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Durchgesetzt. Johanna Elsig (l.) gewann mit Turbine den Klassiker.

© Jan Kuppert

Turbine Potsdam: Chance gestiegen

Zum zweiten Mal binnen vier Tagen hat Svenja Huth den Frauenfußball-Bundesligisten Turbine Potsdam zu einem 1:0-Erfolg geschossen. Diesmal auswärts gegen ihren Ex-Club Frankfurt. Im Kampf um einen Europapokalstartplatz hat sich Turbines Lage verbessert, weil Konkurrent München patzte.

Frankfurt/Main - Ausgerechnet Svenja Huth, stöhnte die Fangruppe des 1. FFC Frankfurt – schon wieder Svenja Huth, frohlockten die Anhänger von Turbine Potsdam. Beim Potsdamer 1:0 (0:0)-Erfolg im Frauenfußball-Bundesligaspiel am Main war es am Sonntag einmal mehr die Nationalspielerin, die den Unterschied ausmachte. Die 27-Jährige zeigte sich erneut in bestechender Form und sorgte wie vier Tage zuvor daheim gegen den SC Freiburg für den Siegtreffer. Dadurch kann ihr Verein weiterhin mit der Champions-League-Qualifikation liebäugeln. Die Chance ist sogar wieder gestiegen, denn der zweitplatzierte FC Bayern München kam gegen Schlusslicht FF USV Jena nicht über ein 0:0 hinaus – Turbine liegt als Tabellenvierter damit nur noch zwei Punkte hinter einem Europapokalplatz.

"Wir müssen unsere Hausaufgaben machen"

Fünf Minuten waren gestern im zweiten Durchgang gespielt, als Svenja Huth einen Pass auf der linken Strafraumseite aufnahm und den Ball an Torfrau Bryane Heaberlin, einer Ex-Turbine, ins lange Eck vorbei setzte. Huths ehemaliger Arbeitgeber aus Hessen, für den sie von 2005 bis 2015 spielte, scheint ihr zu liegen – bereits im DFB-Pokal-Viertelfinale Mitte März hatte sie an gleicher Stelle mit einem Tor und einer Vorlage beim 2:0-Sieg für das Weiterkommen gesorgt. „Es ist nicht einfach, sie auszuschalten“, musste der Frankfurter Trainer Marko Arnautis anerkennen und befand: „Was die Offensive angeht, ist sie für mich die beste deutsche Fußballerin.“ Auch Turbine-Coach Matthias Rudolph war mit seiner Ausnahmekönnerin mal wieder sehr zufrieden und sieht es ähnlich wie sein Trainerkollege: „Wir sind froh, dass wir sie haben. Sie genießt es jede Woche, auf dem Platz zu stehen. Das sieht man an ihrer Spielweise.“ Huth sei ein läuferisches Vorbild. So viel Lob von allen Seiten war dem Offensiv-Star fast schon peinlich: „Ich bin das nicht alleine. Wir haben eine gute Mannschaftsleistung gezeigt.“

Beim Klassiker zwischen dem Ersten und Zweiten der ewigen Bundesligatabelle spielte Turbine vor 1610 Zuschauern im Stadion an Brentanobad die meiste Zeit druckvoller als die Gastgeberinnen und hatte gute Chancen, von denen einzig Svenja Huth eine nutzte. Angesprochen auf den Kampf um die internationale Teilnahme nächste Saison sagte sie: „Wir haben noch anstrengende Wochen vor uns, unsere Mitkonkurrenten aber auch. Wir müssen unsere Hausaufgaben machen – dann können wir auf die anderen schauen.“ 

Alexander Schlögel

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