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Kein Potsdamer Adler mehr. Angelo Grunz ist nach Wilhelmshaven gewechselt.

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VfL Potsdam gegen SC Magdeburg II: Spuren im Gesicht und im Spiel

Der VfL Potsdam und SC Magdeburg II lieferten sich in der 3. Handball-Liga Nord ein umkämpftes Duell. Letztlich setzte sich die Magdeburger Talentetruppe durch. Und ein VfL-Torwart hat derweil den Verein Richtung Liga zwei verlassen.

Von Tobias Gutsche

Potsdam - Gefrustet gingen die Handballer des VfL Potsdam ins Wochenende. Am Freitagabend verloren sie ihr Drittliga-Heimspiel gegen den SC Magdeburg II mit 24:28 (10:13) und verbleiben im Tabellenmittelfeld auf Platz sieben. Die Talentetruppe des Magdeburger Bundesligisten liegt als Neunter drei Punkte dahinter. „Das Spiel war enttäuschend“, sagte VfL-Trainer Daniel Deutsch nach der zweiten Niederlage in Folge.

Diese nahm bereits frühzeitig Konturen an. Die Potsdamer begannen schwach, lagen schnell 2:7 zurück, kamen zur Halbzeitpause aber zumindest auf drei Tore heran. „Und dann machen wir es für kurze Zeit richtig gut“, meinte Daniel Deutsch. Sein Team brauchte nicht einmal fünf Minuten in der zweiten Spielhälfte, um erstmalig die Führung zu übernehmen –  15:14 stand auf der Anzeigentafel. Es entwickelte sich eine umkämpfte Partie. 

WM-Begeisterung war auch in der MBS-Arena zu registrieren

Die Intensität bekam VfL-Rückraumakteur Matti Spengler am eigenen Leib zu spüren. Zehn Minuten vor Spielende zog er sich beim Stand von 20:20 in einem Duell eine klaffende Platzwunde am linken Auge zu, das Blut strömte. Für ihn ging es nicht mehr weiter. Eine Situation, die nicht nur in Spenglers Gesicht Spuren hinterließ, sondern auch bei seiner Mannschaft. „Mattis Ausfall hat uns sehr getroffen. Er war in der zweiten Halbzeit super drauf, hat unser Spiel gut gelenkt“, erklärte Deutsch. Ohne ihn verloren die Adler an Flughöhe, machten viele schlechte Entscheidungen im Angriff, während Magdeburg letztlich dank besserer Ideen und größerer Konsequenz den Auswärtssieg holte. „Mit 0:4 Punkten aus den vergangenen beiden Partien nun das Derby anzugehen, ist nicht leicht“, sagte Daniel Deutsch mit Blick auf das märkische Prestigeduell am nächsten Samstag auswärts gegen den Oranienburger HC.

Am Freitag, beim ersten VfL-Heimspiel nach der diesjährigen Weltmeisterschaft, wurde nicht nur der Assistenztrainer der deutschen Nationalmannschaft, Potsdams sportlicher Leiter und Sportschul-Lehrertrainer Alexander Haase, geehrt. Es war darüber hinaus in der MBS-Arena auch die von der WM entfachte Handball-Begeisterung zu registrieren. 934 Zuschauer kamen – weit überdurchschnittlich für Potsdamer Verhältnisse. Doch sie gingen wie die VfL-Akteure enttäuscht nach Hause.

+++ Torwart Angelo Grunz geht in die 2. Bundesliga +++

Bereits beim Spiel am vergangenen Freitag gehörte Angelo Grunz nicht mehr zur Mannschaft des VfL Potsdam. Wie der Handball-Drittligist mitteilte, wurde der bis Sommer 2020 laufende Vertrag mit dem Torwart aufgelöst. Der 24-Jährige wechselt sofort zum abstiegsbedrohten Zweitligisten Wilhelmshavener HV. Weil VfL-Trainer Daniel Deutsch in Zukunft auf das Torhüterduo Fabian Pellegrini und Jan Jochens, der unlängst einen Vertrag bei den Adlern erhielt, setzen möchte, sei die Perspektive für Grunz in Potsdam nicht mehr gegeben, erklärte der Verein. „Die Möglichkeit für Angelo, schneller als erwartet in der zweiten Liga zu spielen, wollte ihm niemand verwehren“, sagt Coach Deutsch.

Grunz, der bereits zu Jugendzeiten beim VfL und später bei Füchsen Berlin, TUSEM Essen sowie MTV Braunschweig aktiv war, kehrte 2017 nach Potsdam zurück. Er wurde laut Deutsch „in den letzten beiden Jahren ein Baustein der positiven Entwicklung unseres Teams“. Zuletzt stand Grunz aber meist im Schatten des starken Schweizers Pellegrini.

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