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Vor Zuschauern werden Turbines Marie-Therese Höbinger und Lena Oberdorf (SGS Essen) diese Saison wohl nicht mehr spielen. 

© imago/foto2press

Turbine Potsdam: Sorgen, aber keine Existenzangst

Der Potsdamer Frauenfußball-Bundesligist weiß noch nicht, wie es mit der aktuellen Saison weitergeht. Und der Club hofft auf eine Ausnahmegenehmigung für Gruppentraining.

Potsdam - Geisterspiele wären für den 1. FFC Turbine Potsdam eigentlich auch kein Problem. Wenn es da nicht das Pokalspiel geben würde. Nicht unbedingt aus finanziellen Gründen wäre es für die Potsdam Fußballerin ärgerlich, wenn die Viertelfinalpartie gegen die SGS Essen hinter verschlossenen Türen stattfinden müsste. „Aber nach über vier Jahren haben wir endlich im Pokal mal wieder ein Heimspiel, da wäre es schade für unsere Fans, wenn sie nicht dabei sein könnten“, sagt Turbine-Geschäftsführer Stephan Schmidt.

Das bis dato letzte Spiel bestritten die Potsdamerinnen in der Bundesliga am 28. Februar - sie gewannen 1:0 gegen Essen. Dann legte die Coronavirus-Pandemie alles lahm. Sechs Spieltage stehen noch aus. Anfang nächster Woche wollen die Verantwortlichen beim Deutschen Fußball-Bund mit den Vereinen über das weitere Vorgehen beraten.

Zuschauereinnahmen machen nur kleinen Teil aus

Existenzbedrohlich sei die Lage für Turbine nicht, erklärte Schmidt. Die TV-Gelder seien in den DFB-Geldern enthalten. „Und die Zuschauereinnahmen machen bei einem Club wie uns nur zwischen sieben bis zehn Prozent aus.“ Fehlende Zuschauer-Einnahmen bei möglichen Geisterspielen gleichen sich bei Turbine durch wegfallende Kosten etwa für Ordnungsdienst und Caterer aus.

Dennoch bereitet die Situation den Potsdamerinnen etwas Sorge. „Wir sind natürlich in erster Linie auf Sponsoren angewiesen“, erklärte Schmidt. Die mittelständigen Unternehmen unter den Partnern würden unter der Pandemie erheblich leiden. An einen Gehaltsverzicht bei den Spielerinnen ist da nicht zu denken. „Die Gelder sind nicht so üppig wie vielleicht bei Teams wie Wolfsburg und den Bayern. Unsere Mädels sollen davon ihren Lebensunterhalt bestreiten“, betonte Schmidt.

Hoffnungen machen sich die Potsdamerinnen, endlich auch in den Trainingsbetrieb wieder einsteigen zu können. „Wir sind gerade in guten Gespräche mit der Stadt und dem Gesundheitsamt, damit wir eine Ausnahmegenehmigung erhalten, um das Training noch in dieser Woche in Kleingruppe wieder aufzunehmen“, sagte Schmidt. dpa

Michael Lachmann

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