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Zeigte einen starken Auftritt. Manuel Hoffmann machte in seinem ersten Pflichtspiel gegen den SV Babelsberg 03 viel Druck und ließ sich von seinen Gegenspielern wie Kevin Schulze selten aufhalten. Am Ende war Hoffmann trotz der 0:2-Niederlage gegen Nordhausen mehr stolz als enttäuscht.

© Jan Kuppert

SV Babelsberg 03: Mutmacher trotz Niederlage

Null Punkte zum Saisonstart für den SV Babelsberg 03 gegen Wacker Nordhausen, aber dafür ein hoher sowie positiver Erkenntnisgewinn. Die junge Mannschaft des Babelsberger Fußball-Regionalligisten kann mithalten und hat Potential.

Es war ein Auftritt, der Mut und Lust auf mehr macht. Auch wenn der SV Babelsberg 03 mit einer 0:2 (0:1)-Niederlage gegen Wacker Nordhausen in die Regionalliga-Saison gestartet ist, hatte sich die Mannschaft von Trainer Cem Efe die Anerkennung und den Applaus der 2230 Zuschauer verdient. Und den Respekt des Gegners: „Das ist eine tolle Mannschaft, die kicken kann. Hier ist es nicht einfach zu spielen“, kommentierte Marco Sailer nach der rasanten Partie. Der Wacker-Stürmer wechselte in der Sommerpause vom Bundesligisten Darmstadt 98 in die vierte Liga und bekam am vergangenen Freitagabend einen intensiven Eindruck, wie gehaltvoll die Regionalliga sein kann. Gäste-Trainer Josef Albersinger fasste es so zusammen: „Ein sehr gutes Spiel. Gute Taktik, gutes Zweikampfverhalten und hohe Laufbereitschaft auf beiden Seiten.“

Cem Efe hatte mit Mike Eglseder, Leonard Koch, Lukas Knechtel und Manuel Hoffmann vier Neuzugänge in die Start-Elf gerufen, in der zweiten Halbzeit gaben auch Emre Stang und Apo Beyzait ihr Regionalliga-Debüt im SVB-Dress. Nach sechs Wochen Vorbereitung und etlichen Testspielen begann am Freitagabend um 19 Uhr der erste Stresstest für die SVB-Equipe, die mit einem Altersdurchschnitt von 23,3 Jahren zu den jüngeren der Nordost-Staffel gehört.

Bei zwei Aluminiumtreffern war der SVB ganz nah dran am Torerfolg

Und in der Anfangsviertelstunde hatte Nulldrei richtig Stress: Wacker störte früh, setzte den SVB sofort unter Druck und bediente sofort das Gaspedal. Vor allem Rechtsaußen David Schloffer, der vom österreichischen Erstligisten Sturm Graz nach Nordhausen wechselte, zeigte seine Klasse. Die SVB-Defensive hatte ihre Mühe mit dem 24-Jährigen, der sich in der 9. Minute nicht aufhielten ließ: Nach Sailers Zuspiel scheiterte er zunächst noch an Nulldrei-Keeper Marvin Gladrow, der den Ball aber nicht festhalten konnte, sodass Schloffer im zweiten Versuch ins leere Tor traf.

Als der SVB nach gut 20 Minuten begann, das Spiel ausgeglichener zu gestalten, „sodass wir auf Augenhöhe waren“, wie Emre Stang später befand, ergaben sich zahlreiche Chancen zum Ausgleich. Vor allem Manuel Hoffmann zeigte eine starke Vorstellung, setzte seine Sturm-Kollegen Andis Shala und Matthias Steinborn wiederholt in Szene. Kurz vor Halbzeitpfiff hatte Hoffmann selbst die Möglichkeit, als Gäste-Torwart Tino Berbig einen gefühlvollen Lupfer von Lovro Sindik abwehren konnte, Hoffmanns anschließender Kopfball aber knapp am Ziel vorbeiging. Im zweiten Durchgang verhinderte zweimal Aluminium den längst verdienten Ausgleich. Zunächst schlenzte Shala aus halblinker Position den Ball an den Innenpfosten, dann traf Erdal Akdari nach einer Ecke aus Nahdistanz nur die Latte.

Hoffmann: „Da kann was zusammenwachsen, wodurch wir auch Erfolg haben werden“

„Wir mussten uns das Glück erarbeiten“, gestand Wacker-Trainer Albersinger nach Abpfiff, während Efe haderte: „Wir müssen den Ausgleich erzielen.“ Das Tagesziel hat seine Mannschaft verfehlt. „Wir wollten punkten“, sagte Efe. Dennoch nehmen seine Spieler „wichtige Erkenntnisse“ aus diesem Spiel mit. Etwa, dass der Zusammenhalt stimmt: „Ich bin richtig stolz auf die Mannschaft“, sagte Hoffmann nach Spielschluss. „Alle haben so stark gekämpft. Riesen Respekt. Da kann was zusammenwachsen, wodurch wir auch Erfolg haben werden.“ Selbstbewusstsein nimmt Emre Stang mit: Zum selbst ernannten Staffel-Mitfavoriten Nordhausen seien kaum Unterschiede zu erkennen gewesen, so der 19-Jährige.

Trainer Efe sieht es – pflichtgemäß – etwas kritischer. Noch zu träge habe seine Mannschaft agiert – mit und ohne Ball. Noch mehr Mut hätte er sich gewünscht. Und stärkere Ballzirkulationen, „um schnell in die Tiefe zu kommen“. Doch gerade Emre Stang habe angedeutet, dass er diese Rolle spielen kann – gemeinsam mit Bilal Cubukcu, der am vergangenen Donnerstag für ein weiteres Jahr beim SVB unterschrieb. Mit der Verpflichtung des Spielmachers – einen solchen hatte Nulldrei noch gesucht – konnte der Kiezklub trotz der 0:2-Auftakt-Niederlage dennoch eine Erfolgsmeldung verbreiten. 

SV Babelsberg 03: Gladrow - Knechtel, Eglseder, von Piechowski, Akdari, Cepni - Koch, Sindik, Hoffmann - Steinborn, Shala. Tore: 0:1 Schloffer (9.), 0:2 (Pichinot (90.+2)

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