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Enttäuscht vom Ergebnis. Lia Wälti hatte auf Zählbares gehofft.

©  Manfred Thomas

Turbine Potsdam: Aufwärtstrend gebremst

Frauenfußball-Bundesligist Turbine Potsdam verliert 0:1 gegen Jena und ist mit immer größeren Verletzungssorgen konfrontiert. Die Mannschaft hat den vierten Kreuzbandriss der laufenden Saison zu beklagen. Im DFB-Pokal wurde den Turbinen derweil ein ganz schwerer Gegner für das Viertelfinale zugelost.

Von Tobias Gutsche

Nach zuletzt zwei Pflichtspielsiegen in Folge ist der Aufwärtstrend beim 1. FFC Turbine gebremst: Die Potsdamer Fußballerinnen verloren am Sonntagnachmittag mit 0:1 (0:0) gegen den zuvor punktgleichen FF USV Jena und rutschten dadurch vom achten auf den zehnten Tabellenplatz in der Bundesliga ab.

Die Turbinen waren im Karl-Liebknecht-Stadion vor 1280 Zuschauern zwar das spielbestimmende Team mit den besseren Torchancen, den einzigen Einschlag im Netz konnten aber die Gäste verbuchen. Doch getroffen hatte dabei keine Kickerin aus Jena. Sondern Potsdams Jolanta Siwinska, die den Ball in der 78. Minute unglücklich in den eigenen Kasten beförderte. Während die Thüringerinnen aus einer Unachtsamkeit in der gegnerischen Hintermannschaft Profit schlagen konnten, ging Turbine teilweise fahrlässig mit den sich bietenden Möglichkeiten um. Drei besonders gute vergab die zuletzt so treffsichere Französin Marina Makanza. „Das ist so ein Tag, an dem alles zusammenkommt und nicht für dich läuft“, sagte Torhüterin Lisa Schmitz nach Abpfiff über die bittere Niederlage.

Vierter Kreuzbandriss in dieser Saison

Der sportliche Rückschlag im Dauerregen war aber nur ein Grund, der die Gemütslage beim sechsfachen deutschen Meister erheblich trübte. Des Weiteren sind es die immer größer werdenden Verletzungssorgen. Am Donnerstag zog sich nämlich die erst von einem Kreuzbandriss genesene Magdalena Szaj im Training den gleichen schwerwiegenden Knieschaden noch mal zu. Vier Kreuzbandrisse hat Turbine damit allein in dieser, noch nicht einmal zur Hälfte absolvierten Saison zu beklagen. Lisa Schmitz meinte: „Es ist echt wie im Albtraum zurzeit.“

Weil gegen Jena neben sieben Langzeitverletzten auch Bianca Schmidt, Tabea Kemme (beide Rückenprobleme) sowie Elise Kellond-Knight (Hämatom in der Wadenmuskulatur) nicht einsatzfähig waren, konnte das Potsdamer Trainerteam um Chef Bernd Schröder nur eine Feldspieler-Wechseloption ziehen: Jennifer Cramer. Sie stand nach ihrer Sprunggelenksoperation erstmals wieder unter Wettkampfbedingungen auf dem Platz.

Heimspiel im Viertelfinale des DFB-Pokals gegen Wolfsburg

Der enorm angespannten Personallage zum Trotz zeigte die junge Turbine-Elf aber über weite Strecken der Partie ordentlich strukturierten Angriffsfußball. „Wir haben in dieser Konstellation noch nie richtig zusammengespielt. Das ist nicht selbstverständlich, dass der Ball dann so gut rollt, wie es bei uns geklappt hat“, fand Kapitänin Lia Wälti. Umso schmerzhafter sei es gewesen, schlussendlich mit gänzlich leeren Händen dazustehen.

Auch die Tatsache, dass Turbine gestern ein Heimspiel im Viertelfinale des DFB-Pokals zugelost wurde, konnte für keine Stimmungsaufhellung sorgen. Denn der Gegner ist der VfL Wolfsburg, gegen den im Vorjahr das Finale deutlich mit 0:3 verloren ging.

Turbine: Schmitz – Krug, Draws, Kulis – Siwinska, Wälti, Meister (75. Cramer) – Huth – Makanza, Schwalm, Rauch. Tor: 0:1 Siwinska (78./Eigentor).

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