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Eisenmann. Franz Löschke absolvierte seine erste Triathlon-Langdistanz.

© imago/Eibner

Triathlon in Potsdam: Nach acht Stunden fehlen elf Sekunden

Bei seinem ersten "echten Ironman" hat der Potsdamer Triathlet Franz Löschke eine starke Leistung gezeigt. Doch hatte sie eine bittere Note. Ganz knapp verpasste er das Ticket für die Langdistanz-WM 2019 auf Hawaii. Trotzdem war das Rennen in Barcelona eine Motivationsspritze. 

Von Tobias Gutsche

Sie sind eisenhart. Und die Stärksten von ihnen werden wieder am Samstag auf Hawaii ermittelt. Dann steigt dort die Ironman-Weltmeisterschaft beim legendären Triathlon über 3,8 Kilometer Schwimmen, 180 Kilometer Radfahren und 42,195 Kilometer Laufen. Das Spektakel wird im Foyer der MBS-Arena ab 18 Uhr bei einem Public Viewing gezeigt. Schon viele Potsdamer haben den Hawaii-Wettkampf erfolgreich bestritten, einige werden zu der Fernsehübertragung am Luftschiffhafen erwartet.

Von einer Teilnahme bei der Ironman-WM auf der Pazifik-Insel träumt auch Franz Löschke. Es sei „das Größte“ für einen Triathleten, sagte der Potsdamer unlängst im PNN-Interview. Beinahe hätte er sich am vergangenen Sonntag bereits das Ticket nach Hawaii für 2019 gebucht. Der Profiathlet verpasste es beim Event in Barcelona auf bittere Art. Nach etwas mehr als acht Stunden sportlicher Dauerbelastung fehlten ihm als Zweitplatzierten zum Sieger Jesper Svensson aus Schweden lediglich elf Sekunden. Der Triumph hätte Löschke einen WM-Startplatz im nächsten Jahr eingebracht. „Eine kleine Träne ist im Auge“, gesteht er, fügt jedoch umgehend hinzu: „Ich bin super stolz auf das, was ich gebracht habe. Ich kann mir nichts vorwerfen, habe bis zur völligen Erschöpfung gekämpft.“ Obendrein ist ihm etwas Grundsätzliches wichtig. „Nun bin ich auch ein echter Ironman,“ teilte der 29-Jährige via Facebook mit.

Mehr als sechs Minuten beim Laufen aufgeholt

Bei seinem Langdistanz-Debüt Ende Juli in Hamburg war das Schwimmen aufgrund zu vieler Blaualgen in der Alster durch eine zusätzliche Laufstrecke ersetzt worden. Das Rennen wurde nur zu einem ausgiebigen Duathlon, an dessen Ende Franz Löschke als Deutscher Meister gewertet wurde. In Barcelona erlebte er jetzt erstmalig den langen Dreikampf zu Lande und im Wasser. Nach der zweiten Disziplin, dem Radfahren, lag der einstige Team-Weltmeister über sechs Minuten hinter dem Führenden Svensson. Dann drehte Löschke im abschließenden Marathon auf. Bei Kilometer 29 hatte er den Schweden eingeholt, zog an die Spitze. Doch die Beine wurden schwer und schwerer. Vier Kilometer vor dem Ende ging Svensson wieder in Front, Löschke quälte sich, blieb dran. Letztlich war er nach 8:06:07 Stunden im Ziel. Und musste zusehen, wie sein Kontrahent wenige Meter vor ihm das Siegerband durchlief.

Trotz aller Enttäuschung zieht Franz Löschke aus der starken Leistung viel Motivation für weitere Ironman-Starts. „Ich werde nächste Saison bei anderen Rennen probieren, mir den WM-Startplatz der Eliteklasse zu sichern“, betont er. Er weiß seit dem Sonntag in Barcelona. Sein Ziel Hawaii ist ganz nahe. 

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