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Knappe Kiste. Der VfL um Rolando Urios musste starke Nerven beweisen. 

© Julius Frick

VfL Potsdam gegen SG Flensburg-Handewitt II: Heimsieg in der Fremde

Die Drittliga-Handballer des VfL Potsdam sind mit einem Erfolg ins Jahr 2019 gestartet. Gegen die SG Flensburg-Handewitt II mussten sie allerdings am Ende zittern - und das in ihrer Ausweichspielstätte in Werder.

Werder - Die eigentliche Party wurde abgesagt. Das Public Viewing zum Finale der Handball-WM in Werder fand wegen nicht vorhandener Übertragungsrechte nicht statt, ohnehin war die Stimmung nach dem verpassten Finaleinzug der deutschen Handballer ein klein wenig gedämpft. Also ganz normaler Drittliga-Alltag für die Handballer des VfL Potsdam am gestrigen Sonntagnachmittag, nur die Spielstätte war ungewohnt: Wegen des parallel stattfindenden Turbine-Hallencups in der MBS-Arena mussten die Adler für ihren Jahresauftakt in die Sporthalle des Werderaner Haeckel-Gymnasiums ausweichen.

Beim Gastspiel in der Blütenstadt durfte die Potsdamer Handballfamilie die außergewöhnlich intensive Nähe zum Spielgeschehen erleben. Die Aktionen im VfL-Match gegen die SG Flensburg-Handewitt II waren in der engen Halle mit all ihren verschiedenen Facetten – mit jedem Zweikampf, jedem Wurf, jedem Fehler – nahezu greifbar. Knapp mit 29:28 (16:12) setzten sich die Potsdamer in der Partie durch, womit sie sich auch im neuen Jahr treu b2lieben: Wie schon mehrfach in dieser Saison hatten sie das Geschehen gut im Griff, führten deutlich (diesmal zwischenzeitlich mit sechs Toren), um gegen Ende die Zuschauer und sich selbst einem Nerventest zu unterziehen.

"Und dann machen wir noch einmal hanebüchene Fehler"

Gegen den Drittletzten legten die Potsdamer früh durch eine konzentrierte Abwehrleistung den Grundstein für eine schnelle 7:2-Führung. Vor allem Robin Huntz glänzte an alter Wirkungsstätte als kluger Passgeber, der nach einer Bänderverletzung genesene Moritz Ende erwies sich auf Linksaußen als guter Vollstrecker. Doch eine zunehmende Fehlerquote vor der Halbzeitpause ließ den VfL-Trainer nachdenklich in die Kabine gehen. Zumal er weiß: „Die Rückrunde ist immer schwieriger, denn da spielen die Mannschaften aus dem Tabellenkeller immer stärker, weil sie sich gegen den drohenden Abstieg wehren.“ Im zweiten Durchgang wehrten sich die Flensburger tatsächlich energischer. Bis auf 19:20 kämpften sie sich heran, profitierten dabei von zahlreichen Fehlwürfen der Potsdamer.

Ein Doppelschlag von Kapitän Yannik Münchberger, der insgesamt elfmal traf, und ein Tor von Matti Spengler hielten die Gäste erst einmal wieder auf Distanz. „Eigentlich hatten wir unsere Schwächephase überstanden, setzen uns wieder drei Tore ab und machen dann noch einmal hanebüchene Fehler“, kommentierte Coach Deutsch die Schlussphase. 20 Sekunden vor Ende schloss Flensburger zum 28:29 auf und eroberte anschließend dank offensiver Verteidigung wieder den Ball – der finale Wurf in der Schlusssekunde ging aber über das VfL-Tor. Daniel Deutsch war erleichtert angesichts der zwei gewonnenen Punkte für den Tabellensechsten. Er gestehe seinen Spielern weiterhin zu, dass sie Fehler machen und in dieser Saison lernen. „We are the Champions“ tönte es aus deren Kabine: Also doch noch Party-Stimmung an diesem Sonntagnachmittag. 

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