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Freunde im Luftduell. Sergej Evljuskin (r.) kämpft hier in Babelsbergs bislang letztem Punktspiel daheim gegen den Chemnitzer FC gegen seinen Kumpel Anton Makarenko um den Ball. Ob der SVB 03 auch am Sonntag gegen Hansa kicken kann, entscheidet sich heute.

© Kuppert

Sport: Vorfreude und Fragezeichen

Sergej Evljuskin möchte mit Babelsberg 03 am Sonntag gegen seinen Ex-Klub Hansa Rostock kicken

Sergej Evljuskin blickt dieser Tage ein bisschen wehmütig auf die dicke weiße Schneedecke, die den Rasen des heimischen Karl-Liebknecht-Stadions bedeckt. „Ich würde jetzt gern gegen meinen Ex-Klub spielen, denn wir sind zurzeit ganz gut drauf und würden unseren erfolgreichen Lauf gern nutzen“, sagt der Mittelfeldspieler des Fußball-Drittligisten SV Babelsberg 03, der vor anderthalb Jahren vom FC Hansa Rostock an die Havel kam. Am Sonntag tritt Hansa um 14 Uhr beim SVB an – wenn die Platzkommission am heutigen Freitag dazu grünes Licht gibt.

Die Wahrscheinlichkeit dafür ist vorab gering, dennoch bereiten sich die Nulldreier auf dem vom Schnee befreiten Kunstrasenplatz des Stadions in diesen Tagen gewissenhaft auf das Rückspiel vor, in dem sie sich für das 1:4 aus dem Hinspiel revanchieren wollen. „So lange die Partie nicht offiziell abgesagt ist, ist die Mannschaft konzentriert bei der Sache, denn falls gespielt wird, müssen wir da sein“, erklärt Cheftrainer Christian Benbennek, und Sergej Evljuskin bestätigt dies: „Dass eventuell nicht gespielt werden könnte, blenden wir aus. Sonst könnte man keine richtige Spannung aufbauen und ein böses Erwachen erleben.“ Wobei Evljuskin gegen Hansa doppelt motiviert wäre, denn ausgerechnet an seiner alten Arbeitsstätte an der Küste hatte der 24-Jährige noch in der Nachspielzeit wegen wiederholten Foulspiels Gelb-Rot gesehen.

Obwohl er also auf Wiedergutmachung brennt, weiß Sergej Evljuskin: „Auf so einem Platz wie jetzt hätte das Spiel sicher wenig mit Fußball zu tun. Das habe ich am letzten Sonntag in Chemnitz gesehen.“ Da am vergangenen Samstag die Partie des SVB in Darmstadt ausfiel, besuchte der Kicker seinen im Sommer von Babelsberg zum Chemnitzer FC gewechselten Kumpel Anton Makarenko, mit dem er gut befreundet ist. „Und was da auf dem Schneeboden gegen Münster zu sehen war, hatte nicht viel mit Fußball spielen zu tun, sondern vor allem viel mit Rennen und Kämpfen.“

Rennen, kämpfen, kicken – ab kommender Woche haben die Nulldreier erst einmal Ruhe davor, ehe am 2. Januar die Vorbereitung auf die weitere Rückrunde beginnt. Sergej Evljuskin freut sich schon auf die Weihnachtsfeiertage daheim in Braunschweig, wohin der im kasachischen Alekseevka geborene Sohn einer Kasachin und eines Kirgisen 1990 als Zweijähriger mit der Familie gezogen war. „Ich werde dort mit meiner Mutter Anna, meinen Brüdern Alexander und Max und meiner Schwester Christine ganz traditionell Weihnachten feiern“, erzählt Evljuskin, der den deutschen Pass hat und mit den deutschen Nationalteams von der U16 bis U20 insgesamt 42 Spiele bestritt. Heiligabend käme Gans oder Ente auf den Tisch. „Das überlässt Mutter immer uns Kindern“, so der beidfüßige Fußballer. „Außerdem gibt es einige russische Spezialitäten. Russischen Kartoffelsalat beispielsweise, Auberginen mit Tomaten und Eier mit Knoblauch.“ Den Jahreswechsel wolle er mit einigen Freunden feiern. „Ob wir in Braunschweig bleiben oder wegfahren, werden wir spontan entscheiden.“

Für das kommende Jahr wünscht sich Sergej Evljuskin, der beim SVB noch einen Vertrag bis Sommer 2014 besitzt, sportlich natürlich vor allem Erfolg mit seiner Mannschaft. „Wir wollen so schnell wie möglich genügend Punkte holen, um frühzeitig den Klassenerhalt zu sichern und dann weiter nach oben gucken zu können“, meint er. Ob Nulldrei schon am Sonntag daheim gegen Hansa weiter auf Punktejagd gehen kann, wird sich erst am heutigen Freitag entscheiden.

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