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Flaute beendet. Nach sieben Ligaeinsätzen ohne Tor traf SVB-Stürmer Andis Shala nun wieder - und zwar gleich doppelt.

© Sebastian Gabsch

SV Babelsberg 03: „Kein Drecksfußball“

Auf beachtliche Art hat sich Fußball-Regionalligist SV Babelsberg 03 aller Abstiegssorgen entledigt. Die Kiezkicker beendeten eine perfekte englische Woche mit dem Sieg gegen Germania Halberstadt - erneut nach Rückstand. Derweil wird das Babelsberger Karl-Liebknecht-Stadion "grüner".

Von Tobias Gutsche

Andis Shala genoss den Moment. Der Fußballer des Regionalligisten SV Babelsberg 03 hing am Samstagnachmittag auf dem Zaun vor der Nordkurve im Karl-Liebknecht-Stadion und gab für die SVB-Fans den Vorsänger mit dem Megafon. Beim 3:1 (1:1)-Heimsieg seiner Mannschaft gegen Germania Halberstadt hatte er eine persönliche Flaute beendet. Nach sieben Ligaeinsätzen ohne Treffer netzte Shala nun wieder ein. Gleich zweimal. Zudem bereitete er das dritte Tor durch Tino Schmidt vor.

"Viel wurde in die Situation hineininterpretiert"

Als der Angreifer vom Feiern zurückkehrte, galt es jedoch, erst einmal Aufklärungsarbeit bezüglich des ersten Babelsberger Treffers zu leisten. Der stark aufspielende Nader El-Jindaoui war zunächst als Torschütze verkündet worden, doch Schiedsrichter Jacob Pawlowski notierte Andis Shala. Zu Recht, wie Shala erklärte. El-Jindaouis Schuss habe er mit der Hacke berührt, den Ball so an den rechten Innenpfosten geleitet, von wo er ins Gehäuse sprang. „Wenn ich nicht dran bin, geht der Ball wahrscheinlich nicht rein“, beurteilte der Stürmer die Szene in der 45. Minute. Sie bedeutete den Ausgleich, denn Halberstadt war durch Patrik Twardzik in Führung gegangen (34.).

Nulldrei lag also wieder zurück. Wie schon bei den beiden vorhergehenden Partien gegen Lok Leipzig und den ZFC Meuselwitz. Doch drehten die Kiezkicker erneut den Spielstand, gewannen und sorgten für eine perfekte englische Woche. Es gelangen ihnen drei Erfolge binnen sieben Tagen, wodurch das zwischenzeitlich spukende Abstiegsgespenst vom Babelsberger Park vertrieben wurde. Es geisterte umher, weil es vorher vier Niederlagen in eineinhalb Wochen gab. „Sicherlich hatten wir da kurz Angst“, gestand Andis Shala, der am Samstag gegen Germania noch das 2:1 markierte (52.) und für Schmidt auflegte (82.). „Aber es wurde auch viel in die Situation hineininterpretiert. Wir hatten zwei Spiele weniger als viele Teams aus dem Tabellenkeller.“

Photovoltaikanlage auf dem "Karli"-Tribünendach

Von den Niederungen des Klassements hat sich der SVB nun entfernt, ist am starken Aufsteiger Halberstadt vorbeigezogen und aktuell Achter. „Wir haben uns gut zurückgekämpft“, lobte Trainer Almedin Civa die Entwicklung der vergangenen Tage. Gerade, dass seine Elf dabei weiterhin spielerische Qualität bewies und nicht bloß über schieren Kampf kam, freue ihn: „Es ist ja nicht so, dass wir irgendeinen Drecksfußball zeigen.“ Sondern durchaus viel Attraktives. Das ist auch der Plan für Mittwoch, wenn Viktoria Berlin zum vorletzten Nachholspiel der Saison zu Gast ist (Beginn: 19 Uhr).

Die Berliner werden im „Karli“ empfangen, das eine erste Etappe auf dem Weg zum „grünen Stadion“ hinter sich hat. Für die energetische Sanierung der Sportstätte wurde auf dem Tribünendach des Blockes O eine Photovoltaikanlage fertiggestellt – als Nächstes folgt die Errichtung eines dazugehörigen Speichers. 

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