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Randale im Stadion.

© dpa

SV Babelsberg gegen Lok Leipzig: Randale beim SVB-Heimspiel

Beim Spiel am Samstag warfen Fans Steine, aus dem Lager der Lok-Fans wurden zudem rechte Parolen skandiert. Unter anderem sollen Lokfans Slogans wie „Wir sind Lokisten, Mörder und Faschisten“ gebrüllt haben.

Von Peer Straube

Babelsberg - Ein verletzter Bundespolizist, rechte Parolen, Stein- und Wasserbombenwürfe sowie diverse Sachbeschädigungen: Das ist die unrühmliche Bilanz der Fanausschreitungen, die am Samstag mit dem Saisonauftaktspiel in der Fußballregionalliga Nordost zwischen dem SV Babelsberg 03 und dem 1. FC Lok Leipzig einhergingen.

Nachdem gewaltbereite Fans der Gästemannschaft aus Leipzig bereits bei der Anreise das Innere eines Zuges beschädigt und auf dem Weg vom S-Bahnhof Babelsberg weiter randaliert hatten, eskalierte die Situation laut Polizei erstmals am Karl-Liebknecht-Stadion. Rund 50 Lok-Fans sei es gelungen, eine Vorkontrolle zu durchbrechen und unkontrolliert ins „Karli“ einzudringen.

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Um die Situation unter Kontrolle zu bringen, seien Reizgas und Schlagstöcke eingesetzt worden, sagte ein Polizeisprecher am Sonntag. Auch im Stadion kam es demnach zu Ausschreitungen: Fans aus beiden Lagern sei es noch vor dem Spielbeginn teilweise gelungen, Trenngitter zu überwinden – Polizisten mussten in die Fanblocks, um weitere Eskalationen zu verhindern-

Aus dem Lager der Lok-Fans wurden zudem laut Polizeiangaben rechte Parolen skandiert. Unter anderem sollen Lokfans Slogans wie „Wir sind Lokisten, Mörder und Faschisten“ gebrüllt haben. Die Polizei ermittelt wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen.

In Internetforen schieben sich die Fans gegenseitig die Schuld zu: Fans von Lok Leipzig warfen Babelsberger Fans vor, unter anderem mit Urin und Karabinerhaken gefüllte Wurfgeschosse auf die Gästeanhänger geworfen zu haben. In einem Babelsberg-Forum wird zwar der Einsatz von Wasserbomben zugegeben. Daraufhin sollen aus dem Gästeblock jedoch Steine geworfen worden sein, die eine Frau am Kinn verletzt haben sollen. Die Polizei konnte diesen Vorfall auf Nachfrage nicht bestätigen, allerdings auch nicht ausschließen.

Wegen des Einsatzes der Wurfgeschosse musste das Spiel zwischen Babelsberg und Lok Leipzig zu Beginn der zweiten Halbzeit für etwa acht Minuten unterbrochen werden. Zu diesem Zeitpunkt war es mehreren Randaliern gelungen, die Barrieren zu überwinden und aufs Spielfeld zu gelangen.

Die Polizei habe dann ihre Präsenz im Stadion erhöht, so ein Behördensprecher. Insgesamt seien rund 300 Beamte aus dem gesamten Land Brandenburg und von der Bundespolizei im Einsatz gewesen. Ein Bundespolizist sei leicht verletzt worden, habe seinen Dienst jedoch fortsetzen können, hieß es. Weitere Ausschreitungen gab es auf dem Rückweg der Gästefans zum S-Bahnhof, wobei jedoch laut Polizei niemand zu Schaden kam. Zwei Personen wurden vorübergehend in Gewahrsam genommen. Zudem sprach die Polizei 15 Platzverweise aus. Gegen sechs Personen wurde Strafanzeige erstattet.

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