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Viel gehalten und dennoch geschlagen. VfL-Torhüter Angelo Grunz.

©  Julius Frick

VfL Potsdam: Keine Gefahr dargestellt

Gegen den Titelfavoriten der dritten Handball-Liga Nord, den HSV Hamburg, muss sich der VfL Potsdam deutlich geschlagen geben. Vor allem bei der Chancenverwertung wiesen die Potsdamer eine große Schwäche auf und bleiben nach vier Saisonpartien weiter ohne Punktgewinn.

Der VfL Potsdam wartet mit seinem Neu-Trainer Daniel Deutsch weiter auf den ersten Saisonsieg. Im vierten Spiel kassierte der Handball-Drittligist am gestrigen Sonntagnachmittag gegen den HSV Hamburg mit 21:30 (9:16) in der heimischen MBS-Arena die vierte Niederlage.

Immerhin: Gegen den Tabellenführer und Meisterschaftsfavoriten hat sich der VfL bis zum Schluss gewehrt. „Aufgegeben haben wir uns nicht“, sagte Routinier Christian Schwarz nach Spielschluss. Doch in der aktuellen Verfassung, in der Selbstvertrauen und spielerische Selbstverständlichkeit fehlen, konnten die Adler den überlegenen Hamburgern in keiner Weise gefährlich werden. Im Gegenteil: Schnell hatten sich die Gäste eine Fünf-Tore-Führung erspielt und dabei vor allem von der Abschlussschwäche der Hausherren profitiert. Dreimal in Folge scheiterte Schwarz vom Kreis, während der HSV die daraus resultierenden Tempogegenstöße erfolgreich abschloss. Routiniert, sicher und vor allem durchdacht spulte das Team von der Alster sein Offensivspiel herunter und hielt den VfL jederzeit auf Distanz. Dem waren Wille und Engagement zwar deutlich anzusehen, doch verglichen mit der kühlen Überlegenheit und Abgeklärtheit des Gegners wirkten die Potsdamer Angriffsbemühungen hektisch und zuweilen wenig strukturiert. Entsprechend hoch geriet die Fehlerquote. So musste Deutsch nach der Schlusssirene eingestehen: „Es waren zu viele vermeidbare Fehler und zu viele vergebene klare Möglichkeiten.“

Coach Deutsch muss "emotionale Aufarbeit" leisten

VfL-Torhüter Angelo Grunz verhinderte mit insgesamt 15 abgewehrten Würfen, dass das Ergebnis deutlicher ausfiel. Zum anderem waren seine Paraden immer wieder Mutmacher für seine Vorderleute. Doch die Sequenzen waren symptomatisch für das VfL-Spiel: Hinten parierte Grunz, vorn vergaben Levi Schwark, Schwarz & Co. beste Chancen. „Einer guten Aktion folgten zwei, drei Nackenschläge“, konstatierte Deutsch und fand: „Da musste der HSV nicht mal viel machen, sondern nur auf unsere Schwächen und Fehler reagieren.“

0:8 Punkte und der vorletzte Tabellenplatz. „Da spielt inzwischen auch der Kopf mit“, gestand Schwarz. Die Auftaktniederlage in Oranienburg, das knapp verlorene Spiel gegen Flensborg – das nage bei ausbleibendem Erfolg mit unschöner Nachhaltigkeit, meinte der 29-Jährige. „Emotionale Aufarbeit“, so Deutsch, gelte es daher zu leisten. Am besten mit einem Erfolgserlebnis. Gelegenheit dafür gibt es bereits am kommenden Freitag beim Heimspiel gegen den TSV Burgdorf II (Beginn: 20 Uhr). 

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