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Hart, aber fair. Der Babelsberger Jean-Marc Soine und Jenas Marius Grösch im Zweikampf.

© D. Hünger

SV Babelsberg 03 gegen FC Carl Zeiss Jena: SVB nutzt das Platzangebot

Beim 1:1 gegen den FC Carl Zeiss Jena überrascht der SV Babelsberg 03 seinen Trainer mit einem starken Glauben an sich selbst. Der freut sich über diesen "Gewinn".

Jena - Andreas Trautmann, Pressesprecher des FC Carl Zeiss Jena, musste leicht korrigieren. „Es war ein Unentschieden“, stellte er am Ende der Pressekonferenz nach dem 1:1 (1:1) gegen den SV Babelsberg 03 (SVB) noch einmal klar. Denn Nulldrei-Trainer Cem Efe hatte sich im Eifer der Spielanalyse glücklich gezeigt, „dass wir gewonnen haben“.

Es war lediglich ein Versprecher. Tatsächlich aber dürfte Efes Mannschaft nach dem guten Auftritt auf dem Ernst-Abbe-Sportfeld vor 5685 Zuschauern am gestrigen Sonntag etwas zurückgewonnen haben: Selbstvertrauen. Denn der SVB war vor allem in der ersten Halbzeit die bessere Mannschaft – und das trotz des frühen Rückstandes in der 8. Minute, als Alexander Hettich mit einem straffen Schuss aus 18 Metern nach einer Ecke erfolgreich war. „Dass die Mannschaft nach den zuletzt schwierigen Wochen und trotz des frühen Rückstandes so an sich glaubt und immer nach einer spielerischen Lösung sucht, war nicht zu erwarten“, zeigte sich Efe selbst überrascht. Doch seine Elf zeigte sich nach der Jenaer Führung keineswegs geschockt. Vielmehr übernahm sie die Initiative. Die Hausherren indes leisteten regelrecht Aufbauhilfe für den Rückgewinn Babelsberger Spielfreude, indem sie den Gästen Platz und Spiel überließen. „Wenn man die Babelsberger spielen lässt, nutzen sie die Räume auch und finden ihren Spaß“, konstatierte Jenas Trainer Volkan Uluc später.

Zuerst guter Kombinationsfußball, dann fehlen Höhepunkte

Vor allem die Kreativposten im roten Nulldrei-Dress nutzten das Platzangebot. Enes Uzun, der sich gegenüber dem Bautzen-Spiel (1:1) vor Wochenfrist wesentlich stärker präsentierte, und Bilal Cubukcu agierten als fleißige Ballverteiler. Das Leder lief passabel durch die Babelsberger Reihen, Efe sprach später von gutem Kombinationsfußball und vielen richtigen Entscheidungen seiner Mannschaft. Jena kam kaum in die Zweikämpfe, nahezu körperlos konnte sich Severin Mihm in der 20. Minute an der linken Zeiss-Strafraumgrenze gegen zwei Abwehrspieler durchsetzen und auf den am Elfmeterpunkt wartenden Maximilian Zimmer flanken. In höchster Not klärte Sören Eismann für den Tabellenvierten zur Ecke. Drei Minuten später jubelten die Babelsberger dennoch: Zimmer zog aus zentraler Position vor dem Strafraum ab und sein abgefälschter Schuss zappelte im Netz. Auch nach dem Ausgleich blieb Nulldrei das bessere und aktivere Team. Die Defensive wurde von Julian Prochnow umsichtig organisiert, im Mittefeld verdienten sich Lovro Sindik und Leon Hellwig gute Noten als Balleroberer. Und in der Offensive feierte Tobias Grundler sein Saisondebüt in der Start-Elf. Der 27-Jährige rackerte auf der für ihn ungewohnten Mittelstürmer-Position, konnte aber nicht so viel Druck machen wie er es sonst auf der Außenbahn vermag. „Doch er hat Potenzial“, betonte Efe – und gut möglich, dass Grundler dieses in Babelsberg weiter entwickeln kann, denn es laufen Gespräche über eine Vertragsverlängerung.

Die zweite Halbzeit blieb arm an Höhepunkten. Strafraumszenen gab es kaum, auch Torchancen waren Mangelware. Kurz vor Schluss klärte Marius Grösch nach einer Ecke einen Babelsberger Distanzschuss einen Meter vor der Torlinie. „Mit etwas Glück nehmen wir sogar mehr als einen Punkt mit“, meinte Cem Efe nach Abpfiff – wohlwissend und zufrieden über das Remis. 

SVB: Babelsberg: Gladrow - Mihm, von Piechowski, Prochnow, Cepni; Hellwig, Cubukcu; Uzun (75. Solne), Sindik, Zimmer (59. Hecko); Grundler (65. Makangu). Tore: 1:0 Hettich (8.), 1:1 Zimmer (23.)

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