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Hat sich mit Freude reingehauen. Spielmacher Matti Spengler gewann am gestrigen Sonntag mit dem VfL Potsdam in der dritten Handballliga verdient gegen die TSV Altenholz. Am Ende nennt er einen seiner Mitspieler herausragend.

©  Julius Frick

VfL Potsdam: Nah dran am eigenen Anspruch

Furiose Vorstellung des VfL Potsdam: Der Handball-Drittligist besiegte daheim den Tabellenzweiten TSV Altenholz, überzeugte dabei als Team, aber auch durch herausragende individuelle Leistungen. Die Potsdamer untermauerten damit ihren Reifeprozess in der Saison - und wollen mehr.

„Oh, wie ist das schön“ sangen viele der 700 Zuschauer am gestrigen Nachmittag in der MBS-Arena. „Das ist unser Anspruch“, sagte Matti Spengler und meinte damit den Empfang der Lobeshymne und den Auftritt des 1. VfL Potsdam. Mit 28:25 (19:12) hatte der Handball-Drittligist soeben den Tabellenzweiten der Nordstaffel und amtierenden Meister, den TSV Altenholz, besiegt. Und das phasenweise in furioser Manier. Auch durch Spengler: Sechs Tore hatte der Spielmacher am Ende zum Erfolg beigetragen, vor allem aber Freude und Spaß ausgestrahlt, die mitreißend war. „In der Tat“, bestätigte der zentrale Rückraumspieler, „ich bin total begeistert, weil wir seit einiger Zeit sowohl individuell als auch mannschaftlich vieles umsetzen, was wir trainieren.“

VfL-Keeper Angelo Grunz glänzt

Vielleicht war das Hinspiel in Altenholz genau der Beginn des Wandels. Seine bis dato fünf Saisonspiele hatte der VfL verloren, just beim damaligen Tabellenführer läutete er die Wende ein, wenngleich seinerzeit ein klarer Vorsprung noch zu einem 34:34 „verspielt“ wurde. Nur kurz kamen in der gestrigen Partien Gedanken an einen parallelen Spielverlauf auf, als den Adlern gegen Ende der Partie etwas die Flügel lahm wurden. Was durchaus zu erklären war: Denn nach einem „etwas komisch lethargischen Beginn beider Mannschaften“, wie VfL-Trainer Daniel Deutsch befand, explodierte sein Team Mitte der ersten Halbzeit förmlich. Während der Tabellenzweite auffallend viele technische Fehler machte, nutzten die Potsdamer ihre Ballgewinne konsequent zu schnellen Toren. Mit sieben Toren führte der VfL zur Halbzeit.

Wobei derjenige, der Tore verhindert, zur überragenden Figur auf der Platte wurde: VfL-Keeper Angelo Grunz ließ die Altenholzer Schützen reihenweise verzweifeln. In der ersten Halbzeit parierte er jeden zweiten Gäste-Versuch, darunter einen Siebenmeter. Selbst als TSG-Linksaußen Malte Abelmann-Brockmann einen Abwurf seines Torhüters gerade fangen und zum Konter ansetzen wollte, war Grunz – ganz nach dem Hase-Igel-Prinzip – schon da und fing den Ball ab. „Der war heute herausragend“, pickte Matti Spengler am Ende seinen Torhüter aus einer Mannschaft hinaus, die sich eindrucksvoll geschlossen zeigte.

Verbesserung auf Platz sieben

Was Grunz hinten vereitelte, machten vorn vor allem Spengler und Yannik Münchberger (7 Treffer) rein. Alexander Schmidt erwies sich als effektiver Konterspieler, Christian Schwarz als Ruhepol, wenn es mal hektisch wurde. Robin Hunz avancierte zum leidenschaftlichen Defensivarbeiter und Routinier Jan Piske zeigte sich just in den Momenten als Verantwortungsträger, als er nötig war: Als Altenholz zweieinhalb Minuten vor Schluss bis auf zwei Tore herangekommen war, packte Piske sein Kämpferherz aus und setzte mit zwei Toren das finale Statement: Hier gibt es heute nichts zu holen. Der letzte Akt blieb dann dem Mann des Tages vorbehalten, als Angelo Grunz Sekunden vor Schluss den letzten Wurf auf seinen Kasten parierte.

Trainer Deutsch waren Genugtuung und Freude über den Sieg deutlich anzumerken. „Dass Altenholz es noch einmal eng machen kann, seine Qualität in Eins-zu-Eins-Duellen sucht und so Zeitstrafen gegen uns provoziert, war zu erwarten“, gestand er am Spielende. Auch dass die Kräfte seiner Spieler etwas nachlassen würden, zumal aufgrund einiger Verletzungen das Wechselkontingent nicht groß war, sei nach dem hohen Tempo nicht überraschend gewesen. Geliefert hat seine Mannschaft den Beweis, dass sie im Laufe der Spielzeit gereift ist. Die Verbesserung auf den siebten Tabellenplatz ist zwischenzeitlicher Lohn – „der Blick nach weiter vorn unser Anspruch“, so Matti Spengler.

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