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Dieses Mal nicht erfolgreich. Turbine-Trainer Matthias Rudolph kassierte mit seinem Team die erste Saisonniederlage.

© Manfred Thomas

Turbine Potsdam scheitert im DFB-Pokal: „Schock“ an der Weser

Pokal-Aus vom Punkt II: Turbine Potsdam verlor in der zweiten Runde des DFB-Pokals beim Zweitligisten Werder Bremen nach Elfmeterschießen. Abwehrchefin Johanna Elsig hofft nun, dass die erste Saisonniederlage etwas Positives nach sich zieht.

Von Tobias Gutsche

Da kassieren die Fußballerinnen von Turbine Potsdam ihre erste Niederlage in der aktuellen Saison – und das ist dann gleich eine mit bitterer Folge. Am Samstag unterlagen sie in der zweiten Runde des DFB-Pokals auswärts gegen Zweitligist Werder Bremen mit 5:6 nach Elfmeterschießen und sind dadurch in diesem Wettbewerb, der aufgrund seiner Alles-oder-nichts-Systematik keine Schlappe verzeiht, ausgeschieden. Nach 1995/96 und 2002/03 war es das dritte Scheitern gegen einen unterklassigen Kontrahenten. „Das ist schon ein Schock. In der Liga kann man eine Niederlage ja immer noch auf gewisse Weise korrigieren, aber im Pokal gibt es halt keine zweite Chance“, sagte Turbines Abwehrchefin Johanna Elsig.

Sie hatte den Tabellenführer der 1. Bundesliga, der zuvor in all seinen vier Ligapartien siegreich gewesen war, gegen Bremen noch vor dem K.o. in der regulären Spielzeit bewahrt. Die im Sommer aus dem deutschen Frauenfußball-Oberhaus abgestiegenen und bislang ebenfalls mit einer Bilanz von vier Erfolgen aus vier Matches gut dastehenden Werderanerinnen waren nämlich durch einen Treffer von Reena Wichmann in Führung gegangen (19.), was der Gast erst in der 91. Minute mit Elsigs Tor egalisierte. „Die erste Halbzeit von uns war sehr bescheiden. Nach der Pause haben wir dann alles versucht, um das Ruder noch rumzureißen, waren aber viel zu ungenau und haben eine Menge Chancen nicht genutzt“, analysierte die 23-Jährige. „Auch in der Verlängerung haben wir Druck gemacht, allerdings fehlte die letzte Konsequenz.“

In der Liga kommt es nun zum momentanen Gipfeltreffen

Und so musste die Entscheidung vom Elfmeterpunkt aus fallen. Bremen verschoss zwei Versuche, Potsdam – in Person von Svenja Huth, Johanna Elsig und Sarah Zadrazil – einen mehr. Hat Turbine das Gastspiel an der Weser etwa im Vorfeld zu leicht genommen? „Bewusst sicherlich nicht. Uns war schon klar, dass es sehr schwer wird“, erwiderte Elsig, räumte aber ein: „Ich denke, bei uns hing vielleicht im Hinterkopf die Annahme, dass wir das hier schon irgendwie schaffen werden. Dadurch war nicht die nötige Entschlossenheit vorhanden.“

Ein fataler Fehler, dessen Resultat eines verdeutlicht: Turbine darf nach dem guten Saisonstart, bei dem sich das Team schon zuletzt gegen Mönchengladbach und Sand schwerer tat als noch in den ersten beiden Duellen mit Hoffenheim und Frankfurt, kein Stück nachlässig werden. „Wir“, erklärte Johanna Elsig in ihrer Rolle als Führungsspielerin, „müssen weiter hart arbeiten. Nichts ist selbstverständlich.“ Wenn diese Erkenntnis verinnerlicht und in die Tat umgesetzt werde, könne der Pokal-„Schock“ für den restlichen, nur noch auf das Bundesligageschehen ausgerichteten Saisonverlauf sogar etwas Förderliches nach sich ziehen, meinte sie – und hofft, dass der erwünschte Positivprozess sofort in Gang kommt. Denn bereits am Samstag wartet daheim eine große Herausforderung auf die Turbinen: das momentane Liga-Gipfeltreffen gegen den Tabellenzweiten aus Essen. 

Turbine: Schmitz – Krug, Wesely, Elsig, Meister – Aigbogun (76. Schmidt), Zadrazil, Draws (76. Kellond-Knight), Gasper (46. Lindner) – Huth, Kemme

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