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Beim SVB gab es trotz des deutlichen Heimsieges Gesprächsbedarf.

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Update

SV Babelsberg 03 gegen FC Oberlausitz Neugersdorf: Kantersieg, aber...

Mit 4:0 bezwang der SV Babelsberg 03 in der Fußball-Regionalliga Nordost den FC Oberlausitz Neugersdorf. Eine klare Angelegenheit, die dennoch kritische Töne auf Seiten der Nulldreier nach sich zog. 

Potsdam - Ganz ausgeprägte Kritiker sprachen von einem „glücklichen 4:0“. Das war es natürlich nicht. Der Sieg des SV Babelsberg 03 gegen den FC Oberlausitz Neugersdorf am Freitag war absolut gerechtfertigt und auch in der Höhe verdient. Was den einen oder anderen so kritisch sein ließ, waren Möglichkeiten der Gäste, die ein anderes Ergebnis auf der Anzeigetafel hätten erscheinen lassen können. Da hätte am Ende der 90 Minute auch ein 4:2 oder 6:3 stehen können. Daher haderte Gäste-Trainer Thomas Hentschel nach dem Schlusspfiff auch: „Wer in Babelsberg vier Chancen hat, muss wenigstens ein Tor machen.“

Die Tore waren vor allem Kopfsache

Was die Nulldreier an diesem Abend an Effektivität vor 1433 Zuschauern zeigten, fehlte den Gästen. Sie hatten bei ihrem hochkarätigen Chancen-Quartett inklusive zweier Lattentreffer und eines von SVB-Schlussmann Marco Flügel stark gehaltenen Foulelfmeters die Niederlage durchaus verträglicher gestalten können. Gereicht hat die Leistung des Tabellenvorletzten nicht, um den SVB zu schlagen. Der war einfach besser und hatte mit David Danko, Farid Abderrahmane, Manuel Hoffmann und dem sehr umtriebigen Bogdan Rangelov reichlich Kreativpersonal auf dem Platz, das immer wieder sehenswerte Spielzüge initiierte, die schließlich auch zu Toren führten. Und die waren vor allem Kopfsache. 

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Zunächst stand Danko nach einer Flanke von Rangelov am langen Pfosten so frei, dass seine 176 Zentimeter genügten, um zum 1:0 (11.) einzuköpfen. Dann verwertete Franko Uzelac per Kopf eine Flanke von Lukas Wilton zum 2:0 (22.) Und schließlich köpfte Rangelov vor dem Tor freistehend und nahezu ungehindert zum 3:0-Pausenstand ein (45.). Für alle drei Torschützen waren es Premierentreffer in dieser Saison. Für Oberlausitz-Coach Hentschel eine Katastrophe: „Defensiv haben wir total versagt.“ Das 4:0 und damit die finale Höhe der Niederlage in der 79. Minute spielte für ihn „fast keine Rolle mehr“. Für den Torschützen umso mehr. Denn für Tom Nattermann war es das Ende seiner persönlichen Torflaute. Seit Dezember hatte der nunmehr 16-fache Torschütze nicht mehr getroffen. "Daher war das heute schon eine Befreiung", sagte er erleichtert nach Spielschluss.

Mal was riskieren - „auch wenn Alme dann meckert“ 

Es waren auch Nachlässigkeiten, die sich der SVB nach der frühen 2:0- und dann sicheren 3:0-Führung erlaubte, die so manchen Zuschauer zu einem überspitzten Tages-Resümee motiviert haben mögen. Auch SVB-Trainer Almedin Civa ließen sie in seiner Coachingzone hin und wieder laut und unzufrieden werden. „Komische Situationen“, nannte Danko später selbst unnötige Fehlpässe und inkonsequente Zweikämpfe, die dem Gegner es zeitweilig ermöglichten, die Spielanteile in die Babelsberger Hälfte zu verlegen. „Einige Sachen können wir besser machen“, übte Danko einerseits Selbstkritik. Andererseits: Es sei doch verständlich, wenn feine Fußballtechniker und Dribbelkünstler wie er oder Hoffmann bei einer sicheren Führung auch mal ihre Leidenschaft ausleben und mal einen gewagten Pass riskieren, „auch wenn Alme dann meckert“. 

„Alme“ Civa versprühte unmittelbar nach Abpfiff tatsächlich nicht das Gefühl der absoluten Zufriedenheit – trotz des klaren 4:0. Und auch später auf der Pressekonferenz ließ er erkennen, dass es in der internen Auswertung kritische Anmerkungen geben wird. Öffentlich sagte er: „Im Großen und Ganzen bin ich zufrieden.“ Die 90 Flutlicht-Minuten des vergangenen Freitag sowie das Level, auf dem Civa Einschränkungen bei der Leistung seiner Mannschaft macht, zeigt das Entwicklungsniveau, das der SVB erreicht hat. In der Vergangenheit waren es Gegner wie Neugersdorf, gegen die sich der SVB zu mühevollen Siegen oder Unentschieden quälte und dabei häufig die Geduld des Publikums forderte. In dieser Saison sieht das souverän und spielerisch aus. „Wir sind voller Selbstvertrauen und dennoch voller Demut", versteht es Civa, treffend den aktuellen Zustand seiner Mannschaft zu beschreiben. 

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