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Er rückt mehr in den Mittelpunkt. Matthias Rudolph (Mitte) wird nach Saisonschluss das Zepter des langjährigen Cheftrainers Bernd Schröder (r.) übernehmen und gemeinsam mit Dirk Heinrichs (l.) den 1. FFC Turbine Potsdam in der Bundesliga führen.

© Jan Kuppert

Turbine Potsdam: Treuebekundungen für Turbine

Nach zuletzt fünf Stammspielerinnen verlängern auch wichtige Sponsoren - wie die Lotto-Gesellschaft Brandenburg - ihr Engagement beim Potsdamer Frauenfußball-Bundesligisten. Finanzielle Unterstützung kann Turbine auch gut gebrauchen.

Rolf Kutzmutz macht keinen Hehl aus der schwierigen Situation. „Wenn wir es in der kommenden Saison nicht die Champions League schaffen, müssen wir wirtschaftlich anders haushalten“, sagt der Präsident des 1. FFC Turbine Potsdam. Schon die zweimalige Abstinenz in der europäischen Königsklasse hatte Bernd Schröder als scheidender Cheftrainer des Frauenfußball-Bundesligisten zu Beginn dieser Saison sagen lassen, dass es ans Eingemachte geht. Dieses – also die Einnahmen aus den erfolgreichen Champions-League- und DFB-Pokal-Jahren – ist laut Kutzmutz fast verbraucht. „Weil wir kaum Prämien gezahlt hatten, stand uns das Geld lange zur Verfügung“, erklärt er.

Auf treue Förderer und Sponsoren kann sich der Potsdamer Traditionsclub trotz seiner aktuellen unbefriedigenden Lage in der Liga verlassen. Am vergangenen Montag verlängerte die Land Brandenburg Lotto GmbH als einer der wichtigsten Geldgeber ihren Sponsorenvertrag um weitere drei Jahre. Bereits seit zehn Jahren verbindet Lotto und Turbine eine Partnerschaft. „Dass auch in dieser schwierigen Phase Lotto zu uns hält, zeugt von einem soliden und respektvollen Umgang“, sagte Kutzmutz im Rahmen der Vertragsunterzeichnung. „Gerade wenn es mal nicht läuft, scheiden sich die Geister. Umso mehr schätzen wir die Fortführung unserer Partnerschaft“, ergänzte er. Auch die Deutsche Kreditbank (DKB) und die Energie und Wasser Potsdam GmbH (EWP) haben dem Vereinschef zufolge jüngst ihre Sponsorenverträge verlängert.

Nur ein bis zwei Neuverpflichtungenen im Sommer

Wie Lotto-Brandenburg-Geschäftsführerin Anja Bohms sagte, ist die Unterstützung des 1. FFC Turbine ein zusätzliches Engagement zu der zwanzigprozentigen Glücksspielabgabe aller Einsätze in den Haushalt des Landes. Weitere große Vereine, die von der Lotto-Gesellschaft neben zahlreichen Sport- und Kulturprojekten unterstützt werden, sind der SC Potsdam und der FC Energie Cottbus. Bei Turbine fließt die Förderung nach den Worten von Präsident Rolf Kutzmutz in den Gesamtetat des Vereins, der für Lotto-Chefin Bohms nach wie vor ein märkisches Aushängeschild sei. Doch betonte sie gegenüber Kutzmutz: „Nehmen Sie unsere Unterstützung bitte als Vertrauen in künftige sportliche Erfolge.“

Dass sich diese wieder einstellen werden, ist Kutzmutz’ Überzeugung. „Wir erleben gerade, was andere Vereine in der Vergangenheit durchgemacht haben“, sagte er: eine Phase des Umbruchs, in der junge Spielerinnen integriert werden und in der es Geduld brauche. Diesen Weg werde Turbine auch mit Matthias Rudolph, der am Ende der Saison Bernd Schröder nach 45 Jahren als Cheftrainer ablöst, konsequent weitergehen. Einen großen personellen Umbruch wird es daher nicht geben. Maximal ein bis zwei Neuverpflichtungen kündigt Kutzmutz für die Sommerpause an. Den jetzigen Kader halte man für absolut konkurrenzfähig – so wie es Schröder bereits zu Beginn dieser Saison betont hatte.

Rudolph macht A-Lizenz und übernimmt als Cheftrainer

Dass die Spielerinnen dies genauso sehen und sich bei Turbine wohlfühlen, zeigen zahlreiche Vertragsverlängerungen von Leistungsträgerinnen in den vergangenen Wochen: Lia Wälti, Felicitas Rauch und Lidija Kulis (alle bis 2018) sowie Stefanie Draws und Wiebke Meister (beide bis 2017) haben mit einer Unterschrift unter einen neuen Vertrag ihre Treue zum Potsdamer Club, der am Sonntag zum Bundesliaspiel in Jena antritt (Beginn:14 Uhr), bekundet. „Alle Spielerinnen, mit denen wir verlängern wollten, bleiben auch“, freut sich Kutzmutz.

Die Gespräche seien zudem alle im Beisein mit Matthias Rudolph, der im Sommer einen A-Lizenz-Lehrgang beginnt und dem Deutschen Fußball-Bund mit den Lizenzunterlagen für die kommende Saison als Cheftrainer vorgestellt wurde, geführt worden. „Daher wissen alle Spielerinnen, wer und was sie erwartet“, so Kutzmutz.

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