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Sport: Tag der Überraschung

Miroslav Hecko leitet mit seinen zwei Toren den höchsten SVB-Heimsieg seit zwei Jahren ein

Für Fußballer Miroslav Hecko war der Freitagabend ein Tag der Überraschungen. Vor der Saison vom Oberligisten Brandenburger SC Süd als Außenverteidiger gekommen, fand sich beim Regionalliga-Spiel gegen Hertha BSC II plötzlich eine Reihe vorn wieder – als rechter Außenstürmer. Diese Position tatsächlich auch auszufüllen war aber nicht in erster Linie seine Aufgabe; der flinke, bewegliche Tscheche sollte vor allem defensiv arbeiten und die Vorstöße des Bundesliga-Nachwuchses verhindern. Viele Ballkontakte hatte er nicht.

Dafür aber die wichtigen: Am Ende standen für Hecko zwei früh geschossene Tore zu Buche. Damit legte er den Grundstein zum 3:0 (2:0)-Sieg der Nulldreier, die ihren Nimbus wahrten und auch im vierten Heimspiel in dieser Saison im Karl-Liebknecht-Stadion unbezwungen blieben. Es waren zwei platzierte Schüsse Heckos, die im Hertha-Kasten einschlugen, einmal zentral aus der Mitte abgezogen, einmal auf der rechten Seite vollendet – jeweils nach schöner Vorarbeit von Maximilian Zimmer beziehungsweise Ugurtan Cepni.

Zwei Tore in einem Spiel – der gelernte Verteidiger Hecko muss nicht lange überlegen, ob ihm so etwas schon mal gelang. „Vielleicht in der Jugend. Nie bei den Männern“, sagte er nach dem Abpfiff. Auch von den Toren sei er „sehr überrascht“ gewesen – in der Vorsaison beim BSC Süd hatte er bei 29 Einsätzen insgesamt zweimal getroffen. Es sei ein schweres Spiel gewesen, sagte er, der SVB habe vielleicht schon etwas unter Druck gestanden.

SVB-Trainer Cem Efe blieb nach dem Erfolg, den der für Hecko eingewechselte Tobias Grundler in der 78. Minute mit seinem Treffer zum 3:0-Endstand sicherstellte, kritisch. Er attestierte seiner Mannschaft eine bärenstarke erste Hälfte, aber zu viele falsche Entscheidungen nach der Pause. „Ich will die Mannschaft nicht bremsen“, betonte Efe, der verhindern will, dass nach Niederlagen alles als schlecht und nach Siegen alles als gut wahrgenommen wird. Immerhin hatte er nicht dieselben Sorgen wie Hertha-Coach Ante Covic, der bei seinen Spielern die grundlegenden Tugenden in Sachen Zweikampfverhalten und Laufbereitschaft vermisste.

Am Ende gelang gegen den um die Profis Anthony Brooks, Marvin Plattenhardt und Hany Mukhtar ergänzten Bundesliga-Nachwuchs der höchste SVB-Heimsieg seit dem August 2011 gegen Rot-Weiß Erfurt, damals noch in Liga 3. Er dürfte noch länger mit Miroslav Hecko in Verbindung gebracht werden. „Er hat gut trainiert, war immer gut, wenn er eingewechselt wurde“, sagte Efe. Aber überrascht – das war der Trainer auch. ihö

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