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Zu umständlich vor dem gegnerischen Tor. Rafael Makangu vom SV Babelsberg 03 blieb diesmal ohne Durchschlagskraft.

© Julius Frick

Sport: Verschärfte Lage

Der SV Babelsberg verliert im Abstiegskampf, während die unmittelbare Konkurrenz punktet

Zwei Spieltage vor Saisonende steckt der SV Babelsberg 03 nach der 0:3 (0:1)-Niederlage gegen den 1. FC Magdeburg so tief im Abstiegskampf wie zu keinem anderen Zeitpunkt der aktuellen Spielzeit. Da gleichzeitig der 1. FC Lok Leipzig bei Viktoria Berlin einen Punkt holte, schmolz der Vorsprung der Babelsberger auf den Abstiegsplatz um zwei Punkte.

Mehr als das Trikot des Magdeburgers Florian Beil, das sich 03-Abwehrspieler Sascha Rode organisierte, konnte die Mannschaft von Trainer Cem Efe in der MDCC-Arena nicht holen. Wie schon mehrfach in dieser Saison musste Efe nach Spielschluss resümieren, dass seine Elf recht gefällig gespielt habe, am Ende aber mit nichts Zählbarem den Platz verließ.

Nach der Verletzung von Zlatko Hebib in der Vorwoche (Gehirnerschütterung) hatte Efe in Magdeburg Rode in der zentralen Abwehr aufgeboten, im zentralen Mittelfeld sollten Christopher Blazynski und Heiko Schwarz die Fäden ziehen. Zudem musste Efe früh umstellen, als Maximilian Zimmer verletzt vom Platz musste und durch Rafael Makangu ersetzt wurde.

Die Gastgeber sorgten bereits nach vier Minuten für ein erstes Raunen unter den 6 855 Zuschauern, als René Lange aus gut 18 Meter aus zentraler Position einen Freistoß an die Latte des 03-Gehäuses setzte. Nach einer Viertelstunde prüfte Nico Hammann 03-Torwart Marvin Gladrow erneut, der gut reagierte. Drei Minuten später war er machtlos: Einen Magdeburger Freistoß hatte Gladrow noch glänzend pariert, doch nutzte Steffen Puttkammer etwas Verwirrung im Strafraum und sorgte für die 1:0-Führung. Nulldrei protestierte, weil Jonas Schmidt zuvor gefoult worden war – umsonst.

Trotz der Führung war der Tabellenzweite keinesfalls überlegen. Die Nulldreier liefen viel, waren engagiert in der Balleroberung, doch blieben sie in ihren Offensivbemühungen harmlos. Das typische Muster der ersten Halbzeit: immer ein bisschen zu ungenau, einen Tick zu spät, einen Schritt zu weit weg. Als sich kurz vor dem Halbzeitpfiff Severin Mihm und Heiko Schwarz auf der rechten Außenbahn gut durchkombiniert hatten und Schwarz auf den zentral postierten Lucas Albrecht ablegte, traf dieser aus 18 Metern nur den Außenpfosten.

Auch den zweiten Durchgang begann Nulldrei engagierter als die Platzherren. Doch je näher es Richtung Magdeburger Strafraum ging, desto ungefährlicher wurden die Aktionen. „Im letzten Teilabschnitt passiert zu wenig, da tut es dem Gegner nicht weh“, beschrieb Efe die mangelnde Durchschlagskraft.

Wie es besser geht, zeigte der Gegner, der beim 2:0 von den Babelsbergern allerdings regelrecht eingeladen wurde. Zunächst konnte in der 55. Minute Mihm auf der linken Außenbahn den schnellen Christoph Siefkes nur durch ein Foul stoppen. Der fällige Freistoß kam nicht als hoher Ball in der Strafraum, sondern wurde flach zurückgelegt auf den völlig freistehenden Hammann. Dessen Schuss landete im Tor, doch hatte Schiedsrichter Alexander Sather kurz zuvor wegen eines Schubsers gegen einen Babelsberger Spieler abgepfiffen. Gut 60 Sekunden später die gleiche Szene: Foul an Siefkes an etwa gleicher Stelle, der Freistoß kommt wiederum flach zum freien Hannemann, der diesmal unhaltbar von der Strafraumgrenze abzieht. Mit der sicheren Führung im Rücken und dem Finale im Landespokal am kommenden Mittwoch im Blick ließen es die Magdeburger noch lockerer angehen und die Gäste gewähren. Doch blieb den Nulldreiern ein Tor verweht, während kurz vor Schluss Beil für das 3:0 der Magdeburger sorgte.

„Wir müssen uns an den guten Spielszenen aufbauen“, skizzierte Efe das Mentalprogramm für diese Woche. Dann kommt am Samstag Hertha BSC II ins Karl-Liebknecht-Stadion. Für die Berliner hat sich nach der 0:2-Niederlage gegen Meuselwitz die Lage gleichfalls noch einmal verschärft – sie haben drei Punkte mehr auf dem Konto als der SVB. „Wir brauchen einen Sieg, um Ruhe zu haben“, betont Efe. Gewinnt Lok Leipzig allerdings daheim gegen Magdeburg, kommt es erst am letzten Spieltag zum Showdown, an dem Nulldrei nach Meuselwitz (33 Punkte) muss. „Wir haben es alles selbst in der Hand“, sagt Lavro Sindik, in Magdeburg erneut einer der besten Babelsberger.

SVB: Gladrow; Mihm, Rode, Prochnow, Schmidt; Zimmer (25. Makangu), Sindik, Schwarz, Blazynski, Albrecht (75. Fuster), Lemke (60. Druschky)

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