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Lucas gegen Lukas. SVB-Offensiver Lucas Albrecht (l.) im Duell gegen Lukas Rehbein vom BFC Dynamo.

© J. Kuppert

SV Babelsberg und BFC Dynamo Berlin trennen sich torlos: Jubiläum mit Gelb-Rot getrübt

Julian Prochnow muss sein 200. Pflichtspiel für den SV Babelsberg vorzeitig beenden. 0:0 gegen den BFC

Die Anhänger des SV Babelsberg 03 müssen sich weiter mit Magerkost begnügen – zumindest was die Ergebnisse des Regionalligisten betrifft. Das 0:0 am 22. Spieltag gegen den BFC Dynamo am vergangenen Samstag war das dritte Unentschieden in Folge. Auf einen Sieg im Jahr 2015 wartet der SVB-Anhang weiterhin. „Vielleicht am Mittwoch im Pokal gegen Cottbus“, sagte Spielmacher Bilal Cubukcu nach dem Remis vom Samstag.

Auch fußballerisch war die Begegnung im Karl-Liebknecht-Stadion kein Leckerbissen, doch sahen die 3811 Zuschauer eine spannende und von beiden Seiten intensiv geführte Partie. Zu Beginn waren es die Gäste, die giftiger in den Zweikämpfen und präsenter waren, ab Mitte der ersten Hälfte waren die Babelsberger die aktivere Mannschaft. Mit „guten Phasen, schlechten Phasen“, beschrieb BFC-Trainer Thomas Stratos nach Abpfiff die 90 Minuten. Sein Babelsberger Kollege Cem Efe analysierte später: „Wir haben gut 20 Minuten gebraucht, um das Spiel zu lesen.“ Dann allerdings buchstabierte seine Mannschaft ihre Angriffsbemühungen recht flüssig – doch Z wie Zielwasser fehlte. Ab der 25. Minute erspielte sich der SVB zahlreiche Chancen, von denen zumindest eine hätte genutzt werden müssen. Doch weder Lucas Albrecht nach schönem Zuspiel von Severin Mihm noch Julian Prochnow nach einer Ecke noch Cubukcu nach einem schönen Solo noch Ugurtan Cepni nach einem Flankenlauf brachten die Hausherren in Führung. Auch in der 53. Minute verebbte der Torschrei der SVB-Fans, als ein Distanzschuss von Lovro Sindik knapp am BFC-Tor vorbeiging. Vorausgegangen war ein schönes Zuspiel von Cubukcu, der sich den Ball in der gegnerische Hälfte erobert hatte. „Wir hätten das 1:0 machen müssen, dann wären wir auf dem richtigen Weg gewesen“, haderte Efe nach Spielschluss.

So war es der BFC, der im zweiten Durchgang besser in die Spur fand und sich ein spielerisches Übergewicht erarbeitete. Dieses fand in der 72. Minute auch personell Ausdruck. In seinem 200. Punktspiel für den SV Babelsberg musste Julian Prochnow frühzeitig vom Platz. Binnen zwei Minuten handelte sich der 27-Jährige nach einem taktischen Foul erst die Gelbe Karte und dann Gelb-Rot ein. Ein langer Ball sprang unmittelbar vor ihm auf, per Kopf war das Leder nicht zu erreichen, sodass Prochnow mit der Hand zulangte. „Ein Reflex“, ärgerte er sich später über den zweiten Platzverweis seiner Karriere. Bis dahin hatte der Routinier in der Viererkette eine starke Partie gemacht, in der zunächst Christian Schönwälder fehlte. Efe hatte seinen Kapitän auf der Bank gelassen und mit dessen Einwechslung in der 68. Minuten noch einmal für eine taktische Veränderung sorgen wollen, indem er Prochnow vor die Abwehr beorderte. Die Idee hatte einen nur vierminütigen Praxistest.

Dass beide Trainer letztlich von einem gerechten Unentschieden sprachen, lag daran, dass der BFC seine personelle Überlegenheit nicht nutzen konnte und die Babelsberger engagiert den Punktgewinn verteidigten. „So wie es letztlich gelaufen ist, können wir mit dem Remis zufrieden sein. Zwischenzeitlich war aber mehr drin“, resümierte SVB-Torwart Marvin Gladrow.

Der SVB bleibt mit 26 Punkten auf Platz neun – und behält sein Problem fehlende Durchschlagskraft. Zwei Tore sind die magere Ausbeute aus den vergangenen fünf Partien. Offenkundig unzufrieden mit der Situation zeigt sich Maximilian Zimmer, der auf den Außenbahnen solide arbeitet, aber nicht die Gefahr erzeugt, wie er es in der Hinrunde vermochte. Seine wiederholte Auswechslung nach gut einer Stunde konnte er nicht verstehen – sein Unverständnis war deutlich sichtbar. Für Zimmer kam Joaquim Makangu, dessen Aktionen jedoch keine Antwort auf das Sturm-Manko des SVB ist.

 

SVB: Gladrow; Mihm, von Piechowski, Prochnow, Cepni; Zimmer (62. Makangu), Hellwig, Sindik, Cubukcu, Uzun (80. Hecko); Albrecht (68. Schönwälder)  

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