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Sie hofft. Turbines Sarah Zadrazil (r.) hakt Rang zwei noch nicht ab.

© Jan Kuppert

Turbine Potsdam: Auf Attacke

Fünf Punkte beträgt für Turbine Potsdam wieder der Rückstand auf den Tabellenzweiten der Frauenfußball-Bundesliga - das ist der FC Bayern München. Bei ihm treten die Turbinen nun an und müssen erfolgreich sein, um ihre Europapokal-Traumblase nicht platzen zu lassen.

Von Tobias Gutsche

Natürlich sei noch Hoffnung da, betonte Sarah Zadrazil: „Wir können jetzt nicht einfach alles aufgeben und hinschmeißen.“ Wie allen anderen Fußballerinnen, Trainern und Funktionären von Bundesligist Turbine Potsdam war auch ihr die Enttäuschung am vergangenen Sonntag ins Gesicht geschrieben. Die eigenen Chancen nicht ausreichend genutzt, durch schlechtes Abwehrverhalten binnen drei Minuten zwei Tore kassiert – am 1:2 gegen die SGS Essen sei Turbine selber Schuld, monierte Zadrazil.

Doch so heftig dieser Rückschlag im Kampf um die Champions-League-Qualifikation auch war, die Österreicherin demonstrierte Stärke. Der Glaube daran, auf Platz zwei zu klettern, bliebe weiterhin. „Allerdings brauchen wir dann eben die Hilfe von anderen Mannschaften.“ Zunächst sind jedoch einzig die Potsdamerinnen in der Verantwortung, ihrem Anspruch zu gefallen. Am Sonntag gastieren sie beim FC Bayern München (Beginn: 14 Uhr/TV-Liveübertragung bei Sport1), der aktuell den zweiten Rang innehat – mit stattlichen fünf Punkten Vorsprung auf die Turbinen. Vier Spieltage vor Saisonschluss wird also voraussichtlich nur ein Auswärtssieg das Platzen der ohnehin schon sehr dünnwandigen Europapokal-Traumblase verhindern.

Vor drei Wochen verlor Turbine das Pokalspiel in München

Eigentlich, das erklärte Potsdams Cheftrainer Matthias Rudolph, sollte die übermorgige Partie an der Grünwalder Straße zum großen Showdown werden. Wegen des Patzers gegen Essen geht es nun aber nicht mehr darum, an den Münchnerinnen vorbeizuziehen, sondern sich wieder an sie heranzuschieben. Das nachfolgende Restprogramm könnte dem Brandenburger Club dann das Überholmanöver ermöglichen, denn der FC Bayern bekommt es noch mit Spitzenreiter VfL Wolfsburg zu tun, der ein starkes Jahr spielt und das Triple aus Deutscher Meisterschaft, DFB-Pokal sowie Champions League gewinnen könnte. „Wir müssen unsere Leistung bringen“, sagte Turbine-Mittelfeldspielerin Sarah Zadrazil.

Schwächen sind nicht mehr erlaubt. Effizienz vor dem gegnerischen Tor und Entschlossenheit vor dem eigenen werden notwendig sein. Beides ließ die Rudolph-Elf diese Saison einige Male vermissen. Und beim vergangenen Duell in München – es war das 1:3 verloren gegangene Pokalhalbfinale vor drei Wochen – agierte sie auch noch weitestgehend mutlos. Das darf beim raschen Wiedersehen an der Isar nicht sein. Die Turbinen müssen auf Attacke gehen, wenn sie Europapokaltauglichkeit beweisen möchten. 

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