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Siegtorjubel. SVB-Mittelfeldspieler Leonard Koch (2.v.l.) erzielte gegen den Berliner AK den entscheidenden Treffer und wurde dafür von seinen Kollegen gefeiert.

© Jan Kuppert

SV Babelsberg 03 gegen den Berliner AK: Zweiter Wind

Nach rund zweieinhalb Jahren gewinnt der SV Babelsberg 03 wieder ein Spiel gegen den Berliner AK. Die Steigerung in der zweiten Halbzeit war dabei exemplarisch für die vergangenen Wochen des Babelsberger Fußball-Regionalligisten.

Potsdam - Frühlingserwachen und vorösterliche Feierlaune im Karl-Liebknecht-Stadion am vergangenen Freitagabend. Nach dem 1:0 (0:0)-Erfolg des SV Babelsberg 03 gegen den Berliner AK jubelten die Spieler tanzend vor der Nordkurve, kurz danach erklärte Erdal Akdari heiter: „Es macht einfach Spaß derzeit. Wir haben frischen Wind.“ Der erste Sieg nach rund zweieinhalb Jahren im Prestigeduell gegen den Athletikklub aus dem Wedding hat seinen Teil zum Aufwind des SVB beigetragen, was sich in der Tabelle widerspiegelt. Mit 43 Punkten auf Rang fünf – einen Zähler hinter dem BAK – hat Nulldrei eine Top-Platzierung in der Nordost-Staffel der Regionalliga fest im Visier. „Wir wollen Dritter werden“, formulieren die Spieler inzwischen nahezu unisono ihr Ziel. Jena und Cottbus sind indes außer Reichweite.

Dass sie am Freitagabend in einem ausgeglichenen Match zweier spielstarker Mannschaften das entscheidende Tor etwas mehr wollten, war nach 90 interessanten Minuten für Nulldrei-Trainer Cem Efe die Erklärung für den Erfolg. Leonard Koch war es, der nach starker Balleroberung von Andis Shala und feinem Zuspiel von Bilal Cubukcu in der 67. Minute in Szene gesetzt wurde und das Leder gekonnt an BAK-Keeper Jakub Jakubov vorbeischob. Bis dahin sahen die 1778 Zuschauer eine Begegnung, die zwar mit Höhepunkten und Strafraumszenen geizte, aber spannend war. Der BAK, mit klarem Aufstiegsziel in die Saison gestartet, zeigte sich als technisch versierte Mannschaft und war in der ersten Halbzeit das bessere Team. Seinen SVB sah Efe „zu statisch und nicht agil genug“. Sein Gegenüber Abu Njie, bereits der dritte BAK-Coach in dieser Saison, attestierte seiner Elf „ein richtig gutes Auswärtsspiel“, in dem seine Spieler den Ball gut in den eigenen Reihen haben laufen lassen und Nulldrei-Regisseur Cubukcu lange Zeit nicht zur Geltung kommen ließen.

Efe wollte sich schon mit dem Remis zufriedengeben

Doch wirkliche Chancen gewährte die oft hoch aufgerückte Babelsberger Viererkette den Berlinern nicht. Der Nulldrei-Defensivverbund mit Akdari und Laurin von Piechowski in der Innenverteidigung sowie mit den Außenposten Mike Eglseder und – bis zu seiner verletzungsbedingten Auswechslung – Ugurtan Cepni (Knieprellung) verdiente sich gute Tagesnoten. Auch Lukas Knechtel fügte sich nach seinem Positionswechsel vom offensiven Mittelfeld gut in die Viererkette ein.

Bereits wenige Minuten vor dem 1:0 hatte sich der SVB vom gegnerischen Druck befreit und mit guten Szenen Ansprüche auf drei Punkte angemeldet. Doch scheiterten Cubukcu mit einem Freistoß und Matthias Steinborn aus 20 Metern knapp. Später verriet Cem Efe, dass er zu diesem Zeitpunkt mit seinem Co-Trainer diskutierte, sich mit dem Punkt zufriedenzugeben und die Defensive noch mehr zu stärken. Lionel Salla stand schon zur Einwechslung bereit, doch Efe zögerte – und bejubelte kurz danach die Führung. Salla musste sich noch 13 Minuten gedulden, ehe er eingewechselt wurde – und hätte mit seiner ersten Ballberührung fast das 2:0 gemacht: Aus vollem Lauf traf er nur den Außenpfosten.

Babelsberger Mannschaft "überdrehte" diesmal nicht

Es reichte auch so. Anders als zwei Wochen zuvor gegen Tabellenführer Jena, als der SVB noch spät den Ausgleich kassierte, belohnten sich die Babelsberger diesmal für ihren Aufwand. Auch weil sie diesmal gegen den BAK „nicht überdrehten“, wie Efe betonte. „In den vergangenen Begegnungen wollten wir gegen den BAK immer zu viel, hatten vorher zu viel analysiert und geredet und waren schließlich verkrampft.“ Diesmal hat es gereicht zu wissen, dass der BAK eine gute Truppe ist. Und weil es rechtzeitig den zweiten Wind gab, der nach der Führung nicht verpuffte.

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