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Bekommt diesmal einen Tribünenplatz. Bilal Cubukcu darf in der Regionalliga dreimal nicht mitwirken.

©  Jan Kuppert

SV Babelsberg 03: „Ich kann mir das gar nicht vorstellen“

Gegen Carl Zeiss Jena kann der SV Babelsberg 03 erneut beweisen, auf Augenhöhe mit den Top-Teams der Fußball-Regionalliga Nordost zu sein. Ausgerechnet Spielmacher Bilal Cubukcu ist aber zum Zuschauen verbannt.

Für Bilal Cubukcu wird das Regionalligaspiel am heutigen Freitag (19 Uhr) das schwierigste der bisherigen Saison. Es kommt der FC Carl Zeiss Jena, der Tabellenführer – und der Kapitän des SV Babelsberg 03 muss im Karl-Liebknecht-Stadion auf der Tribüne Platz nehmen. Der 27-Jährige sitzt eine Rot-Sperre für drei Spiele ab. „Es wird schwer, ausgerechnet gegen Jena nur zuzuschauen“, meint Cubukcu. „Das kann ich mir gar nicht vorstellen.“

Zum einen hat der SVB gegen die Thüringer in der vergangenen Saison seine besten Spiele gemacht, zweimal unentschieden gespielt – vor allem im Heimspiel nahezu vor Jahresfrist machte Cubukcu eine bärenstarke Partie.

Efe: "Blial ist nicht zu ersetzen"

Zum anderen haben sich die Babelsberger im Laufe der Hinrunde zu einer eingespielten Formation gefunden, die ihre Ambitionen untermauert, im oberen Tabellendrittel mitzuspielen – zuletzt mit einem 4:0-Auswärtserfolg gegen Germania Halberstadt. Schon da war der SVB-Spielmacher wegen einer unbeherrschten Aktion im Spiel gegen Zwickau gesperrt. Lovro Sindik übernahm die Rolle im offensiven Mittelfeld, wofür er von Trainer Cem Efe zwar ein zufriedenstellendes Zeugnis bekam. „Aber Bilal“, so Efe, „ist nicht zu ersetzen.“

Es ist eine der wenigen Positionen, auf der Nulldrei in dieser Saison einen Ausfall nicht adäquat kompensieren kann. Andis Shala ist vielleicht noch einer, für den es aufgrund seiner Spielweise und Kopfballstärke im Sturm keinen gleichwertigen Ersatz gibt. Ansonsten präsentiert sich der Kader bislang als äußerst homogen. Das Leistungsgefälle der zwei vergangenen Spielzeiten, das den SVB vor allem in den Rückrunden eine schlechte Bilanz bescherte, ist wesentlich geringer. Beleg: Das Kopf-an-Kopf-Duell auf der Torhüterposition, wo Efe zwischen Marvin Gladrow und Kevin Otremba die Qual der Wahl hat. Philipp Saalbach hat jüngst den verletzten Sindik auf der Sechserposition makellos vertreten. Und in der Defensive kommt Efe nicht umhin, Christian Schönwälder als etatmäßigen Kapitän im bisherigen Saisonverlauf lediglich als Einwechselspieler zu rufen, weil Erdal Akdari und Laurin von Piechowski in der Innenverteidigung einen souveränen Job machen.

Sechs Punkte mehr als zum gleichen Zeitpunkt der Vorsaison

„Es hat sich was geändert“, konstatiert Bilal Cubukcu, was sich bereits am Punktekonto ablesen lässt. Nach 14 Spielen verbucht der SVB 25 Punkte – sechs mehr als zum gleichen Saisonzeitpunkt im Vorjahr. „Es sind neue Charaktere und Typen, die gut zusammenpassen und uns als Mannschaft besser machen“, meint Cubukcu. Dabei war gerade er es, der Anlaufschwierigkeiten hatte und seine Spielmacher-Qualitäten zunächst nicht so zur Geltung bringen konnte, wie in der vergangenen Spielzeit.

„Die Einstellung meiner offensiven Mitspieler ist eine andere als im vergangenen Jahr“, begründet der Regisseur. Maximilian Zimmer, der im Sommer zur Regionalligatruppe des 1. FC Kaiserslautern wechselte, habe viel mit dem Ball gemacht – dem Dribbelkünstler musste Cubukcu das Leder möglichst genau in den Fuß spielen. Nunmehr braucht der schnelle Matthias Steinborn die Pässe eher in den Lauf. „Ich brauche meine Außenbahnspieler“, sagt Cubukcu, die er jetzt mit Steinborn und Enes Uzun hat. „Inzwischen passen die Laufwege und das Timing für einen Pass“, sagt der 28-Jährige.

Auch Ugurtan Cepni übernimmt viel Verantwortung

Es ist also kein Zufallsresultat, dass nach dem Sieg in Halberstadt gleich vier Babelsberger in der Regionalliga-Elf des Tages beim Fußball-Portal „fupa.net“ standen: Neben Uzun und Shala waren die beiden Außenverteidiger Severin Mihm und Ugurtan Cepni dabei. Letzterer ist ein weiterer Beleg dafür, dass die gestiegene Qualität um die profilierten Stammkräfte zu deren Leistungssteigerung führen. „Ugurtan Cepni spielt viel besser als in der letzten Saison“, urteilt Cubukcu über den Linksverteidiger.

Auffällig auch, dass Cepni auf dem Platz noch mehr Verantwortung als in der vergangenen Spielzeit übernimmt – und das auf seine ganz eigene Weise. „Von außen mag das vielleicht sehr lautstark und aggressiv wirken, aber es ist sportlich wertvoll und hilfreich“, sagt Cubukcu vor der heutigen Partie gegen Jena, bei der es zu Beginn eine Schweigeminute in Gedenken an die Opfer der Pariser Terrorserie geben wird. Wenn danach der Ball rollt, muss Cubukcu – wie auch noch kommende Woche in Schönberg – die ungeliebte Außenwahrnehmung aushalten.

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