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Für Potsdam in nationaler Mission unterwegs. Zusammen mit ihrem Team der „Goldfingers Däumlinge“ starten Janos Semper (l.) und Rumen Lippold bei der Deutschen Juniorenmeisterschaft, die in Brandenburgs Landeshauptstadt stattfindet.

© Matthias Schütt

Ultimate Frisbee in Potsdam: Ufos mit Punktlandung

Deutschlands beste Ultimate-Frisbee-Talente suchen in Potsdam ihre Meister. Mit dabei sind auch Lokalmatadore von den Goldfingers. Der Verein aus Brandenburgs Landeshauptstadt möchte mit der Ausrichtung des Championats Werbung für sich und seinen Sport machen.

Perfekte Präzision! Millimetergenau wirft Rumen Lippold die Frisbeescheibe durch die Sporthalle am Bornstedter Feld zu Janos Semper. Der 18-Jährige springt hoch, fängt das ufoähnliche Spielgerät locker mit der rechten Hand, dreht sich in der Luft, holt dabei Schwung – und schon fliegt die Scheibe wieder zurück. Mal kunstvoll über den Kopf, mal schwungvoll aus der Hüfte geworfen, dann perfekt knapp über den Boden schwebend.

Knapp 300 Spieler, 28 Teams, drei Hallen

Die beiden Akteure des Goldfingers Ultimate Club aus Potsdam haben ein sehr gutes Händchen für das Frisbeespiel. „Es ist eine Sportart, bei der es viel auf Geschwindigkeit, Timing und Würfe ankommt“, sagt Rumen Lippold. Janos Semper ergänzt: „Wir brauchen ja für unseren Sport nicht viel Platz – und die Scheibe habe ich immer dabei.“ Also wird überall trainiert, um im Ultimate Frisbee besser zu werden. Das Spielprinzip ist simpel. Durch Werfen muss die Flugscheibe in die gegnerische Endzone kommen. Aber: Mit dem Spielgerät darf nicht gelaufen werden. Die Scheibe kann nur auf dem Luftweg über das Spielfeld bewegt werden. Für das Erreichen der Endzone gibt es jeweils einen Punkt – das Team mit den meisten Zählern gewinnt.

Darauf kommt es auch am Wochenende beim nationalen Wettstreit in Potsdam an. Die Goldfingers veranstalten erstmalig die deutsche Juniorenmeisterschaft im Ultimate Frisbee. In drei Altersklassen – der U14, U17 und U20 – wird um die Titel gespielt. Für den 2005 gegründeten Potsdamer Verein sei es „eine Riesensache, so ein Turnier auszurichten“, sagt Organisatorin Nadine Fischer, die das Hallenevent zusammen mit Lars Schmäh auf die Beine stellt. „Wir erhoffen uns dadurch mehr Aufmerksamkeit für unsere Sportart. Wir wollen alle zusammen, dass der Ultimate-Frisbee-Sport ein Begriff in der Region wird. So ein großes Turnier ist die beste Gelegenheit, uns einer breiteren Öffentlichkeit zu präsentieren.“ Knapp 300 Sportler in 28 Mannschaften werden erwartet. In den Potsdamer Sporthallen Esplanade 3, Jakob-von-Gundling-Straße 25 und Kurfürstenstraße 49 werden die Meisterschaftsspiele stattfinden. Beginn ist am Samstag um 9.30 Uhr und am Sonntag um 9 Uhr.

Potsdams "Däumlinge" wollen unter die Top 5

Der Potsdamer Club ist aber nicht nur Gastgeber, sondern auch Teilnehmer. In der U20-Altersklasse sind die „Goldfingers Däumlinge“ dabei, die sich bei ihrer bisher größten sportlichen Herausforderung mit neun anderen Mannschaften messen werden. Zu den „Däumlingen“ gehören Rumen Lippold und Janos Semper. Für das Treppchen dürfe es nicht ganz reichen. Da seien andere Teams stärker. Rang fünf wäre eine super Sache, schätzen beide Sportler unisono ein.

Jüngst feierten sie ihr erstes Erfolgserlebnis im Herrenbereich. Zusammen mit den Männern des Vereins wurde der Erstliga-Aufstieg geschafft. „Diese Erfahrungen können wir nun hoffentlich auch in den Juniorenmeisterschaftsspielen mit einbringen“, sagt Rumen Lippold, der seit drei Jahren Frisbeespieler ist. Über ein Schulprojekt kamen er und Janos Semper zum Ultimate Frisbee. „Es ist aber schwer, ein Team im Nachwuchs aufzubauen. Nur wenige Jugendliche bleiben konstant bei dem Sport“, meint Semper. Sein Verein hat aktuell etwa 90 Mitglieder, die meisten im Erwachsenenbereich. Im Nachwuchs sind es nur zehn Akteure, die von Trainer Kim Gietzen betreut werden. Mit einer erfolgreichen Deutschen Juniorenmeisterschaft in der eigenen Stadt wollen Lippold, Semper & Co. Werbung dafür machen, dass künftig mehr Potsdamer Jugendliche bei den Goldfingers die Scheiben durch Hallen oder unter freiem Himmel fliegen lassen.

Matthias Schütt

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