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Seine Ideen blieben fast die einzigen kreativen Impulse im Freitagabendspiel gegen Schönberg. Nun bekommt Bilal Cubukcu einen spiel- und passstarken Partner an die Seite.

© J. Frick

SV Babelsberg 03 gegen FC Schönberg 95: Es lief zu viel quer

Beim 0:0 im Regionalliga-Heimspiel gegen den FC Schönberg 95 fanden die Fußballer des SV Babelsberg 03 nicht den Mut und die Lücke, um Torgefahr zu erzeugen. SVB-Trainer Cem Efe haderte damit und nannte den Spielstil seiner Elf in dieser Partie „ein bisschen zu feige“.

Am Ende nötigte sich Cem Efe eine Floskel ab, um zu beschreiben, was es zum Sieg gebraucht hätte. „Es würde reichen, wenn wir das Tor treffen“, sagte der Trainer nach dem enttäuschenden 0:0 seines SV Babelsberg 03 gegen den FC Schönberg 95. Der 37-Jährige meinte damit nicht den Treffer im erfolgreichen Sinn, sondern das Tor als Ziel. Zu viele Abschlüsse seiner Spieler hatten Efe und die 1714 Zuschauer am Freitagabend neben oder über das Gehäuse segeln sehen. Und was tatsächlich aufs Tor kam, „waren Rückgaben“, haderte Efe.

Dass die Zahl der Versuche reichlich war, vermochte SVB-Neuzugang Timur Özgöz am Ende noch als positives Ergebnis zu bewerten. Der 29-jährige Offensivspieler, der Mitte September aus der Türkei zum Babelsberger Fußball-Regionalligisten gewechselt war, hatte nach seiner Einwechslung zur zweiten Halbzeit selbst zwei gute Gelegenheiten. „Er ist da, wo die Chancen sind. Aber ihm fehlen noch Kraft und Fitness“, beurteilte Efe den Auftritt des gebürtigen Berliners. Nach vier Monaten ohne Spielpraxis in der Türkei befindet sich Özgöz noch im Trainingsaufbau.

Özgöz und Cubukcu könnten künftig kreatives Duo bilden

Dass Efe ihn bereits für eine ganze Halbzeit brachte, lag auch an seiner Unzufriedenheit mit Matthias Steinborn. Der habe wie immer viele Meter gemacht, hatte aber etliche Fehler bei der Ballannahme und blieb letztlich ineffizient. Mit Özgöz wollte Efe ein Zeichen setzen. Dieser ließ erkennen, wie wertvoll sein präzises Kurzpassspiel, sein Zug zum Tor und sein Spielverständnis künftig für den SVB sein können. Mit Özgöz könnte Regisseur Bilal Cubukcu einen spielstarken Partner zur Seite bekommen, der seine kreativen Ideen schnell lesen kann. Beide kennen sich aus Jugendzeiten: Sie spielten bereits als Nachwuchskicker in der Berliner Auswahl mit – sowie mit der deutschen (Özgöz) und der türkischen (Cubukcu) U19-Auswahl gegeneinander.

Gegen Schönberg am Freitagabend indes ruhten fast alle Hoffnungen für kreative Spielimpulse auf Cubukcu. Die meisten Aktionen gingen von ihm aus – irgendwann leicht durchschaubar für den ersatzgeschwächten Gegner, der sich mit viel Laufarbeit und taktischer Disziplin den Auswärtspunkt erarbeitete. „Ein Punkt der Moral“, nannte Gästetrainer Axel Rietentiet das Resultat. Rietentiet lobte sein Team außerordentlich: „Wir haben nicht die großen Chancen zugelassen, die man erwarten musste“, reflektierte er.

Nun steht das Pokal-Achtelfinale gegen Luckenwalde an

Seinem Gegenüber war bereits vor dem Spiel klar, dass es gegen die gute Schönberger Defensive Geduld braucht. Die hatte das Publikum etwa 75 Minuten auch, doch dann wurde Unmut laut, den Efe – trotz der Serie von nunmehr fünf Spielen ohne Niederlage – durchaus nachvollziehen konnte: „Phasenweise haben wir viel zu langsam und behäbig gespielt“, monierte er. Seine Mannschaft nutzte ausgiebig die Breite des Spielfeldes, spielte den Ball immer wieder quer und nur selten tief durch die Schnittstellen der FC-Abwehr. Efe scheute sich nicht, das Spiel seiner Elf „ein bisschen zu feige“ zu nennen. „Geduld haben schließt Direktspiel ja nicht aus“, sagte er.

Und wenn der Zug in die Gefahrenzone gelang, stimmten beim Abschluss die Visiereinstellung oder Schusshärte nicht. So ließen Andis Shala, Manuel Hoffmann, Cubukcu, Özgöz und kurz vor Schluss Lukas Knechtel die doch zahlreichen Möglichkeiten ungenutzt. „Wenn wir oben mitspielen wollen, müssen die Dinger rein“, sagte Özgöz, der die kommende Aufgabe des SVB dafür als passende Gelegenheit betrachtet: Am Freitag kommt es im Achtelfinale des AOK-Landespokals zur Neuauflage des Endspiels vom Mai dieses Jahres gegen den FSV 63 Luckenwalde (Beginn: 19 Uhr/Karl-Liebknecht-Stadion). Und bekanntlich muss im Pokal mindestens einmal getroffen werden, um die nächste Runde zu erreichen. 

SVB: Gladrow – Eglseder, Saalbach (86. Saalbach), von Piechowski, Cepni – Fiegen, Sindik, Hoffmann (64. Stang), Cubukcu – Steinborn (46. Özgöz), Shala

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