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Andis Shala sendet den Ball Richtung Wacker-Tor, dessen Keeper Tino Berbig keine Probleme hat, den Schuss abzuwehren.

© Benjamin Feller

SV Babelsberg gegen Wacker Nordhausen: Ungeschlagen, aber auch sieglos

Der SV Babelsberg 03 verpasst es in der englischen Woche, seine Ausgangsposition zu verbessern. Auch gegen Wacker Nordhausen kann der SVB nicht punkten.

Potsdam - Bilal Cubukcu sieht das Positive nach sechs Spielen dieser noch jungen Regionalligasaison. „Wir sind ungeschlagen und haben erst ein Gegentor kassiert“, resümierte der Kapitän des SV Babelsberg 03. Zu diesem Zwischenfazit trägt auch das 0:0 vom vergangenen Samstag gegen Wacker Nordhausen bei. Doch kam nach dem Schlusspfiff Cubukcu wie viele seiner Mitspieler nicht umhin, mit der Punkteteilung zu hadern. „Bei dem Chancenplus müssen wir einfach gewinnen“, tat Enes Uzun die kollektive Meinung kund.

Drei, vier hochkarätige Möglichkeiten hatten die Babelsberger allein in der ersten Halbzeit: Zunächst scheiterte Matthias Steinborn nach gutem Uzun-Zuspiel aus Nahdistanz an Gäste-Keeper Tino Berbig und Wacker-Verteidiger Philipp Blume, der sich in den Schuss warf. Dann schaufelte Andis Shala freistehend den Ball aus elf Metern über das Tor. Beide Nulldrei-Stürmer hatten in der Folge weitere Möglichkeiten. In der 54. Minute war es Uzun, der die Führung auf dem Fuß hatte. Vorausgegangen war ein schöner Spielzug über Ugurtan Cepni und Cubukcu, der auf Uzun ablegte, der sofort abzog. „Sonst mache ich ja immer noch ein paar Haken, diesmal habe ich es direkt versucht“, sagte er später. Die Entscheidung blieb unbelohnt – der Schuss strich knapp am Tor vorbei. Dass die Chancen  wie schon in den vergangenen Spielen  das Ergebnis einer engagierten Balleroberung und eines guten Kombinationsspiels sind, war Cubukcu wichtig zu betonen. „Wir erspielen uns ja die Chancen und kreieren die Torszenen“, sagte er.

Nordhausen-Coach Goslar: „Aber es ist nicht einfach, in Babelsberg zu gewinnen"

Gästetrainer Jörg Goslar nannte es ein interessantes 0:0. Das lag an den Offensivbemühungen beider Teams. Denn auch Nordhausen hatte seine Möglichkeiten – schon früh in der sechsten Minute rettete die Latte, danach mehrmals Torhüter Marvin Gladrow die Babelsberger vor einem Rückstand. Und beide Trainer gestanden nach Spielschluss, dass sie einen Sieg als Marschroute ausgegeben hatten, um sich im oberen Tabellendrittel festzusetzen. Mit zwei offensiven Einwechslungen in der Schlussphase unterstrich Goslar die Ambitionen seiner Mannschaft. „Aber es ist nicht einfach, in Babelsberg zu gewinnen. Wir mussten bis an unsere körperlichen Grenzen gehen“, erkannte er an.

Efe zögerte hingegen, frische Sturmkräfte einzuwechseln, obgleich er zugab, dass die englische Woche kräftezehrend war. Doch habe er mit Steinborn und Shala zwei kopfballstarke Spieler auf dem Platz belassen wollen, die in der Schlussoffensive der Gäste auch nötig waren. „Da mussten wir höllisch aufpassen, um nicht in der 90. Minute vielleicht noch das 0:1 zu kassieren“ – und um nicht ein unfreiwilliges Déjà-vu erleben zu müssen: Am vergangenen Mittwoch hatte der SVB in Luckenwalde quasi mit dem Schlusspfiff das 1:1 kassiert, an dem Efe am Samstag immer noch zu knabbern hatte: „Ich bin schon traurig, dass wir aus den letzten zwei Spielen nicht vier Punkte mitnehmen.“

Starke Abwehr

Doch bei allem Hadern wegen der vergebenen Chancen und Punkte erfreuen sich die Babelsberger derzeit ihrer Abwehrstärke. „Ich bin kein Defensivmensch“, sagt Efe, „aber ich freue mich sehr über diese Situation.“ Mit Laurin von Piechowski und Erdal Akdari hat Nulldrei zwei junge, schnelle Innenverteidiger, die kopfballstark sind und oft die gegnerischen Pässe in die Schnittstellen der Abwehr unterbinden. „Erdal ist mein bester Transfer“, meinte Efe, doch der Gelobte weiß um die Stärke des Kollektivs: „Die ganze Mannschaft arbeitet stark nach hinten“, lobte Akdari.  

Für mehr Flexibilität und somit noch mehr Qualität in der Offensivbewegung und auch bei Standards – die Freistöße gegen Nordhausen waren von bescheidener Güte – könnte Onur Uslucan sorgen. Der 23-jährige Neuzugang hatte sich in der Vorbereitung gegen Hapoel Tel Aviv einen Bänderriss zugezogen. Er trainiert inzwischen wieder mit der Mannschaft. Den schnellen, schussstarken Dribbler hat Efe bislang vermisst – in 14 Tagen bei der TSG Neustrelitz könnte er sein Debüt für den SVB geben.

SVB: Gladrow; Mihm, von Piechowski, Akdari, Cepni; Hellwig, Sindik, Cubukcu, Uzun; Steinborn (90. Fiegen), Shala (80. Grundler)

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