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SV Babelsberg 03 gegen TSG Neustrelitz: Die Vorlage des Monats

Beim 3:1-Sieg des Fußball-Regionalligisten SV Babelsberg 03 gegen die TSG Neustrelitz gelingt SVB-Stürmer Andis Shala ein Geniestreich. Nach der Partie korrigiert Gäste-Trainer Andreas Petersen seinen Babelsberger Kollegen Cem Efe.

Trainermeinungen können zuweilen schon sehr subjektiv sein und deutlich auseinandergehen. Vor dem Heimspiel seines SV Babelsberg gegen die TSG Neustrelitz sah Nulldrei-Coach Cem Efe die Mecklenburger auf Augenhöhe und als Mit-Konkurrenten um einen vorderen Tabellenplatz in der Fußball-Regionalliga Nordost. Nach dem verdienten 3:1 (2:0)-Erfolg am vergangenen Freitagabend sah sich Gäste-Trainer Andreas Petersen veranlasst, seinen Kollegen etwas zu korrigieren: „Babelsberg ist schon eine sehr gute Mannschaft. Da können wir im Moment gar nicht mithalten.“

Während der SVB mit 41 Punkten nach 24 Spielen bereits zehn Zähler mehr hat als zum vergangenen Saisonende insgesamt, trägt der Trend für Neustrelitz deutlich andere Vorzeichen. Von der Qualität, als es die TSG vor zwei Spielzeiten als Regionalliga-Staffelsieger in die Drittliga-Relegation schaffte, ist nichts mehr zu sehen. Einzig Kapitän René Pütt ist beim derzeitigen Tabellenelften von der Meister-Elf übrig geblieben. „Der Blick geht mit in einem Auge auch nach unten“, gestand Petersen.

Steinborn schnürt den Doppelpack

Dass Cem Efe so weit dann doch nicht gehen und Neustrelitz in Abstiegsgefahr sehen wollte, lag auch daran, was er zuvor unter Flutlicht beobachten konnte: Ein interessantes, gutes Regionalliga-Spiel, was Szenen- und Schlussapplaus von den 1 592 Zuschauern bekam. Und das lag nicht nur am Auftritt seiner Mannschaft, bei der sich Efe zunächst nicht sicher war, ob die 0:2-Niederlage in der Vorwoche bei Wacker Nordhausen das Resultat einer Formkrise war oder nur ein Ausrutscher. Nach 90 Minuten war er froh, dass seine Elf nicht nicht nur eine charakterstarke Antwort gegeben, sondern wieder fußballerische Qualität gezeigt hatte.

Die Gäste überließen, wohlwissend um die Spielstärke des SVB, den Filmstädtern in der ersten Halbzeit überwiegend die Regieführung. Doch funktionierte der Plan, die kreativen Aufbauarbeiten von Bilal Cubukcu, Enes Uzun oder Leon Hellwig spätestens Mitte der eigenen Hälfte zu stören, nur bedingt. Grund: Auch über die Außenbahnen sorgten der starke Severin Mihm und der in der ersten Hälfte sehr agile Ugurtan Cepni ständig für Gefahr, im Zentrum strotzten Andis Shala und Matthias Steinborn vor Lauf- und Zweikampffreude. Letzterer belohnte sich mit einem Doppelpack: In der 15. Minute verwertete er eine Flanke von Mihm zum 1:0. Und in der 34. Minuten schickte Shala mit einem klugen Pass Cepni auf einen Sprintausflug zur Torauslinie, von der er präzise den mitgeeilten Steinborn bediente.

SVB-Viererkette zeigt sich stabil

Nach der Halbzeitpause waren es zunächst die Gäste, die den Unterhaltungswert hochhielten. Während der SVB gut 20 Minuten mehr als Verwalter als Gestalter agierte, suchten die Neustrelitzer nach Möglichkeiten, dem Spiel eine Wende zu geben. „2:0 ist ein komisches Ergebnis, wir hatten uns noch nicht aufgegeben“, verriet Petersen später den Inhalt seiner Kabinenansprache. Das zeigte Wirkung und nach dem 1:2-Anschlusstreffer durch Ben Zolinjski in der 73. Minute „waren die Zuschauer unruhig“, wie Petersen befand.

Die Babelsberger Spieler wurden es nicht, im Gegenteil: „Wir haben uns nicht verrückt machen lassen und unser Spiel weitergespielt“, sagte Philip Saalbach später, der erneut eine souveräne Leistung als Innenverteidiger ablieferte. Ohnehin zeigte sich sie SVB-Viererkette während des temporären Belastungstests in gewohnt stabiler Manier, auch wenn TSG-Trainer Petersen „vier, fünf Chancen zählte, die wir gegen eine der besten Abwehrreihen der Liga hatten“.

Sensationeller Hackentrick von Andis Shala

In seiner Replik zählte Cem Efe zehn gute Chancen auf, die sich seine Mannschaft erspielt hatte. Und wenn es neben dem Tor das Monats auch eine beste Vorlage des Monats gibt, dann dürfte diese Auszeichnung an Andis Shala gehen: Mit dem Rücken zum Tor beförderte der SVB-Stürmer in der 88. Minute den Ball per Hacke direkt auf den freistehenden Onur Uslucan, sodass dessen 1,75 Meter Körpergröße ausreichten, das Leder per Kopf ins Netz zu befördern.

SVB: Otremba – Mihm, Saalbach, Akdari, Cepni - Hellwig, Sindik, Cubukcu (90. Fiegen), Uzun (46. Uslucan) – Steinborn (83. Kwatu), Shala.

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