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Bild mit Wiedererkennungswert. Wie im Vorjahr reißt Potsdams Triathletin Laura Lindemann das blaue Zielband bei der Junioren-Weltmeisterschaft durch.

© Deutsche TriathlonUnion/ Jo Kleindl

Triathlon in Chicago: Lindemann krönt Junioren-Karriere

Die deutsche Triathlon-Hoffnung Laura Lindemann aus Potsdam verteidigt souverän Nachwuchs-Weltmeistertitel. Vereinskollege Lasse Lührs stürzt beim WM-Rennen in Chicago in aussichtsreicher Position.

Freud und Leid lagen bei den Junioren-Weltmeisterschaften der Triathleten aus Potsdamer Sicht eng beieinander. Laura Lindemann, Deutschlands vielversprechendstes Triathlontalent, hat in Chicago ihren Vorjahressieg mit einem überzeugenden Auftritt wiederholt und sicherte sich nach dem Sieg bei den Junioren-Europameisterschaften vor wenigen Wochen auch die WM-Krone. Sturzpech hingegen hatte Lasse Lührs vom Triathlon Potsdam e.V., der seine Podestplatz-Ambitionen von Rennbeginn an untermauerte, auf der ersten Radrunde jedoch ohne eigenes Verschulden zu Fall kam. Der Rahmen seines Rades war gebrochen, der 19-Jährige selbst erlitt zum Glück nur Schürfwunden, konnte das Rennen aber nicht fortsetzen.

Den Ruf als „Windy City“ hatte Chicago alle Ehre gemacht. Vor dem Start des Junioren-Rennens am späten Freitagabend deutscher Zeit zog eine gewaltige Sturm- und Gewitterfront auf, sodass der Veranstalter aus Sicherheitsgründen das Schwimmen strich und aus dem Triathlon einen Duathlon machte: Laufen – Rad – Laufen. Mit zwei Stunden Verspätung erfolgte der Start – Lührs hatte sich nach dem Fünf-Kilometer-Laufabschnitt souverän in der Spitzengruppe festgesetzt, ehe ihm ein Mitkonkurrent ins Rad fuhr.

Überglücklich hingegen Laura Lindemann. „Ich bin natürlich sehr zufrieden mit meinem Rennen“, freute sich die beste Triathlon-Juniorin der Welt. Auch ihr Rennen war vom Wetter betroffen: Das Schwimmen fiel zwar nicht aus, doch der Start wurde um zwei Stunden vorverlegt. Doch die Potsdamerin ließ sich weder von äußeren Umständen noch von der Konkurrenz beeindrucken. Sie benötigte 57:28 Minuten für 750 Meter Schwimmen, 20 Kilometer Radfahren und fünf Kilometer Laufen und hatte am Ende eine dreiviertel Minute Vorsprung auf die zweitplatzierte US-Amerikanerin Taylor Knibb.

„Es war schon krass, dass ich mit der Amerikanerin schnell alleine unterwegs war und sie dann beim Laufen hinter mir lassen konnte“, schildert die Welt- und Europameisterin den Rennverlauf. Von Beginn an lag Lindemann an der Spitze des Rennens, bis zum Laufstart zusammen mit Taylor Knibb. Als erstes aus dem Wasser, setzte sich das Duo auf dem Rad ab, bevor Lindemann ihre letzte verbliebene Konkurrentin auf der Laufstrecke, wo sie ihre absolute Stärken ausspielte, distanzierte.

In ihrem letzten Rennen im Juniorenbereich wurde Lindemann damit zum zweiten Mal in Folge Welt- und Europameisterin in einem Jahr. „Das ist ein guter Abschluss meiner Zeit als Juniorin. Nun freue ich mich auf die Saisonpause und kann gestärkt in die kommende Saison gehen.“ Und in dieser sind die Olympischen Spiele in Rio erklärtes Ziel.

Hocherfreut war auch DTU-Nachwuchs-Bundestrainer Thomas Moeller. „Das war ein ganz starkes Rennen von Laura, da gibt es nichts zu kritisieren.“ Er fügte halb scherzend aber an: „Ein wenig Wehmut kommt natürlich auf, dass ich mit Laura – und auch mit Lasse Lührs – nun zwei Top-Athleten aus dem Juniorenbereich zur Elite abgeben muss. Aber es ist natürlich schön, dass sich beide nun mit den ganz Großen messen können.“ „An dieser Stelle muss natürlich auch den Heimtrainern der Talente gedankt werden“, betonte Moeller: Ron Schmidt, Cheftrainer in Potsdam, leiste da Hervorragendes.

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