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Zielstrebig. Daniel Deutsch war mit acht Treffern bester Torschütze – das reichte Potsdam aber nicht für den Sieg.

© Julius Frick

VfL Potsdam: Welliger Spielverlauf

Nach einem stetigen Auf und Ab muss sich der VfL Potsdam in der 3. Handball-Liga Nord knapp gegen den VfL Fredenbeck geschlagen geben. Es war die vierte Saisonniederlage der Potsdamer - jedes Mal mit nur einem Tor Differenz.

Von Tobias Gutsche

Jens Deffke eilte zum Tisch des Kampfgerichts, um eine letzte Auszeit zu nehmen. Elf Sekunden blieben in der Handballpartie zwischen dem VfL Potsdam und VfL Fredenbeck noch auf der Uhr stehen, 31:32 hieß es, als der VfL-Trainer seinen Spielern die Anweisungen für den finalen Angriff gab. Diese setzten sie danach hervorragend um – bis auf den abschließenden Wurf, er misslang dem ansonsten sehr gut agierenden Rechtsaußen Nils Gugisch. Somit verlor Potsdam am Sonntag daheim das Dritte-Liga-Nord-Duell der beiden „Vereine für Leibesübungen“ knapp gegen Fredenbeck. In der Tabelle übernahm das Team aus Niedersachsen den vierten Platz von den Brandenburgern, die nunmehr Sechster sind.

„Schade, dass es nicht zum Punktgewinn gereicht hat. Wir haben viel investiert. Emotional und körperlich“, sagte Jens Deffke, nachdem seine Mannschaft die vierte Saisonniederlage – jedes Mal mit nur einem Tor Differenz – hatte hinnehmen müssen. Bei aller Enttäuschung konnten die Gastgeber jedoch mit ihrem Auftreten vor rund 700 Zuschauern in der MBS-Arena zufrieden sein. Unter den Beobachtern war auch VfL-Spielgestalter Yannik Münchberger, der sich vorige Woche beim 22:23 gegen Oranienburg einen Kreuzbandriss zugezogen hatte. Seinen Ausfall kompensierte die Potsdamer Mannschaft gestern gut. Im Rückraum wussten Daniel Deutsch, Matti Spengler und auch der A-Jugendliche Levi Schwark zu gefallen, sie waren Ideengeber und Vollstrecker. Deutsch, der mit acht Treffern die meisten der Adler erzielte, lobte das starke Kollektiv: „Alle sind hohes Tempo gegangen, haben Leidenschaft gezeigt und nie aufgesteckt.“

Die Potsdamer Unkonstanz lässt sich erklären

Das machte Fredenbeck aber auch, weshalb sich ein unterhaltsames, abwechslungsreiches Match entwickelte. Auffällig waren dabei sehr ausgeprägte Berg-und-Tal-Phasen beider Kontrahenten. „Es waren wirklich eine Menge Wellen drin“, bestätigte Deffke. In der ersten Halbzeit, nach der es 19:16 für das Heimteam stand, gab es einen 0:4-Torlauf, gekontert von einem 6:0, später wieder eine 0:5-Serie und ein 8:2. Ähnlich ging es im zweiten Durchgang weiter – 2:8, dann 5:1 und 1:5, ehe sich Potsdam zum Ende hin von einem Drei-Tore-Rückstand kommend nochmal dichter heran schob. Jedoch letztlich, ohne den Ausgleich zu erreichen, der ein verdienter Lohn für die kämpferische Vorstellung gegen eine absolute Top-Mannschaft der Liga gewesen wäre.

Dass die Männer vom Luftschiffhafen so unkonstant waren, erklärte Daniel Deutsch mit zwei Aspekten. Einerseits habe aufgrund der zuletzt häufigen, Verletzungsproblemen geschuldeten Formationsumstellungen die eingespielte Routine gefehlt, die es brauche, um möglichst durchweg stabil zu bleiben. „Und hinzu kommt“, erklärte er, „dass wir eine junge Truppe haben. Damit sind Schwankungen an sich schon normal, das gehört eben alles zum Lernprozess.“ Dementsprechend sollte diese bittere Niederlage unter dem Strich auch wieder etwas Positives hinterlassen. Nämlich neue Erfahrungen und Erkenntnisse. 

VfL Potsdam: Twarz, Schulz – Weiß, Einenkel, Schwarz (5), Dierberg (2), Schwark (2), Spengler (7), Deutsch (8), Trabelsi, Hempel, Gugisch (6)

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