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VfL-Handballer müssen ausweichen: Potsdamer Heimspiel in Werder

In der 3. Handball-Liga beginnt für den VfL Potsdam der zweite Saisonabschnitt. Ihre Partie gegen die SG Flensburg-Handewitt II können die Potsdamer aber nicht in eigener Halle austragen, was sie und ihre Sponsoren hadern lässt. 

Potsdam - Nach vier Wochen Winterpause schaltet Handball-Drittligist VfL Potsdam am Sonntag wieder auf Spielmodus. Der Tabellensiebte spielt gegen die Talente der SG Flensburg Handewitt II, aktuell Drittletzter der Nordstaffel. Weil zeitgleich Turbine Potsdam seinen internationalen Frauenfußball-Hallencup in der MBS-Arena veranstaltet, ziehen die Adler nach Werder. Anpfiff in der Sporthalle des Ernst-Haeckel-Gymnasiums ist um 15.30 Uhr – früh genug, um anschließend vor Ort beim Public Viewing das Finale der Handball-WM (Beginn: 17.30 Uhr) zu schauen.

Umsatzeinbuße durch Ausweichen in kleine Werder-Halle

Trotz der Gastfreundschaft des Werderaner Kooperationspartners sind die Potsdamer alles andere als begeistert vom notgedrungenen Ortswechsel. „Wir haben frühzeitig begonnen, in Potsdam eine andere Spielstätte zu finden, aber das war nicht möglich“, sagt VfL-Geschäftsstellenleiter Christian Barth den PNN. Die Stadtsporthalle in Ludwigsfelde mit 430 Zuschauerplätzen sei noch eine Option gewesen, doch hätte diese erst ab 17 Uhr zur Verfügung gestanden. „Das wäre zu spät gewesen mit Blick aufs WM-Finale“ sagt Barth, der ohnehin nicht versteht, warum der Ligabetrieb nicht bis zum Ende der Handball-WM pausiert.

Keine 200 Zuschauer passen in die Werderaner Halle. „Das bedeutet für uns nicht nur weniger Ticketverkäufe, auch unsere Sponsoren sind verärgert, da sie für ihre Unterstützung nicht die entsprechende Werbeleistung bekommen“, verdeutlicht Barth. Dass sich der Gegner aus Flensburg nicht auf einen anderen Spieltermin einlassen wollte, findet beim VfL indes Verständnis. „Die haben aufgrund ihren vielen Mannschaften einen engen Terminkalender, der kaum Abweichungen zulässt“, so Barth.

VfL-Trainer Deutsch sieht Verbesserungspotenzial

Sportlich zieht VfL-Trainer Daniel Deutsch nach 16 von 30 Saisonspielen in einem vereinseigenen Interview eine differenzierte Bilanz. Das zu Saisonbeginn ausgegebene Ziel Platz ein bis drei und damit einen möglichen Zweitliga-Aufstieg hält der 37-Jährige auch rückblickend für richtig. „Wir haben versucht, mit der Zielstellung etwas Druck aufzubauen und gleichzeitig einen Anreiz zu schaffen“, sagt er. Das zur Saisonhälfte jeglicher Aufstiegsgedanke passé ist, begründet Deutsch mit dem unterschiedlichen Entwicklungstempo seiner Spieler: „Der eine hat sich schneller entwickelt, der andere langsamer.“ Die Folge war eine mangelnde Stabilität, sodass zum einen Spiele unnötig verloren gingen oder es nur zu einem Unentschieden reichte. „Da fehlen uns bisher ein, zwei erfahrene Spieler, die in solchen Phasen das Heft in die Hand nehmen“, so Deutsch.

Der einstige Zweitliga-Spieler, der seine aktive Laufbahn beim VfL beendete und in seiner zweiten Trainersaison in Potsdam ist, sieht seine Mannschaft indes auf gutem Weg. Spielerisch habe sie gut zusammen gefunden. „Gerade im gebundenen Angriffsspiel machen wir unsere fehlende Körpergröße durch Schnelligkeit und taktische Disziplin ganz gut wett“, so Deutsch. Im Abwehrspiel sieht er hingegen vor allem in der Aggressivität und im Eins-gegen-Eins-Verhalten noch Verbesserungspotenzial.

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