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Defensivprobleme. SVB-Team um Nils Fiegen (l.) offenbarte Schwächen.

©  M. Schütt

SV Babelsberg 03 gegen TSG Neustrelitz: Vorne hui, hinten pfui

Fußball-Regionalligist SV Babelsberg 03 erzielte gegen den Tabellenletzten aus Neustrelitz fünf Tore, kassierte aber auch drei Treffer. Das schwache Abwehrverhalten seiner Mannschaft ärgerte den Babelsberger Trainer Cem Efe. Und die Spieler übten Selbstkritik.

Fünf geschossene Tore, drei Punkte in der Fremde geholt und in der Tabelle auf Rang sieben geklettert. Da könnte man meinen, dass beim Fußball-Regionalligisten SV Babelsberg 03 nach der Auswärtspartie bei der TSG Neustrelitz alles im Lot sei. Aber weit gefehlt. Nulldrei-Coach Cem Efe haderte nach der Partie vor allem mit der schwachen Defensivleistung seiner Mannschaft. „Wenn man auswärts fünf Tore schießt, muss man zufrieden sein. Aber trotz des Sieges: Was unsere Defensivreihe gezeigt hat, ist nicht zu tragen“, grummelte der 38-Jährige und ergänzte: „Das ist nicht der Anspruch des SV Babelsberg 03.“ Mittlerweile haben die Kiezkicker, die in den vergangenen Jahren mit zu den besten Abwehrreihen gehörten, schon 13 Gegentore nach acht Partien kassiert. Für Efes Geschmack ist das zu viel.

Demgegenüber stehen nunmehr 16 selbst erzielte Treffer. Mit der Aufstockung dieses Kontos begann der SVB in Neustrelitz bereits früh im Spielverlauf: Nach drei Minuten traf Andis Shala zum 1:0. Es war der Beginn einer irren Torshow – begünstigt von Abwehrschnitzern auf beiden Seiten. „In meiner Zeit bei Babelsberg kann ich mich nicht erinnern, dass in so einer kurzen Zeitspanne so schnell die Tore gefallen sind“, befand auch Cem Efe. So ging es vor 520 Zuschauern Schlag auf Schlag weiter. Nach dem Ausgleich durch Dennis Rothenstein (11.) führten die Gäste durch Nils Fliegen (17.) schnell wieder 2:1. Eine Flanke des Babelsbergers landete in der langen Ecke. Mustafa Zazai (22.) glich per Strafstoß für die TSG zum 2:2 aus. Aber Erdal Akdari (36.), der per Kopf nach einer Ecke traf, und wiederum Andis Shala (43.), der ein Missverständnis in der gegnerischen Defensive ausnutzte, erhöhten bis zur Pause auf 4:2 für die Gäste. „Wir machen früh das Tor, sind dann aber hinten zu schwach und laden den Gegner ein. Zum Glück konnten wir ständig nachlegen. Das war eine schwache Defensiv- und eine gute Offensivleistung“, meinte Doppeltorschütze Shala, der nunmehr fünf Saisontreffer vorzuweisen hat.

Erster Auftritt von SVB-Neuzugang Timur Özgöz

Nach der Pause schlug es dann noch jeweils einmal auf beiden Seiten ein. Matthias Steinborn schloss einen Konter zum 5:2 (67.) ab, ehe drei Minuten später der Neustrelitzer Philip Schulz den Endstand markierte – wieder ein Elfmeter. „Drei Gegentore gegen den Tabellenletzten dürfen nicht passieren. Gerade zwei Elfmeter gegen uns – da müssen wir uns gegenseitig besser sichern und organisieren“, bemängelte SVB-Kapitän Philip Saalbach, dessen Team sich nach dem Auswärtserfolg dennoch von den rund 100 mitgereisten SVB-Fans feiern ließ.

Einer hatte dabei ein besonders breites Grinsen auf dem Gesicht. Ex-TSG-Kicker Manuel Hoffmann, der seit dieser Saison in Diensten der Babelsberger steht. „Ich bin in jedem Spiel motiviert. Aber gegen den alten Verein ist immer noch eine Portion mehr dabei. Und drei Punkte mitzunehmen, ist noch schöner“, erzählte der Mittelfeldakteur. Ebenfalls im Mittelfeld eingesetzt wurde in Neustrelitz Timur Özgöz. Der Offensivspieler war vor einer Woche vom SVB verpflichtet worden und gab nun sein Debüt im Nulldrei-Trikot – er wurde knapp 20 Minuten vor Schluss eingewechselt.

SVB: Gladrow – Fiegen, Eglseder, Akdari, Cepni – Sindik (69. Özgöz), Saalbach – Cubukcu, Hoffmann (67. Beyazit) – Steinborn (77. von Piechowski), Shala

Matthias Schütt

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