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Und sie jubeln und jubeln und jubeln. Energie Cottbus ließ den Gästen aus Babelsberg keine Chance. Der Spitzenreiter hat nach elf Spielen zehn Siege und ein Remis vorzuweisen sowie die Tordifferenz von 32:2.

© Bernd Settnik/dpa

SV Babelsberg 03: Klare Sache

Dem SV Babelsberg 03 wurden beim Fußball-Regionalligaderby gegen Energie Cottbus die Grenzen aufgezeigt, denn der mutlos agierende Kiezklub ging mit 0:4 unter. Aber es gab eine gute Nachricht für alle Beteiligten: Rund um das Hochsicherheitsspiel blieb es ruhig.

Der FC Energie Cottbus hat eindrucksvoll nachgewiesen, dass er das Maß der Dinge in der Fußball-Regionalliga Nordost und des Brandenburger Fußballs ist. Mit 4:0 (3:0) fertigte der Tabellenführer den SV Babelsberg 03 am gestrigen Sonntagnachmittag ab und zeigten den Gästen vor 7114 Zuschauern im Stadion der Freundschaft die Grenzen auf. Nach Toren von Fabio Viteritti (24. Minute), Streli Mamba (26.) und Kevin Weidlich (45.) lagen die Nulldreier bereits zur Halbzeitpause mit 0:3 zurück. Der Ex-Babelsberger Maximilian Zimmer (56.) sorgte kurz nach dem Seitenwechsel für den verdienten Erfolg.

SVB-Trainer Almedin Civa war mit Abwehrsorgen zum Derby in die Lausitz gereist. Neben Erdal Akdari fiel mit Mike Eglseder wegen einer Knöchelverletzung auch der zweite etatmäßige Innenverteidiger aus. Masami Okada rückte in die Startelf und Viererkette, Kapitän Philip Saalbach spielte als Innenverteidiger. Außerdem durfte Kubilay Büyükdemir von Beginn an ran.

SVB-Trainer Almedin Civa: "Cottbus ist nicht unsere Liga"

Die defensive Ordnung halten, das war erste Pflicht beim SVB. Trotz nervösem Start gelang das bis Mitte der ersten Halbzeit. Dann schlug der Spitzenreiter zweimal eiskalt zu – just als der SVB zaghaft offensive Akzente setzen wollte. Zunächst wagte sich Okada nach vorn, blieb in der Energie-Abwehr hängen und fehlte beim blitzschnellen Gegenstoß, den Viteritti zur Führung abschloss. Und zwei Minuten später das gleiche Szenario: Cottbus zelebrierte ein flottes Umkehrspiel, das Streli Mamba mit dem 2:0 veredelte. „Cottbus ist nicht unsere Liga, die spielen auf einem anderen Niveau“, adressierte Civa nach Spielschluss sein Kompliment an Energie-Trainer Claus-Dieter Wollitz. „Um hier bestehen zu können, hätten wir viel mutiger und aggressiver auftreten müssen“, so Civa.

Doch den Willen, den die Babelsberger während der aktuellen Saison in schwierigen Situationen bereits mehrfach gezeigt hatten, ließ der Ligaprimus erst gar nicht zu. Vielmehr ließ Cottbus mit der sicheren Führung den Gegner laufen, hatte Kontrolle über jede Situation auf dem Platz und ein halbes Dutzend weiterer Torchancen, die ungenutzt blieben, „sonst wäre es ein Debakel geworden“, meinte Almedin Civa. Und die Ordnung, die seiner Mannschaft in den entscheidenden Momenten verloren ging, zeigte die Energie-Elf in einer Qualität, die deren Trainer wiederum ins Schwärmen versetzte: „Die Mannschaft zeigt derzeit eine unfassbare Organisation“, sagte Wollitz, „mehr kannst du nicht bieten.“

Beste Fußball-Stimmung im Stadion der Freundschaft

Die Folge sind nicht nur das klare und unmissverständliche 4:0 gegen den SVB, sondern 31 Punkte aus elf Spielen und lediglich zwei Gegentore. Der einstige Bundesligist ist aktuell auf dem besten Weg zurück in den Profi-Fußball. „Doch bleibt die Mannschaft demütig“, versicherte Wollitz, der die bisherige Saisonleistung auch als Dank an das Cottbuser Publikum verstanden wissen will.

Ohne Pyrotechnik und Fan-Verstöße sorgten fast 7000 Cottbuser Zuschauer für beste Fußball-Stimmung im Stadion der Freundschaft. Nach den unschönen Szenen während des Derbys der vorigen Saison vergangenen April in Babelsberg – dessen juristische Aufarbeitung noch immer nicht abgeschlossen ist –, war die gestrige Begegnung als Hochsicherheitsspiel eingestuft worden. Die Sorge erneuter Ausschreitungen war groß. Doch es blieb ruhig auf den Rängen und im Stadionumfeld.

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