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Gefrustet unter Flutlicht. Manuel Hoffmann, der nach mehrwöchiger Verletzungspause erstmals wieder eingesetzt wurde, ärgerte sich über das Remis gegen das Schlusslicht.

© Jan Kuppert

SV Babelsberg 03 gegen TSG Neustrelitz: Müde am Freitagabend

Im vierten Spiel binnen 14 Tagen schafft der SV Babelsberg 03 gegen den Tabellenletzten TSG Neustrelitz nur ein 0:0. Und beinahe wären die Babelsberger sogar als Verlierer vom Platz gegangen. Aber auch so war es gefühlt eine Niederlage.

Der Tabellenletzte ließ nach der Seitenwahl und kurz vor dem Anstoß gut vernehmlich hören, mit welcher Absicht er am Freitagabend ins Karl-Liebknecht-Stadion nach Babelsberg gekommen war. „Das wird unser Spiel!" animierten sich die Regionalliga-Fußballer der TSG Neustrelitz gegenseitig für einen Sieg gegen den SV Babelsberg 03. „Wir brauchen Punkte und wollten drei“, bestätigte ihr Trainer Achim Hollerieth später. Und fast wären die Gäste mit voller Ausbeute zurück nach Mecklenburg gefahren. Jedoch zirkelte in der 95. Minute TSG-Kapitän René Pütt einen Freistoß nur an den Innenpfosten.

Doch auch das 0:0 fühlte sich für die Gastgeber „wie eine Niederlage an“, gestand SVB-Außenverteidiger Mike Eglseder nach Abpfiff. Für einen Sieg hätte es aber einer besseren Leistung bedurft und vor allem einer besseren Chancenverwertung. Womöglich wäre das Spiel tatsächlich anders verlaufen, wenn Lukas Knechtel nach toller Vorarbeit von Ugurtan Cepni mit dessen maßgenauer Hereingabe nicht überfordert gewesen wäre und die Möglichkeit zum frühen 1:0 in bester Position nicht verstolpert hätte (7.). „Das hätte den Gegner gezwungen, Räume freizugeben“, mutmaßte Nulldrei-Coach Cem Efe später. Stattdessen kam er nicht umhin, die vergebene Chance mit „Wahnsinn“ zu kommentieren.

Verschleiß-Erscheinungen beim SVB

Anders als vor zwei Wochen gegen Fürstenwalde, als der SVB mit zwei späten Toren siegreich war, schaffte es seine Mannschaft diesmal nicht, „bis zum Ende den nötigen Druck und das nötige Engagement und die Mentalität“ aufzubringen. Im vierten Spiel innerhalb von 14 Tagen waren etlichen SVB-Akteuren Verschleiß-Erscheinungen anzumerken. Vor allem die geistige Frische fehlte, um schnell und mit Risiko in die Tiefe zu spielen. „Stattdessen haben wir alles getan, um zehn Mal quer zu passen“, haderte Efe. Und auch Bilal Cubukcu: Der Spielmacher konnte es nach knapp einer Viertelstunde nicht mehr mitansehen, dass Torhüter Marvin Gladrow gefühlt die meisten Ballkontakte hatte, weil dessen Vorderleute immer wieder zu ihm zurückspielten. Energisch rannte Cubukcu zum eigenen Strafraum, um von dort selbst einen Spielaufbau zu inszenieren und mit kurbelnder Handbewegung seine Mitspieler zu mehr Einsatz anzutreiben.

Dass dem SVB weiterhin nur vereinzelt flüssige Kombinationen und in deren Folge durchaus Chancen gelangen – Leonard Koch verzog in der 32. Minute knapp aus 15 Metern –, war ein Resultat taktisch disziplinierter Gegenwehr des Schlusslichts, das dieses Label an diesem Abend zu Unrecht trug. „Wir haben immer wieder provoziert, dass Babelsberg quer spielen muss und der Ball nicht schnell ins Zentrum kommt“, lobte Hollerieth. Fast hätte Andis Shala eine der wenigen Flanken gereicht, doch strich sein Kopfballaufsetzer knapp über die Latte (62.). „Mit dem Tor wäre es vielleicht ein erfolgreiches, aber immer noch kein attraktives Spiel gewesen“, fasste Efe zusammen. 

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