour.

Von Tobias Gutsche

2014 – gescheitert an der SG Neukölln aus Berlin. 2015 – gescheitert an den White Sharks Hannover. 2016 – neuer Anlauf des OSC Potsdam für eine Rückkehr in die A-Gruppe der Wasserball-Bundesliga. „Wir haben uns inzwischen ordentlich weiterentwickelt, die Mannschaft ist zusammengewachsen und hat die Qualität, sich diesmal durchzusetzen“, sagt OSC-Trainer Alexander Tchigir, dessen Truppe am Wochenende mit einem Heimspiel in die Relegationsserie gegen den SVV Plauen startet (18 Uhr/Brauhausberg-Bad).

Es ist das Duell zwischen dem B-Gruppen-Ersten der Hauptrunde aus Brandenburg und dem A-Gruppen-Letzten aus dem Vogtland. Das Team, das drei Siege in den maximal fünf Partien holt, schafft den Sprung ins nachfolgende Viertelfinale um die deutsche Meisterschaft und sichert sich zudem für die kommende Saison seinen Platz in der höheren Etage der zweistöckigen deutschen Wasserball-Eliteliga. In dieser waren die Potsdamer bereits zwei Jahre lang vertreten. 2011/12 und 2012/13 mischten sie in der Hauptrunde bei den Großen ihrer Zunft mit.

OSC profitiert von seiner starken eigenen Nachwuchsarbeit

Einer, der den Aufstieg nach oben, die Zeit dort und auch die anschließenden Jahre im Unterhaus miterlebt hat, ist Matteo Dufour. Der aus dem italienischen Genua stammende aktuelle Kapitän des OSC macht klar, dass es für den Club enorm wichtig wäre, wieder hinaufzuklettern. „Hier bei uns wird eine sehr gute Nachwuchsarbeit geleistet. Und für diese jungen Leute ist es das Beste, sich in jedem Bundesligaspiel einer großen Herausforderung zu stellen. Das bringt sie richtig voran. Daher muss es unser Ziel sein, in die A-Gruppe zu kommen und uns dort auch langfristig zu etablieren“, erklärt Dufour. Sein Verein ist eine wahre Talentschmiede. 14 nationale Nachwuchstitel holte der OSC bereits und kann Jahr für Jahr aufstrebende Jugendakteure in sein Männerteam integrieren.

Potsdams Gegner in der nun anstehenden Relegation setzt derweil eher auf gestandene Spieler, zuweilen wurden diese aus dem Ausland geholt. Doch das hat für die Sachsen nicht gereicht, um sich in ihrer A-Gruppen-Premierensaison sonderlich gut in Szene zu setzen. Drei Siege und elf Niederlagen stehen nach der Hauptrunde zu Buche. Potsdams Bilanz ist genau umgekehrt. „Der Schlüssel zum Erfolg“, meint OSC-Coach Alexander Tchigir, „wird jetzt sein, einen klaren Kopf zu bewahren. Wir müssen konzentriert so weitermachen wie bisher und dürfen uns bloß nicht zu sehr damit beschäftigen, dass die Serie einen Endspielcharakter hat. Cool bleiben.“

Auch Potsdams U17 spielt in der Bundesliga-Relegation gegen Plauen

Das gelte besonders für die beiden Auswärtspartien am übernächsten Wochenende im Plauener Hexenkessel. Bei keinem anderen Wasserballverein in Deutschland versammeln sich zu den Bundesligamatches so viele Zuschauer rund um das Becken wie beim SVV. Bis zu 800 sind es. Es herrscht stets eine elektrisierende Atmosphäre. „Dort zu bestehen, wird schwierig. Deshalb müssen wir gleich Spiel eins zu Hause gewinnen und so ein Zeichen setzen“, fordert Matteo Dufour, der am gestrigen Donnerstag 25 Jahre alt wurde. Für Mitspieler Artur Tchigir, Sohn des Coaches, steht dann morgen der 25. Geburtstag an. „Ein Sieg würde uns beiden als Geschenk gut gefallen“, sagt Dufour vor der ersten Relegationspartie zwischen Potsdam und Plauen.

Diese wird am Samstag sogar im Doppelpack am Brauhausberg geboten, denn auch die U17-Bundesliga-Teams der beiden Vereine treffen in der Zwischenrunde aufeinander. Um 20 Uhr messen sie sich. Die dort eingesetzten OSC-Junioren bilden die nächste Generation des Potsdamer Wasserball-Erwachsenenbereichs. Und dass sich diese Youngster dann auch künftig in der A-Gruppe der Bundesliga weiterentwickeln können, dafür kämpft nun die jetzige Männerriege in ihren Partien. Gegenwart und Zukunft liegen also eng beisammen.

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