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Es war nicht ihr Tag. Erst verschoss Felicitas Rauch einen Elfmeter, dann bereitete sie den Gegentreffer vor. 

© Jan Kuppert

Turbine Potsdam gegen Bayern München: Remis vor den Augen des Noch-Bundestrainers

In der Frauenfußball-Bundesliga trennten sich Turbine Potsdam und der FC Bayern München 1:1. Nationalmannschaftscoach Horst Hrubesch war im Stadion. Er sah zunächst starke Potsdamerinnen, die sich dann jedoch selbst um ein besseres Ergebnis brachten.

Von Tobias Gutsche

Horst Hrubesch brachte es auf den Punkt. Der Interims-Bundestrainer der deutschen Frauenfußball-Nationalmannschaft verfolgte am Sonntag das Bundesligaspiel zwischen Turbine Potsdam und Bayern München im Karl-Liebknecht-Stadion. Während der Halbzeitpause resümierte er: „Statt 2:0 oder gar 3:0 für Turbine stand es auf einmal 1:1 – und selbst die Bayern wussten wohl nicht so recht warum.“ Nach starker Anfangsphase mit einem Tor in der 3. Minute, einem verschossenen Elfmeter und einer weiteren guten Chance, servierte Potsdam den Gästen nach 18 Minuten den Ausgleich auf dem Silbertablett. In einer intensiven Partie blieb es letztlich beim 1:1 (1:1)-Unentschieden.

Rieke Dieckmann war anschließend hin- und hergerissen. Einerseits könne ihr Team angesichts zuletzt schwacher Leistungen mit der deutlichen Steigerung zufrieden sein. „Aber es ist natürlich ärgerlich, wenn man weiß, dass mehr drin war“, sagte Turbines Mittelfeldneuzugang, der gestern erstmalig für Potsdam traf. Auch nach der frühen Führung blieben die Gastgeberinnen vor 2058 Zuschauern druckvoll, „haben richtig Alarm gemacht“, wie Bayern-Trainer Thomas Wörle meinte. Dies führte zu einem Foulelfmeter, den allerdings Potsdams Felicitas Rauch an den rechten Pfosten schoss (7.). Elf Minuten später – währenddessen scheiterte Lara Prasnikar zudem mit einem Schuss an der Münchener Keeperin Manuela Zinsberger – unterlief Rauch der nächste Lapsus. Einen schlechten Rückpass der deutschen Nationalspielerin fing Nicole Rolser ab und nutzte das Geschenk zum 1:1. „Blind darf man den Ball so nicht nach hinten spielen“, sagte Horst Hrubesch, der zum neuen Jahr seinen Posten als Bundescoach an Martina Voss-Tecklenburg abgeben wird.

Am Mittwoch geht es auswärts gegen Werder Bremen weiter

Der Ausgleich nahm Turbine den Schwung, Bayern kam besser zurecht. Es entwickelte sich ein Match auf Augenhöhe. „Das Tempo war sehr hoch – das hat mir gefallen“, lobte Hrubesch. Bei aller Geschwindigkeit ging jedoch die Präzision verloren, sodass die Teams oftmals wegen mangelnder Genauigkeit aussichtsreiche Situationen ungenutzt ließen. Mit zunehmender Spieldauer wurde der amtierende Vizemeister dominanter und war auch näher am Siegtreffer: Die Ex-Potsdamerin Kristin Demann setzte den Ball je einmal an Latte und Pfosten.

Während nach knapp einem Viertel der Saison Titelverteidiger VfL Wolfsburg in der Tabelle souverän mit der Maximalausbeute von 15 Punkten an der Spitze steht, belegt Turbine mit sieben Zählern Rang sieben – drei Punkte beträgt weiterhin der Rückstand zum zweitplatzierten FCB. „Alle haben sich reingehängt“, hob Rieke Dieckmann gestern als wichtige Erkenntnis aus dem München-Spiel hervor. „Diese Einsatzbereitschaft müssen wir beibehalten, dann kommen auch wieder Siege.“ Bereits am Mittwoch soll ein Erfolg her. Dann tritt die Mannschaft von Trainer Matthias Rudolph beim Vorletzten Werder Bremen an – am Sonntag geht es daheim gegen den SC Freiburg weiter.

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