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Noch zuversichtlich aus dem Trainingslager zurück. Antje Möldner (2. von links) mit Elina Sujew, Beate Conrad und Diana Sujew (von links) vom SC Potsdam am Donnerstagabend nach ihrer Heimkehr aus dem andalusischen Chiclana de la Frontera.

© Manfred Thomas

Von Michael Meyer: Stopp schon vor dem ersten Start

Für Antje Möldner vom SC Potsdam ist die Hallenleichtathletik-Saison krankheitsbedingt bereits beendet

Die Hallensaison hat noch gar nicht richtig begonnen – da ist sie für Antje Möldner schon wieder zu Ende. Eigentlich wollte die 3000-Meter-Hindernisläuferin des SC Potsdam heute Vormittag bei einem Einladungsrennen über 1500 Meter im Rahmen der Hallen-Landesmeisterschaften des Nachwuchses in der Berliner Rudolf-Harbig-Halle „ordentlich Tempo machen“, so die 25-Jährige noch am Donnerstagabend beim Neujahrsempfang ihres Vereins. Gestern Nachmittag aber musste ihre Trainerin Beate Conrad tief schlucken, als sie auf Anfrage der PNN erklärte: „Antje wird am Samstag aus gesundheitlichen Gründen nicht antreten. Die Hallensaison ist für sie bereits beendet.“ Über die genaue Erkrankung ihres Schützlings wollte sie keine Angaben machen.

In der Nacht zum Donnerstag war Antje Möldner noch zuversichtlich aus Andalusien heimgekehrt. Gemeinsam mit ihren Klubkameradinnen Elina und Diana Sujew sowie Agata Strausa hatte sie dort in einem zehntägigen Trainingslager im südspanischen Chiclana de la Frontera vor allem an der Ausdauer gearbeitet. „Wir haben dort viel Grundlagentraining betrieben“, berichtete die Polizeimeisterin, die schon vorm Jahreswechsel mit gesundheitlichen Problemen zu tun hatte. „Mein erster Halswirbel war verschoben, dadurch litt ich an Übelkeit und Kreislaufproblemen. Dank eines Physiotherapeuten ist das aber ausgestanden, so dass ich jetzt in Spanien ordentlich trainieren konnte“, erzählte Antje Möldner – vor ihrem jetzigen neuen Rückschlag.

Beate Conrad muss daher auf die Geltowerin verzichten, wenn es beim heutigen 1500-Meter-Lauf in Berlin um das Ticket zum traditionellen Hallen-Länderkampf am 30. Januar in Glasgow geht. Als Diszi- plintrainerin des Deutschen Leichtathletik-Verbandes für die weiblichen A- und B-Kader Mittelstrecke „muss ich für Glasgow je eine deutsche Läuferin für die 800, 1500 und 3000 Meter nominieren“, so Conrad. Für die Sujew-Zwillinge und Agata Strausa vom SC, Lea Schaepe vom Potsdamer Laufclub und Jana Sussmann von der LG Nordheide geht es heute also schon um einiges. „Mal sehen, was drin ist“, meint Elina, die zwei Zentimeter kleiner, aber fünf Minuten älter als ihre Zwillingsschwester ist. Die beiden 19-Jährigen, die im September 2008 von der LG Eintracht Frankfurt/Main in den Potsdamer Luftschiffhafen gewechselt waren, stecken 2010 ein bisschen in der Zwickmühle. Sie dürfen nicht mehr zu den U20-Weltmeisterschaften, weil sie noch in diesem Jahr diese Altersgrenze überschreiten, und in der U23 gibt es 2010 keine internationalen Meisterschafen. „Deshalb hängen wir in diesem Jahr ein bisschen in der Luft“, bedauert Diana Sujew.

Antje Möldner dagegen hat mit den Europameisterschaften Ende Juli in Barcelona ein großes Ziel. Die EM-Norm von 9:48 Minuten für die 3000 Meter Hindernis sollte für sie eine Pro-Forma-Angelegenheit sein, sie selbst will ihre eigene Rekordmarke „möglichst in Richtung 9:15 Minuten verbessern“, wie die Läuferin am Donnerstag erzählte. Zunächst aber muss sie wieder gesund werden, ehe es – wie geplant – am 4. März ins dreiwöchige Höhentrainingslager Flagstaff im US-Bundesstaat Arizona gehen kann.

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