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Reichlich Gesprächsbedarf. Den haben SVB-Trainer Marco Vorbeck und seine Mannschaft. 

© Benjamin Feller

Vor dem Regionalliga-Saisonstart: Noch viel zu tun beim SV Babelsberg 03

Anderthalb Wochen der Vorbereitung verbleiben dem SV Babelsberg 03 noch, ehe die Fußball-Regionalliga wieder startet. Nun schrillen die Alarmglocken. Beim 2:2 im Testspiel gegen den RSV Eintracht 1949 zeigte sich der SVB noch nicht saisontauglich. 

Stahnsdorf - Die Zettel voller Notizen, Alarmglocken bei den gestandenen Spielern und die Einschätzung eines Trainerkollegen: „Die müssen richtig hart arbeiten.“ Wenn es Sinn eines Testspiels ist, anderthalb Wochen vor dem Start der Saison zu erkennen, dass es noch richtig viel zu tun gibt, dann ist dies am Mittwoch für den SV Babelsberg 03 erfüllt worden. 2:2 (2:1) trennte sich der Fußball-Regionalligist vom RSV Eintracht 1949. Und während dessen Trainer Patrick Hinze danach zufrieden feststellte, dass seine Mannschaft als Aufsteiger in der Brandenburgliga konkurrenzfähig sein wird, sehen einige beim SVB dieses Attribut für die vierte Liga in Frage gestellt. „Wir haben noch nicht die Qualität wie im vergangenen Jahr“, sagt Mittelfeldmann Leonard Koch. 

Defizite in der Defensive und Offensive

Das kann nach dem Weggang von Stammspielern wie Manuel Hoffmann, Farid Aberrahmane, Franko Uzelac und nun auch Lukas Wilton auch nicht der Fall sein, denn bei geschröpftem Etat konnte SVB-Trainer Marco Vorbeck nur Spieler verpflichten, die ins niedrige Gehaltsgefüge passen. Die meisten tragen das Prädikat „jung und unerfahren“. Leo Koch ist zwar zuversichtlich, dass „wir eine gute Regionalligatruppe sein werden“, befürchtet aber auch, dass dies noch Zeit braucht. Aber Zeit lässt die Liga den Klubs bekanntlich nicht. Daher zeigten sich Routiniers wie – der immer noch verletzte – Kapitän Philip Saalbach und Torjäger Tom Nattermann nach dem Testspiel auf dem Stahndorfer Zille-Sportplatz besorgt, ob denn allen Spielern klar ist, was Regionalliga bedeutet. „Wir haben Gesprächsbedarf“, bestätigte Saalbach. 

Auch Trainer Vorbeck gestand: „Über dieses Spiel muss ich eine Weile nachdenken.“ Defensiv habe nichts funktioniert. Mit einfachen langen Bällen kam der RSV problemlos hinter die Abwehrkette und durch Levi Böttcher zu seinen zwei Toren (19., 71. Minute). „Das darf nie passieren“, sinnierte Vorbeck. Christian Benbenneck, Trainer von Auftaktgegner BFC Dynamo am übernächsten Sonntag, dürfte es als Beobachter des Testspiels keinen Angstschweiß auf die Stirn getrieben haben. Der SVB kam zu seinen beiden Toren durch Pieter Wolf (7.) und Dimitros Komnos (17.) nach zwei Freistößen, die schön anzusehen waren. „Aber ich hätte auch gern Tore aus dem Spiel gesehen“, haderte Vorbeck. Dazu aber kam seine Mannschaft nicht, denn spielerisch gab es kaum Ansätze, in der zweiten Halbzeit gar nicht. „Wir müssen schauen, dass wir in die Spur kommen“, sagte Vorbeck und ist froh, dass Nulldrei-TV die gesamten 90 Minuten aufgezeichnet hat. „Wir haben viel auszuwerten“, sagte er.

Generalprobe für Nulldreier beim HSC Hannover

Erstaunlich fit hingegen präsentierte sich der RSV, der erst seit vergangenem Samstag wieder trainiert. „Wir wollten dieses Spiel nutzen, um schnell reinzukommen in die Saisonvorbereitung“, erklärte RSV-Coach Hinze. Mit zunächst hoher Laufbereitschaft sollten seine Spieler gegen den zwei Klassen höher spielenden SVB gegenhalten, doch zeigte der Aufsteiger mit zunehmendem Verlauf, wie viel fußballerisches Potenzial in der organisch gewachsenen Truppe steckt, die in der vergangenen Saison die Landesliga dominierte und nach den Worten ihres Trainers auch eine Klasse höher oben mitspielen kann. 

Von derartigen Gedanken ist man beim SV Babelsberg indes weit entfernt. Das Testspiel am kommenden Sonntag gegen Nord-Regionalliga-Aufsteiger HSC Hannover wird zum echten Härtetest, wie gut gerüstet die Nulldreier für den Saisonstart sind. 

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