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SV Babelsberg 03: Nulldrei unterstützt TuS Appen

Im Zuge seines Rechtsstreits mit dem Nordostdeutschen Fußballverband schob der SV Babelsberg 03 die Initiative "Nazis raus aus den Stadien" an. Mit den Spendeneinnahmen sollen andere Vereine im Kampf gegen Rassismus unterstützt werden. Als Erster bekommt nun ein Klub aus Schleswig-Holstein die SVB-Hilfe.

Der SV Babelsberg 03 unterstützt mit Mitteln aus seiner Spendenkampagne „Nazis raus aus den Stadien“ den TuS Appen in Schleswig-Holstein. Die TuS-Fußballer hatten sich dagegen ausgesprochen, dass der Landesvorsitzende der NPD Hamburg und Mitglied des NPD-Bundesvorstandes, Lennart Schwarzbach, weiterhin Mitglied des Vereins ist. Der Verein wolle nicht mit rechtsradikalem Gedankengut und diskriminierenden Ansichten in Verbindung gebracht werden und änderte auf einer Mitgliederversammlung einstimmig seine Satzung. „Da steht jetzt drin, dass wir keine Rechtsradikalen in unserem Verein haben wollen“, sagte der Appener TuS-Chef Wilfred Diekert den PNN.

Doch der NPD-Funktionär klagte gegen den Ausschluss, verlor zunächst am Amtsgericht und hatte beim Landgericht Itzehoe Erfolg. Begründung: Ein Formfehler in der Einladung des Vereins zur Mitgliederversammlung, in der lediglich geschrieben stand, dass es eine Änderung an der Satzung geben solle. „Wir hätten schreiben müssen, was konkret geändert werden soll“, so Diekert, der die Welt nicht mehr versteht: „Jetzt haben wir ein Urteil, aber keine Gerechtigkeit.“ Auf einer erneuten Mitgliederversammlung im April soll die Satzungsänderung wiederholt werden. Enttäuscht ist Diekert auch vom Landessportbund Schleswig-Holstein. „Alle finden gut, dass wir uns zur Wehr setzen, aber helfen will uns niemand.“ 8000 Euro Gerichtskosten sind für den TuS Appen inzwischen in dem Streit angefallen. Der SVB unterstützt den Verein nun mit 500 Euro und 20 Soli-Shirts der Nazi-raus-Kampagne. 

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