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Zurück zu den 400 Metern. Claudia Hoffmann vom SC Potsdam konzentriert sich mit Blick auf Weltmeisterschaften und Olympische Spiele wieder auf eine Runde.

© Manfred Thomas

Sport: Von zwei Stadienrunden zurück auf eine

Claudia Hoffmann konzentriert sich 2011 wieder auf die 400 Meter. Der WM- und Olympia-Zeitplan wollen es so. Am Wochenende läuft die Potsdamerin bei der Team-EM mit der Viermal-400-Meter-Staffel

Der Ausflug auf die doppelte Stadionrunde ist praktisch abgehakt, Claudia Hoffmann vom SC Potsdam konzentriert sich jetzt wieder auf die 400 Meter. Das bestätigte die 28-jährige Leichtathletin nach ihrer Rückkehr aus Göteborg am Dienstag den PNN. „Die 800 Meter werden wieder zum Nebenprodukt“, erklärte die Läuferin, die im Frühjahr 2009 von einer auf zwei Stadionrunden gewechselt war, in den vergangenen beiden Jahren parallel dazu aber weiter Teil der deutschen Viermal-400-Meter-Staffel war, mit der sie 2010 bei den Europameisterschaften in Barcelona die Silbermedaille erkämpfte.

Der Zeitplan sowohl der diesjährigen Weltmeisterschaften im südkoreanischen Dageu als auch der Olympischen Spiele 2012 in London zwingen die Sportsoldatin nun, sich für eine beider Konkurrenzen zu entscheiden, denn Vor- und Endlauf der 800 Meter finden einen Tag vor der Staffel statt. „Beides ist daher bei so wichtigen internationalen Wettbewerben nicht zu schaffen“, meint Claudia Hoffmann, die wesentlich größere Erfolgsaussichten mit der Staffel hat, mit der sie am kommenden Wochenende bei der Team-Europameisterschaft in Stockholm um Punkte für Deutschland laufen wird.

Am Pfingstsamstag gewann Hoffmann bei einem Meeting in Göteborg die 800 Meter in 2:04,61 Minuten vor den beiden Schwedinnen Viktoria Tegenfeldt (2:04,90) und Sofia Öberg (2:05,16), verpasste dabei allerdings deutlich ihre Ende Mai im niederländischen Hengelo gelaufene Saisonbestleistung von 2:03,82 Minuten. „Diese Zeit war ärgerlich“, räumte die Potsdamerin denn auch ein. „Ich wollte eigentlich meine Jahresbestzeit verbessern, aber es wurde ein verbummeltes Rennen, so dass am Ende nicht mehr drin war.“

In der deutschen 800-Meter-Rangliste steht Hoffmann mit ihrer Zeit von Hengelo derzeit nur auf Platz fünf. Spitzenreiterin ist Jana Hartmann von der LG Olympia Dortmund (2:02,19), die folgerichtig auch die zwei Stadionrunden bei den Team-EM laufen wird. Über 400 Meter ist Claudia Hoffmann dagegen mit 52,81 Sekunden Zweite der Rangliste hinter der Magdeburgerin Janin Lindenberg (Saisonbestzeit 51,97), die in Stockholm für die 400 Meter gemeldet wurde – und für die Staffel, für die neben ihr und Hoffmann die Wattenscheiderin Esther Cremer (53,17) und Lena Schmidt von der LG Hilden (53,25) vorgesehen sind. In Stockholm bietet sich der Staffel des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) die einzige Chance, gemeinsam die WM-Norm von 3:32,00 Minuten zu laufen. „Eine weitere Möglichkeit werden wir nicht haben, weil wir diese Staffel danach im WM-Vorfeld nicht mehr laufen“, erklärt die Potsdamerin. „Sollte uns die Zeit jetzt nicht gelingen, werden für die Entscheidung die Einzelzeiten der vier besten Läuferinnen zusammengezogen.“

Von ihrer persönlichen Bestzeit, den 2010 gelaufenen 51,65 Sekunden, ist Claudia Hoffmann derzeit zwar noch mehr als eine Sekunde entfernt, ihr Trainer ist aber zuversichtlich, dass sie sich weiter steigern wird. „Wir hoffen, dass sie noch etwas rauflegen kann, wenn wir uns jetzt wieder auf die 400 Meter konzentrieren“, sagt Frank Möller. Sein Schützling wird aus diesem Grund heute bei einem internationalen Meeting in Osterode über 100 und 200 Meter antreten. „Ich weiß gar nicht, wann ich die letztmals gelaufen bin, das ist schon ein paar Jahre her“, erzählt Claudia Hoffmann, während ihr Coach die Sprints im Ostharz so begründet: „Sie dienen vor allem dem Training. Da wir jetzt zu den 400 Metern zurückkehren, werden wir auch die Sprints wieder mehr forcieren.“

Die doppelte Stadionrunde wird die Potsdamerin aller Voraussicht nach letztmals beim Lausitzer Leichtathletik-Meeting am 26. Juni laufen. „Danach bereiten wir uns dann gezielt auf die 400 Meter bei den Deutschen Meisterschaften vor“, kündigt Frank Möller an. Claudia Hoffmann bereut ihren zweijährigen Ausflug auf die 800 Meter übrigens nicht. „Durch das Training dafür“, meint sie, „habe ich mich auch über 400 Meter verbessert, was meine Bestzeit von 2010 zeigt.“

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