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Zum Verzweifeln. In der Nachspielzeit hatte Sven Reimann die große Chance zum SVB-Siegtreffer, doch er scheiterte an RWE- Torwart Jannick Theißen. 

© Jan Kuppert

Unentschieden zwischen SV Babelsberg 03 und Rot-Weiß Erfurt: Wie schwarze Magie

Der SV Babelsberg 03 bleibt in der Fußball-Regionalliga Nordost sieglos. Beim 1:1 gegen den FC Rot-Weiß Erfurt , dem achten Remis der Saison,  vergab der SVB viele klare Chancen und kassierte einen bitteren Ausgleichstreffer.

Von Tobias Gutsche

Tom Nattermann vergrub nach Abpfiff sein Gesicht im Trikot, Sven Reimann ließ seinen Frust an einer Plexiglasscheibe im Spielertunnel aus und Marvin Gladrow erhielt vielfach Aufmunterung von seinem Team. Es waren die drei Fußballer des Regionalligisten SV Babelsberg 03, die am Samstag im Anschluss an die Heimpartie gegen den FC Rot-Weiß Erfurt besonders haderten. Damit, dass ihr SVB auch nach elf Saisonspieltagen noch sieglos ist, es beim 1:1 (1:0) im Duell mit den Thüringern zum achten Mal nur ein Remis gab. Nattermann, Reimann und Gladrow traf die Enttäuschung darüber deshalb so intensiv, weil sie diese maßgeblich hätten verhindern können.

Vor 2082 Zuschauern im Karl-Liebknecht-Stadion hatte Erfurt zwar insgesamt mehr Spielanteile (vor allem in der ersten Halbzeit), kam jedoch kaum zu gefährlichen Abschlusssituationen. Anders die Hausherren. Aufgrund ihrer Vielzahl an Großchancen (vor allem in der zweiten Halbzeit) musste Gästetrainer Thomas Brdaric von einem „glücklichen Punkt“ für sein Team sprechen. SVB-Coach Marco Vorbeck meinte derweil einfach nur, es sei „wie verhext momentan“.

Die vermutete schwarze Magie äußerte sich am Samstag in dreierlei Form.

Nattermann verschießt Elfmeter, Gladrow verschätzt sich

Da wäre Tom Nattermann. Der Stürmer erzielte zunächst nach 19 Spielminuten auf sehenswerte Weise den Führungstreffer der Nulldreier, die aus einer stabilen Defensive heraus auf Umschaltmomente setzten. Doch als die Mannschaften dann die Seiten gewechselt hatten, glückte dem eigentlichen Torjäger nichts mehr. Mit einem schwach ausgeführten Handelfmeter scheiterte er an Yannick Theißen (62.), kurze Zeit später vereitelte der starke Rot-Weiß-Keeper zwei weitere Schüsse von Nattermann (71., 76.), ehe der 26-Jährige auch noch einmal nur den linken Pfosten traf (78.).

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Das Auslassen der Chancen wurde bestraft. Hierbei rückte Marvin Gladrow in den Mittelpunkt. Der Torwart ist für gewöhnlich verlässlicher Rückhalt des Kiezklubs, aber in der 79. Minute unterlief ihm eine folgenschwere Fehleinschätzung. Francis Kwadwo Adomah hatte aus rund 30 Metern geschossen, Gladrow glaubte, der Ball würde über seinen Kasten hinweg fliegen. Er streckte daher die Arme nicht, zog sie zurück – und so konnte sich die Kugel dann doch hinter ihm ins Netz senken. Die ansonsten vor dem Tor harmlose RWE-Elf kam zum Ausgleich, weil sie eine Forderung von Brdaric befolgte. „Einfach mal schießen. Schießen, schießen, schießen“, habe er in der Halbzeitpause verlangt. Adomah versuchte es, was eher Verzweiflung glich, aber letztlich dank unfreiwilliger Hilfe des Kontrahenten Erfolg hatte.

Kopfball-Ass Reimann hat den Siegtreffer auf dem Scheitel

Beinahe wäre den Filmstädtern in der Nachspielzeit noch die perfekte Antwort gelungen. Nach Vorbecks Ansicht war jedoch wieder negativer Zauber am Werk. Denn bevor der eingewechselte Erfurter Kevin Pino Tellez in Minute 90+4 wegen eines unsportlichen Fouls die Rote Karte kassierte, hatte ausgerechnet der kopfballstärkste SVB-Akteur die große Möglichkeit zum Siegtreffer auf dem Scheitel: Sven Reimann kam frei aus kurzer Distanz zum Abschluss – Theißen glänzte abermals mit einer Parade. 

Einen Vorwurf wolle er dem Unglückstrio auf keinen Fall machen, betonte Vorbeck, dessen Truppe nach einem Drittel der Saison Drittletzter in der Tabelle bleibt. Der FC Rot-Weiß liegt zwei Ränge darüber auf Platz 14. Vielmehr sei er traurig, dass sich das Babelsberger Kollektiv wieder nicht für großen Einsatz belohnt habe. „Ich bin tierisch stolz, wie sie gearbeitet hat. Auch im Training geht es immer weiter bergauf.“ Und deshalb sei der SVB-Coach auch „total positiver Dinge“, dass es sich mit der Sieglosigkeit bald ausgehext hat.

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