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Wieder zurück. Turbine-Stürmerin Svenja Huth (r.) gab ihr Comeback.

©  Jan Kuppert

Turbine Potsdam gegen Borussia Mönchengladbach: Ineffizienter Kantersieg

Beim 5:0-Heimsieg gegen Bundesliga-Schlusslicht Borussia Mönchengladbach erzielen die Fußballerinnen von Turbine Potsdam viele Treffer. Sie hatten allerdings noch viel mehr Torchancen - und vor allem Eckbälle.

Von Tobias Gutsche

Aller guten Dinge sind – 20. So zumindest war es am gestrigen Sonntag für Frauenfußball-Bundesligist Turbine Potsdam. Im Heimspiel gegen Borussia Mönchengladbach hatten sich die Potsdamerin satte 19 Mal erfolglos beim Eckball probiert, ehe der letzte Versuch nach fast exakt 90 Minuten dann doch noch zu einem Treffer führte. Inka Wesely köpfte ins Netz. Weil der Gastgeber vor 1286 Zuschauern auch ansonsten recht ineffizient mit seinen Möglichkeiten umging, endete die Partie nur 5:0 (2:0). „Klar müssen wir mehr Tore machen bei den ganzen Chancen und Ecken“, sagte Innenverteidigerin Wesely später, „aber wir sind zufrieden, dass wir diesen Pflichtsieg eingefahren haben.“

Dadurch stehen nun 37 Punkte auf dem Konto des Tabellenführers aus Brandenburg – zwei mehr als der VfL Wolfsburg, der gestern Abend das Top-Spiel gegen den drittplatzierten FC Bayern München (31) mit 2:0 gewann.

Turbine steigert sich in die Rückrunde

Bekanntermaßen klammert Turbine-Cheftrainer Matthias Rudolph bei seiner Einschätzung der Geschenisse die Konstellation im Klassement rigoros aus. Er lebt und lehrt stattdessen lieber nach der „Wir-gucken-von-Spiel-zu-Spiel“-Philosophie, mit der sich sein Team in der Rückrunde gleichsam Stück für Stück hinsichtlich der spielerischen Linie verbessert hat. Nach dem 1:1 in Frankfurt war bereits beim 1:0 gegen Hoffenheim eine kleine Steigerung zu erkennen – und nun gegen Gladbach wurde ein weiterer Schritt nach vorne gemacht. Das befand auch Inka Wesely: „Wir haben wieder den Ball laufen lassen und Fußball gespielt.“ Coach Rudolph stimmte mit ein und lobte die „vielen schönen Kombinationen“, die zunehmend sicherer gelungen seien.

Nicht zuletzt, weil es der Gegner zuließ. Der Aufsteiger vom Niederrhein, der als Schlusslicht erst drei Punkte zu verbuchen hat, mühte sich zwar im Karl-Liebknecht-Stadion redlich mit all seinen Mitteln, doch sind diese eben limitiert. „Turbine hat uns nicht aus der eigenen Hälfte gelassen“, urteilte Borussia-Trainer René Krienen, dessen Mannschaft dauerhaft unter Druck stand. Immerhin hielt sie knapp eine halbe Stunde lang hinten dicht, dann fiel das 1:0 durch Felicitas Rauch – ein Handelfmeter (32. Minute). Weiterhin trafen Wibke Meister (41.), Eseosa Aigbogun (60.), Laura Lindner (74.) und letztlich Inka Wesely.

Rückkehrerin Huth fehlt die Routine

Ohne eigenes Tor blieb Svenja Huth. Die Stürmerin spielte von Beginn an und kam somit nach auskurierten Knieproblemen erstmals wieder zum Einsatz. Sie erhöhte die Dynamik in Potsdams Offensive, allerdings war der Olympiasiegerin auch anzumerken, dass ihr zuvor letztes Pflichtspiel immerhin fast drei Monate zurücklag. Deutlich wurde die fehlende Routine etwa beim Abschluss. Eine ihrer Chancen vergab Huth, indem sie einen Abpraller aus wenigen Metern Entfernung über die Latte jagte. Da keine Mönchengladbacherin den Ball berührt hatte, brachte der Angriff noch nicht einmal eine Ecke ein. Ausnahmsweise. 

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