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Turbine Potsdam gegen 1. FFC Frankfurt: Spieltag der Frauenfußball-Epochen

Zum Bundesligaklassiker empfängt Turbine Potsdam den 1. FFC Frankfurt. Es ist das Duell der ehemaligen Branchenführer. Am Wochenende treffen auch die aktuellen Spitzenteams VfL Wolfsburg und Bayern München aufeinander.

Von Tobias Gutsche

Turbine Potsdam gegen den 1. FFC Frankfurt. „Das klingt immer gut“, sagt Turbines Trainer Matthias Rudolph vor dem 43. Bundesligaduell zwischen den beiden traditionsreichsten Frauenfußballvereinen Deutschlands. Am morgigen Samstag treffen der siebenfache Meister vom Main und der Sechsfach-Champion von der Havel im Karl-Liebknecht-Stadion aufeinander (Beginn: 14 Uhr/Liveübertragung Sport1-Fernsehen). Der dritte Spieltag der aktuellen Saison verdeutlicht dabei Epochen. Während sich in Potsdam die einstigen Branchenführer messen, empfängt am Sonntag der VfL Wolfsburg den FC Bayern München – in den vergangenen sechs Jahren holte stets eines dieser beiden Teams den Ligatitel.

Den finanzstarken – weil von Herren-Bundesligisten gestützten – Mannschaften aus Wolfsburg und München über eine gesamte Saison Paroli zu bieten, ist der Wunsch in Potsdam und Frankfurt. Turbine versucht, sich aus eigener Kraft zu modernisieren, für die Zukunft wirtschaftlich und infrastrukturell besser aufzustellen, um an der Spitze konkurrenzfähig zu bleiben. Frankfurt indes kokettiert mit einer Lösung, die für den Brandenburger Club aus Mangel an lokalen Möglichkeiten nicht in Aussicht steht: Es gibt Überlegungen bezüglich einer Fusion mit der SG Eintracht aus der 1. Männer-Bundesliga, was neue Finanzquellen für den Frauenfußball in der Bankenmetropole erschließen würde. Die bisherigen Gespräche seien „seriös, gut und interessant“ gewesen, bestätigte Siegfried Dietrich, Manager des 1. FFC, unlängst im Hessischen Rundfunk.

Frankfurt mit bisher schlechtestem Saisonstart

Doch zunächst ist der Dietrich-Verein noch auf sich allein gestellt. Hierbei schwächelt er. Mit Platz fünf in der Saison 2016/17 sowie dem sechsten Rang vorige Spielzeit mussten die Frankfurter ihre schlechtesten Jahre in der eingleisigen 1. Bundesliga verzeichnen. Und der Start in die aktuelle Saison verlief nun historisch mies. Erstmalig setzte es zu Beginn gleich zwei Niederlagen. Ex-Turbine-Torhüterin Bryane Heaberlin musste beim 1:4 gegen Hoffenheim und 0:3 in Wolfsburg reichlich oft den Ball aus ihrem Kasten holen. 

„Bei aller Vergangenheit, die dieses Duell stets reizvoll macht, ist das Spiel am Samstag auch wegen der gegenwärtigen Situation sehr spannend“, sagt Rudolph. „Frankfurt muss punkten, um überhaupt in der Saison anzukommen. Und wir brauchen drei Punkte, um Anschluss nach oben zu halten.“ Für das eigene Unterfangen setzt der Turbine-Coach auf Selbstvertrauen, das durch den überzeugenden Sieg zuletzt gegen Sand vorhanden sein dürfte und nun zum 16. Erfolg in einem Bundesligamatch gegen Frankfurt tragen soll. Der ewige Rivale hat bisher 18-mal gewonnen, neun Partien endeten remis.

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