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Potsdams Goalgetterin. Melissa Kössler (r.) ist diese Saison erfolgreichste Torschützin in Reihen der Turbine-B-Jugend. Im Verlauf der Hauptrunde traf sie 23-mal in 18 Partien – und im Halbfinale gegen Hoffenheim erzielte die Stürmerin zwei der drei Treffer ihrer Mannschaft.

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Talente von Turbine Potsdam: Finale Nummer 13! Titel Nummer 11?

Die B-Juniorinnen von Turbine Potsdam spielen gegen den FSV Gütersloh um die deutsche Meisterschaft. Der Klub aus Potsdam ist Rekordchampion und hat in diesem Jahr Heimrecht. Allerdings wird nicht in der brandenburgischen Landeshauptstadt gespielt.

Von Tobias Gutsche

Es ist eine Bilanz, die von absoluter Klasse zeugt: Seit Einführung der deutschen B-Juniorinnen-Meisterschaft in der Saison 1999/2000 haben die Nachwuchsfußballerinnen von Turbine Potsdam in zwölf der bisherigen 16 Finalspiele gestanden und dabei zehnmal den Titel geholt. Am morgigen Samstag folgt nun Endspiel Nummer 13 für Turbine – verbunden mit der Hoffnung auf den elften Triumph.

In dieser Saison trifft der Klub aus Potsdam auf den FSV Gütersloh und ist dabei zugleich Gastgeber. Allerdings wird die Partie nicht in der brandenburgischen Landeshauptstadt ausgetragen, sondern im Waldstadion von Ludwigsfelde. „Dort haben wir neben dem Karl-Liebknecht-Stadion die beste Infrastruktur“, sagt Turbines Geschäftsstellenleiter Stephan Schmidt laut einer Pressemitteilung des Vereins. „Da im Karli bereits der Rasen bearbeitet wird, sind wir nach Ludwigsfelde ausgewichen“, erklärt Schmidt den Schritt in die nur wenige Kilometer südöstlich von Potsdam gelegene Stadt. Dorthin pflegt der Frauenfußballtraditionsverein schon seit Langem eine enge Beziehung. Das Unternehmen ZAL ist treuer Partner der Turbinen und so fanden auch schon etliche Spiele der Bundesliga-Frauen im Waldstadion statt. Zum Beispiel wurde vergangenen Sommer gegen Paris St. Germain getestet, 2014 war der französische Erstligist FCF Juvisy zu Gast.

Coach Weigang: "Spannendste Saison, seit ich ich Potsdam bin"

Morgen steht aber die Jugend im Mittelpunkt. Zum einen die des FSV Gütersloh. Der Klub aus Ostwestfalen gehört zu den erfolgreichsten Teilnehmern der deutschen B-Juniorinnen-Meisterschaft. 2002 holte Gütersloh den Titel und schaffte es, seitdem im Jahr 2012 die U17-Bundesliga eingeführt wurde, jedes Mal in die Endrunde vorzustoßen. In dieser Saison gelang das als Sieger der Staffel West/Südwest. Sieben Punkte Vorsprung hatte der FSV auf Essen – seinen ärgsten Verfolger, wenn man das bei diesem Vorsprung überhaupt noch sagen kann. Und im Halbfinale wurde dann der Zweitplatzierte aus dem Süden – der SC Freiburg – ausgeschaltet. Ebenfalls durchaus souverän. Der 2:0-Auswärtserfolg im Breisgau war das Fundament für den Finaleinzug, das beim 2:3 daheim – zwei Gegentore fielen erst in der Nachspielzeit – nicht bröckelte.

Etwas mühseliger war der Weg ins Endspiel für die Turbine-Talente. Bis zum letzten Hauptrundenspieltag mussten sie um die Halbfinalqualifikation kämpfen, die letztlich als Gewinner der Gruppe Nord/Nordost mit einem Punkt mehr als Jena erreicht wurde. „Es ist verrückt, wie das Jahr gelaufen ist. Zweimal waren wir schon raus, doch jedes Mal patzte die Konkurrenz wieder“, sagt Trainer Sven Weigang, der Potsdams B-Juniorinnen 2009 übernahm. Im Gespräch mit „dfb.de“ befindet er: „Es war insgesamt sicher die spannendste Saison, seit ich in Potsdam bin.“

Turbine gewann alle bisherigen sieben Endrundenduelle gegen Gütersloh

Nervenaufreibend ging es auch im Semifinale weiter, wo das Duell mit Süd-Primus TSG 1899 Hoffenheim erfolgte. Nach dem 2:2 zu Hause im Sportforum Waldstadt standen die Brandenburgerinnen unter Zugzwang. Jene Situation lösten sie aber bravourös und gewannen das Rückmatch durch einen Treffer von Melissa Kössler – beste Torschützin im Team – 1:0. „Mit dem Druck, der die ganze Saison über auf uns lag“, wird Coach Weigang in der Vereinsmitteilung zitiert, „ist jede einzelne Spielerin gewachsen. Vielleicht hilft uns das nun auch im Finale.“ Bei der „Mission Titelverteidigung“ des B-Juniorinnen-Rekordmeisters.

Sollte diese erfüllt werden, wäre es der fünfte Potsdamer Erfolg unter der Regie von Sven Weigang, der allerdings auch die beiden einzigen Endspielniederlagen – 2012 und 2014 – miterleben musste. Und zugleich würde ein „Heim“-Sieg am Samstag in Ludwigsfelde die Fortsetzung einer Serie bedeuten. Denn: In den bisherigen sieben Endrundenduellen zwischen Turbine und Gütersloh gewannen stets die Havelstädterinnen. 2003 und 2005 jeweils im Finale, die anderen Male in der Vorschlussrunde. Zuletzt setzte sich die Weigang-Elf vergangene Saison im Halbfinale gegen den FSV durch und nahm damit Kurs auf den zehnten Titel der Klubgeschichte.

Anpfiff für das morgige Meisterschaftsfinale ist um 11 Uhr. Die Partie wird im Ludwigsfelder Waldstadion (Straße der Jugend 30) ausgetragen. Tickets kosten vier beziehungsweise ermäßigt zwei Euro.

Für Turbine Potsdams Nachwuchsfußballerin Caroline Siems hält der morgige Samstag neben dem Finale um die deutsche U17-Meisterschaft noch eine weitere Herausforderung bereit. Lesen Sie hier mehr dazu. 

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