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Von Henner Mallwitz: Sturm auf die Männerdomäne

Positive Entwicklung der Fußball-Schiedsrichterzahlen im Lande – Frauen auf dem Vormarsch

Mit einem kleinen Minus von 366 ist die Zahl der Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter in den Landesverbänden des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) in diesem Jahr gegenüber 2008 geradezu konstant geblieben. Exakt 78 251 Frauen und Männer geben mit der Trillerpfeife bei den Spielen den Ton an. Diese Zahlen hat der DFB jetzt veröffentlicht. Das Land Brandenburg fügt sich da gut ein und kann mit 2125 Schiris ebenfalls auf den Stand des Vorjahres verweisen. 1732 von ihnen sind über 18 Jahre alt, 320 unter 18, und auch 23 Frauen sind darunter. Hinzu kommen 16 Futsal- Schiedsrichter, die ausschließlich Spiele in der Halle pfeifen.

„Die Frauen sind auf dem aufstrebenden Ast“, sagt Dieter Wolff, Schiedsrichter-Obmann des Fußball-Landesverbandes. „Mit Sandra Blumenthal aus Pritzwalk haben wir beispielsweise eine Schiedsrichterin, die in der zweiten Bundesliga pfeift. Unsere größte Hoffnung ist, dass sie den Sprung in die erste Bundesliga schafft.“ Auch Stefanie Tybussek zählt zu den Hoffnungsträgerinnen. Bislang in der Kreisliga eingesetzt, schaffte die Potsdamerin in diesem Jahr den Sprung in die Herren-Landesklasse.

Nachwuchssorgen gibt es im Fußball- Landesverband bis jetzt nicht. 250 Schiris schieden in diesem Jahr aus – als Hauptgründe wurden entweder berufliche Veränderungen, Umzüge in andere Städte oder Bundesländer oder das Alter genannt. In manchen unteren Ligen pfeifen zwar auch noch Herren um die 70; die Regel ist dies allerdings nicht. Die Abgänge wurden durch die „Neuen“ aufgefangen: 253 wurden im vergangenen Jahr ausgebildet und stehen jetzt in Diensten des Fußball-Landesverbandes.

Optimal verteilt ist das Ganze jedoch nicht. Denn während sich etwa der Fußball-Kreis Havelland Mitte, die Niederlausitz, der Kreis Oberhavel und der Spreekreis eines gesunden Zulaufs erfreuen, sind die Schiedsrichter in der Oderregion und der Uckermmark eher spärlich gesät.

Und so hat auch die hiesige Region derzeit keinen Mangel an Männern und Frauen in Schwarz. Am Mittwoch dieser Woche erfolgte die Einstufung für den DFB-Bereich. Für den Potsdamer Jan Seidel endete sie äußerst erfolgreich: Der Referee, der inzwischen in Hennigsdorf wohnt, wurde wegen seiner guten Leistungen von der Regionalliga in die 3. Liga höhergestuft. Wichtig ist dem Landesverband jedoch auch, dass einer ihrer Männer und Frauen in der A-Junioren-Bundesliga zum Einsatz kommt. „Da schaut der DFB ganz genau hin und sucht sich Leute für den Einsatz in der Regionalliga aus“, sagt Dieter Wolff. Während es im vergangenen Jahr keinen brandenburgischen Vertreter gab, leitet mit Norbert Giese fortan ein Mann aus Senftenberg die Einsätze für den Nachwuchs.

Auch Stefan Lupp aus Zossen machte einen Sprung. Bislang in der Oberliga eingesetzt, hat er sich in diesem Jahr zum Schiedsrichterassistenten in der Bundesliga hochgearbeitet, wo er den Berliner Felix Zwayer unterstützt. „Gute Entwicklungen“, wie Wolff bemerkt. „Und denen sollen noch einige folgen.“

Henner Mallwitz

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