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Besonderes Spiel. Der frühere VfL-Keeper Paul Twarz pariert nun für Hildesheim - am Freitag tritt er mit der Eintracht in Potsdam an.

© Julius Frick

VfL Potsdam gegen Eintracht Hildesheim: Rückkehr ohne Gastgeschenke

In der 3. Handball-Liga Nord trifft der VfL Potsdam auf Eintracht Hildesheim. Torhüter Paul Twarz gastiert mit dem Zweitliga-Absteiger an alter Wirkungsstätte. Für die noch inkonstanten Potsdamer wird dies ein echter Härtetest.

Mit „Spielsucht“ sind die Ankündigungsplakate für die Punktspiele der Handballer des VfL Potsdam in dieser Drittliga-Saison überschrieben. Einer, der das Suchtpotenzial sehr gut nachempfinden kann, weil er es Woche für Woche selbst bedienen kann, ist Paul Twarz. Der Torhüter spielte bis vor anderthalb Jahren beim VfL, wechselte dann zu Eintracht Hildesheim in die zweite Bundesliga, aus der die Niedersachsen in der vergangenen Spielzeit allerdings abstiegen. Nun kehrt Twarz am Freitag (Beginn: 19 Uhr/MBS-Arena) nach Potsdam zurück und gesteht: „Inzwischen bin ich etwas ruhiger und freue mich sehr auf das Spiel. Aber vor zwei Wochen spürte ich eine enorme Aufregung, wenn ich an Potsdam gedacht habe. Das habe ich selten, dass ich schon zwei Spiele im Voraus denke.“

Der 21-Jährige, der in Potsdam zum Junioren-Nationaltorhüter reifte, kommt mit guten Erinnerungen zurück an seine alte Wirkungsstätte: „In der MBS-Arena zu spielen, ist für jedes Team ein Highlight“, sagt er. Als Gast sei es immer schwierig, hier zu gewinnen, meint Twarz und schätzt den VfL ähnlich ein wie die Hildesheimer Eintracht: „Das ist eine gute Mannschaft mit jungen, hungrigen Spielern“, sagt er und meint: „Unser Vorteil ist, dass wir ein, zwei sehr erfahrene Spieler haben.“ Allen voran den 28-jährigen René Gruszka, der in mehr als 200 Erst- und Zweitligaspielen über 800 Tore erzielte.

Spengler: "Wir sind nur erfolgreich, wenn wir im Kollektiv funktionieren"

Mit sechs Siegen und einer Niederlage (gegen Tabellenführer Rostock) kommt der Zweitliga-Absteiger als echter Härtetest für den VfL an die Havel. Denn für die Ziele der Potsdamer, in dieser Saison den Anschluss an die Spitzenteams der Nordstaffel zu schaffen, um in den kommenden zwei Spielzeiten selbst um den Aufstieg mitzuspielen, ist die Partie gegen den diesjährigen Titelaspiranten ein Gradmesser. Der Unterschied im bisherigen Saisonverlauf: Dem VfL fehlt es an Kontinuität. Siege und Niederlagen wechseln sich bislang in stetem Rhythmus ab. Zuletzt folgte dem emotionalen Derbysieg gegen Oranienburg der Dämpfer beim HSV Hannover.

„Wir suchen noch ein bisschen unsere Konstanz“, bestätigt VfL-Spielmacher Matti Spengler und formuliert für den heutigen Abend die Bedingungen, um Hildesheim zu schlagen: „Wir sind nur erfolgreich, wenn wir im Kollektiv funktionieren. Bei der Niederlage zuletzt gegen Hannover war das eben nicht der Fall. Uns fehlten auch die nötigen Emotionen.“ Vielleicht befreit es etwas, dass die Favoritenrolle bei den Gästen liegt. „Auf dem Papier ist Hildesheim der stärkste Gegner in der Liga. Wir sind nicht der Favorit – das nimmt uns ein wenig die Drucksituation“, so Spengler. Doch wird der VfL die Siegesambitionen der Eintracht schnell zu spüren bekommen: Gastgeschenke, so Paul Twarz, werde er für den Besuch in der alten Heimat nicht mitbringen. 

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