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Levi Schwark ist inzwischen Stammspieler beim VfL Potsdam. Bisher erzielte der 21-Jährige 48-Saisontore.

© Julius Frick

VfL-Handballer Levi Schwark: Bewegungshunger optimal gestillt

Rückraumspieler Schwark hat beim Potsdamer Drittligisten eine starke Entwicklung genommen. Beim Sieg in Schwerin traf er 13 Mal. Nun wollen er und seine Adler auch gegen das Spitzenteam Vinnhorst bestehen.  

Schwerin/Potsdam - Dienstagabend, 20 Uhr, ist eine ungewöhnliche Zeit für ein Drittliga-Handballspiel. Normalerweise sind es die Wochenenden oder auch mal ein Freitagabend, an denen die Akteure des VfL Potsdam in der Nord-Ost-Staffel der dritthöchsten deutschen Spielklasse auf der Platte stehen. 

Für Levi Schwark scheint der vergangene Dienstagabend indes die beste Zeit gewesen zu sein, um seinen Bewegungshunger zu stillen: Tagsüber machte der 22-Jährige im Rahmen seiner Ausbildung zum Fachinformatiker Telefondienst und half seinen Kollegen im Außendienst bei Softwareproblemen. „Da mache ich tatsächlich viel im Sitzen“, sagt Schwark. 

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Beim überragenden 34:24 (16:11)-Auswärtssieg der Adler bei den Mecklenburger Stieren in Schwerin avancierte der Rückraumspieler zum Überflieger: 13 Tore standen nach der Schlusssirene auf seinem Konto. „So viele Tore habe ich noch nie in einem Spiel gemacht“, sagt der Mann des Dienstagabends, der den überraschend klaren Sieg als Ergebnis einer starken Teamleistung sieht. In der Abwehr hat der VfL sehr gut gestanden, sodass viele Gegenstöße kreiert werden konnten. „Und offensiv waren wir überlegen, während Schwerin im Angriff keine Ideen hatte“, reflektiert Schwark die Partie. 

Fortsetzung der positiven Entwicklung der VfL-Mannschaft

Mit dem Erfolg setzt die Mannschaft von Trainer Daniel Deutsch ihren Entwicklungstrend fort, verbesserte sich im Tableau auf den sechsten Rang. In der Hinrunde hatten die Potsdamer gegen die Stiere nach klarer Führung mit 20:23 verloren – begründet durch eine Schwäche, die über weite Strecken der ersten Saisonhälfte prägend war: Dem VfL fehlte es innerhalb der 60 Minuten eines Spiel an Stabilität und Konstanz. Nach starken Phasen schwand die Konzentration, die Mannschaft verlor Rhythmus und zum Teil auch Nerven. Mit fünf Siegen in Folgen zum Ende des vergangenen Jahres wuchs des Selbstvertrauen. Selbst der Rhythmusbrecher von fast dreieinhalb Wochen Punktspielpause brachten den VfL nicht aus dem Tritt, sodass der Kantersieg in Schwerin vorläufiger Höhepunkt einer Leistungssteigerung während des Saisonverlaufes ist.

Einen Belastungstest, wie groß das Selbstvertrauen in die eigene Stärke ist und ob man in dieser Liga auch mit den Spitzenteams mithalten kann, wird sich am Samstag zeigen. Dann ist die TuS Vinnhorst, aktuell Tabellendritter, zu Gast in der MBS-Arena (19 Uhr). Das erste Kennenlernen mit dem starken Aufsteiger endete für den VfL im vergangenen Oktober mit einer 20:25-Niederlage. „Wir wissen jetzt besser, was auf uns zukommt und werden besser auf den Gegner eingestellt sein“, sagt Levi Schwark und meint: „Generell liegen uns die Rückrundenspiele mehr.“ Zwar sei die Vorbereitung auf die Partie mit nur zwei Trainingseinheiten nach dem Dienstagabend „etwas ungewöhnlich“, dafür seien die positiven Eindrücke aus Schwerin aber noch präsent.

"Rückhalt, Vertrauen und Wurfglück"

Schwark selbst spielt und erlebt seine bislang beste Saison im VfL-Drittliga-Team. Seit drei Jahren gehört der gebürtige Potsdamer zum Kader von Cheftrainer Deutsch. Seine Entwicklung zum Stammspieler und mit bislang 48 Saisontreffern zu einem der treffsichersten Adler sieht er als Resultat eines Entwicklungs- und Reifeprozesses. „Ich fühle mich gut aufgehoben im Team, spüre Rückhalt und Zutrauen und habe dadurch sicher auch das nötige Wurfglück“, meint der 21-Jährige, der seit 15 Jahren beim VfL Handball spielt. 

Weit über die Stadtgrenzen hinaus blickt der Schwarzschopf nicht, wenn er über seine sportliche Perspektive nachdenkt. „Noch habe ich ein Jahr Vertrag beim VfL, im kommenden Jahr beende ich meine Ausbildung und dann werde ich sehen, wie es weitergeht“, sagt Schwark. Wobei die Richtung klar ist: „Mit dem VfL kann es nur noch oben gehen“, sagt das Eigengewächs und formuliert damit die Ansprüche für den Rest der Saison und die Zukunft des Vereins: „Mit dem VfL höherklassig zu spielen, wäre ein Traum.“ 

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