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Endlich angekommen. Nach 22-stündiger Anreise traf Argentiniens Nationalspielerin Lucia Daniela Fresco am Freitagnachmittag in Potsdam ein. Das erste Begrüßungsküsschen bekam sie von SC-Mannschaftskapitänin Patricia Grohmann (rechts).

© Andreas Klaer

Sport: Von den Boca Juniors an die Havel

Mit Lucia Fresco aus Argentinien ist das Team des Volleyball-Erstligisten SC Potsdam nun komplett beisammen

Zehn symbolische Küsschen zur Begrüßung gab es am Freitagnachmittag für Lucia Daniela Fresco. Als Argentiniens Nationalspielerin nach 22-stündigem Flug via Frankfurt/Main nach Tegel erstmals die Potsdamer Sporthalle Heinrich- Mann-Allee betrat, trainierten die Volleyballerinnen des Erstligisten SC Potsdam bereits eine Dreiviertelstunde. Bei Frescos Erscheinen brachen sie mit Erlaubnis ihres Trainers aber kurz die Ballwechsel ab, um ihre neue Mitspielerin freundlich zu begrüßen. Auch Coach Alberto Salomoni war hocherfreut. „Ich bin sehr glücklich, dass sie da ist“, sagte der Italiener. „Jetzt können wir anfangen.“ Salomoni erwartet einiges von der 1,93 Meter großen Diagonalspielerin. „Lucia ist eine Punktesammlerin“, hatte er schon bei ihrer Verpflichtung erklärt.

Seit Anfang August trainiert der Bundesligist für die am kommenden Samstag mit einem Heimspiel gegen Sinsheim beginnende Saison, seit gestern nun ist Salomonis Kader komplett beisammen. Lucia Fresco kam erst so spät an die Havel, weil sie noch vom 27. September bis 2. Oktober für Argentinien bei den Südamerika-Meisterschaften der Frauen in Peru in fünf Spielen am Netz agierte. Sie gewann dabei Silber mit ihrem Nationalteam, das das Finale gegen Brasilien mit 0:3 verlor, kehrte kurz heim nach Buenos Aires und machte sich am Donnerstag auf den Weg nach Potsdam. „Ich bin hierher gekommen, weil die deutsche Liga ein höheres Niveau als die argentinische Liga hat und ich hier auf einem höheren Level als zu Hause spielen kann“, sagte die 20-Jährige, die aus Chajari – rund 500 Kilometer nördlich der argentinischen Hauptstadt – stammt und bislang immer für Boca Juniors Buenos Aires spielte. Der Verein ist wegen seiner Fußball-Mannschaft weltweit populär, doch Lucia Fresco, die seit ihrem elften Lebensjahr schmettert, pritscht und blockt, winkte gestern bei diesem Thema nur ab: „Fußball verfolge ich nicht weiter.“ Spiele der deutschen Volleyball-Bundesliga habe sie bislang noch nicht gesehen; dass die Meisterschaft bereits in einer Woche beginne, sei aber kein Problem für sie.

Ein letztes Testspiel für die Saison hatte Frescos neue Mannschaft am Donnerstagabend beim Liga-Kontrahenten Köpenicker SC mit 1:3 verloren, wobei Potsdam die ersten beiden Sätze mit 25:27 und 29:31 denkbar knapp abgab. „Wir haben dabei eine neue Aufstellung ausprobiert, um im ersten Punktspiel bei Bedarf etwas ändern zu können“, erklärte Alberto Salomoni. Den dritten Satz gewann sein Team mit 25:12, ehe es im vierten Abschnitt mit 20:25 unterlag. „Da waren die Mädels kaputt, weil wir zuvor hart trainiert hatten“, so Salomoni.

Lucia Fresco ist in seiner elfköpfigen Mannschaft der dritte ausländische Neuzugang dieses Sommers neben Nikol Sajdova (Tschechien) und Simona Usic (Kroatien). „Ich fühle mich hier inzwischen schon wie zu Hause“, sagte Mittelblockerin Sajdova, die seit dem ersten Trainingstag in Potsdam ist, zusammen mit Zuspielerin Usic eine Wohngemeinschaft bildet, sich schon Sanssouci anschaute und in Berlin shoppen war. Dazu ist nochmal an diesem trainingsfreien Wochenende Zeit. Fresco wird es wohl vor allem nutzen, um den Jetlag zu bewältigen. Sie wohnt jetzt in Potsdam-West in einer WG mit Lisa Rühl. Die Libera des SC würde in den nächsten Monaten von der Argeninierin gern Spanisch lernen. Gestern aber begrüßte auch sie erst einmal Lucia Fresco mit einem symbolischen Küsschen.

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